Von der Eintracht berichten
Andreas Maldener (Text) und Anna Lena Bauer (Fotos)
Vierter Sieg im letzten Testspiel der Wintervorbereitung für Fußball-Regionalligist Eintracht Trier. Am Dienstagabend setzte sich die Mannschaft von Trainer Roland Seitz gegen die Sportfreunde Eisbachtal mit 7:2 (2:1) durch und muss nun die Blicke auf das erste Pflichtspiel des neuen Jahres am kommenden Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern II richten. Die Tore am heutigen Abend erzielten Tim Eckstein (11.), Alban Meha (16., 74.), Neuzugang Ahmet Kulabas (58., 77., 90.), zwischenzeitlich sorgte ein Gästespieler per Eigentor für das 4:2.
Es waren nicht die schönsten Bedingungen, um das letzte Testspiel der Wintervorbereitung zu bestreiten. Zu Gast auf dem Nebenplatz des Moselstadions war bei nasskaltem Wetter der Tabellenletzte der Oberliga, die Sportfreunde aus Eisbachtal , die nach der Absage des Testspielwochenendes der Eintracht in Herrenberg kurzfristig eingesprungen waren. Doch der Tabellenletzte der Oberliga wollte nicht nur als Trainingspartner der Eintracht fungieren, was das Team vor allem in der ersten Halbzeit unter Beweis stellte. Der SVE begann in Durchgang eins mit André Poggenborg im Tor, die Abwehrreihe bildeten Josef Cinar, Torge Hollmann, Thomas Drescher und Cataldo Cozza. Im Mittelfeld bot Seitz Stefan Kohler, Pierro Saccone, Alban Meha und Thomas Kraus auf, im Sturm durften Tim Eckstein und Neuzugang Ahmet Kulabas von Beginn an auf Torejagd gehen. Ob diese Aufstellung auch am Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern II möglich wäre, wollte Eintracht-Trainer Roland Seitz jedoch nicht verraten:“Sicherlich stehen acht oder neun Positionen bereits fest, aber vor allem auf der rechten Außenbahn und im Sturmzentrum bin ich mir noch nicht ganz sicher. Das wird definitiv keine leichte Entscheidung werden.“ Vor allem Neuzugang Kulabas merkte man in der ersten Halbzeit noch an, dass er noch nicht voll und ganz in das Spielsystem der Eintracht integriert wurde, die Laufwege müssen noch koordiniert werden. Doch mit seinen drei Treffern stellte der Deutsch-Türke seine Stürmerqualitäten bereits heute unter Beweis.
Nicht im Kader waren am heutigen Abend Lukas Mössner, Michael Dingels und Sebastian Ting und Julian Bidon, die aktuell zusammen mit der zweiten Mannschaft trainieren. „Das ist jedoch keinesfalls eine Strafmaßnahme“, betont der Trainer. Alle vier Spieler sollen in der zweiten Reihe bei Testspielen und im Training Spielpraxis sammeln können, um in naher Zukunft wieder zum Kader der ersten Mannschaft stoßen zu können.
Die Eintracht versuchte bereits früh, das Spiel an sich zu reißen. Nach elf Spielminuten war Tim Eckstein zur Stelle und markierte nach einer Flanke von Thomas Kraus das 1:0. Eckstein war auch heute äußerst bemüht, sich im Spiel einzubringen, was ihm auch vor allem durch robusten Körpereinsatz mehrfach gelang. Nur fünf Minuten nach dem Führungstreffer schien die Partie einseitig zu werden, als Alban Meha nach einem Abspielfehler der Eisbachtaler Abwehr seine Gegenspieler stehen ließ und mit einem platzierten Schuss auf 2:0 erhöhte. Doch der Gegner aus dem Westerwald wollte sich nicht so schnell geschlagen geben, nach einem Ballverlust von Josef Cinar in Höhe der Mittellinie war die Eintracht-Abwehr zu weit aufgerückt, Celin Eisenkopf nutze diesen Faux-Pas und setzte einen satten Linksschuss vom rechten Strafraumeck aus genau unter die Latte zum 2:1. Nur fünf Minuten nach der Halbzeit stand es dann plötzlich sogar 2:2, nach einer Flanke konnte ein Eisbachtaler sich im Strafraumgetümmel den nötigen Überblick verschaffen und zum Ausgleich einschieben.
Doch danach drehte die Eintracht wieder auf: In der 58. Minute erzielte Ahmet Kulabas mit seinem ersten Tor im Eintracht-Dress den erneuten Führungstreffer für seine Mannschaft, zuvor hatte sich der wie immer agile Thomas Kraus auf der rechten Außenbahn schön durchsetzen können. Kurz nach dem Tor wechselte Roland Seitz dann munter durch. Für Stefan Kohler, Torge Hollmann, Cataldo Cozza, Thomas Kraus und Tim Eckstein kamen Max Bachl-Staudinger, Johannes Kühne, Thomas Kempny, Olivier Mvondo und Nico Patschinski ins Spiel.
Vor allem Thomas Kempny brachte sich nach seiner Einwechslung gut ins Spiel ein, auf der rechten Außenbahn überzeugte er durch einige schnelle Antritte und präzise Flanken. Die starke Leistung von ihm wird sicherlich ein Grund sein für die Überlegungen seines Trainers, auf welche Startaufstellung er letzten Endes zurückgreifen wird. Doch zunächst musste ein Eisbachtaler Spieler aushelfen, um den Vorsprung der Eintracht auf 4:2 zu erhöhen (73.). Danach ging es Schlag auf Schlag: Binnen fünf Minuten bereitete zuerst Ahmet Kulabas einen Vollspannschuss von Alban Meha zum 5:2 (74.) vor, ehe Thomas Kempny mit einer butterweichen Flanke Ahmet Kulabas selbst bediente, der aus drei Metern per Kopf auf 6:2 erhöhte. Und der zweite SVE-Neuzugang war es dann auch, der mit dem Schlusspfiff einen Strich unter diese Partie zog, nachdem er von Alban Meha mustergültig bedient wurde und nur noch zum 7:2-Endstand einschieben musste.
Fazit: Das Ergebnis zeigt, dass er bereits läuft in der SVE-Offensive, wenn auch noch mit etwas Sand im Getriebe. Doch Roland Seitz weiß, dass die kommenden Tage bis zum Spiel gegen den 1. FC Kaislerslautern II am Samstag um 16 Uhr im Moselstadion nicht gerade einfach werden. Denn er hat noch einige Baustellen zu beackern und einige strittige Positionen zu besetzen, ehe das erste Pflichtspiel im Jahr 2011 seinen Mannen wieder alles abverlangen wird.
Weitere Fotos
Stimmen zum Spiel (Roland Seitz und Josef Cinar)
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Sievo meint
Das Spiel unserer Mannschaft gegen Eisbachtal war sehenswert. Es ist auch erfreulich, dass Kulabas gleich drei Tore erzielen konnte. Aber der im Bericht erwähnte Passus „dass er noch nicht voll und ganz in das Spielsystem der Eintracht integriert wurde, die Laufwege müssen noch koordiniert werden“ war weniger auf die noch fehlende Bindung zum Team zurückzuführen, sondern mehr auf das etwas zu eigensinnige Spiel. Wenn er sich mehr in den Dienst der Mannschaft stellt, wird er sicherlich eine Verstärkung für uns. Wenn nicht, dann wäre das eher kontraproduktiv. Es liegt an ihm selbst, was er daraus macht. Das restliche Team spielt ja schon „Einer für alle, alle für einen“.