Von Florian Schlecht (Text) und Anna Lena Grasmück (Fotos)
Drei Spiele ist Eintracht Trier ohne Sieg – Trainer Roland Seitz erwartet aber bald eine steigende Leistungskurve. Vielleicht schon am Sonntag. Dann tritt der Fußball-Regionalligist bei Schlusslicht FSV Frankfurt II an (14 Uhr).
In diesen Tagen steht Trier ganz im Zeichen der Rallye-WM. Die Motoren brummen, es geht um Stundenkilometer und Pferdestärken. Für den Fußball-Regionalligisten der ältesten Stadt Deutschlands steht am Sonntag hingegen die Fortsetzung des eigenen Rennens durch die Regionalliga Südwest auf dem Programm. Dann tritt Eintracht Trier beim FSV Frankfurt II an, der als Tabellenschlusslicht holprig und wackelig aus den Startlöchern gekommen ist (14 Uhr).
Sand ist aber auch noch bei den Moselanern im Getriebe. Es fehlt die Feinabstimmung, der Motor hält über 90 Minuten nicht mit voller Geschwindigkeit durch, in den letzten drei Spielen wurde auf der Zielgeraden immer eine Führung verspielt. Und bis zur Pole Position ist es nach der 1:2-Heimpleite gegen Eintracht Frankfurt II noch ein weiter Weg. Derzeit kurvt Trier durch das triste Mittelfeld, ein Zustand, der Trainer Roland Seitz nach eigenen Angaben schmeckt. „Wir stehen doch da, wo wir hinwollen. Jetzt wollen wir punkten, punkten, punkten. Dann sehen wir, wo der Weg hinführt“, sagt der 47-Jährige.
„Wir erspielen uns mehr Chancen als in der letzten Saison“
Der Oberpfälzer sieht in der Entwicklung seiner Mannschaft auch Fortschritte. „Wir erspielen uns viel mehr Chancen als in der letzten Saison.“ Das Dilemma ist die fahrlässige Verwertung. „Die Dinger müssen wir rein machen.“ Dabei nimmt Seitz besonders Fahrudin Kuduzovic in die Pflicht („Von ihm würde ich mir wünschen, dass er öfters aufs Tor schießt“) und baut bei Christoph Anton darauf, dass der Knoten bald platzt. Der 21-jährige Wirbelwind überzeugte gegen Frankfurt II, vergab aber wie in Homburg zwei Möglichkeiten und wartet sehnsüchtig auf sein erstes Regionalliga-Tor. „Er wird am Sonntag wieder beginnen“, vertraut der Coach dem Talent. „Wenn er das erste Ding macht, werden weitere folgen.“
Ausbaufähig ist auch das Verhalten in der Defensive. Seitz führt das auf mehrere Gründe zurück: Auf das Umschaltverhalten in der Offensive („Die fünf Jungs vorne wollten unbedingt ein Tor schießen, da müssen wir taktisch viel lernen“), Verunsicherung („Es zehrt an den Nerven, wenn wir Hochkaräter nicht machen“), aber auch am Fehlen der Führungskräfte Fouad Brighache und Baldo di Gregorio („Klar ist es nicht gut, wenn beide Kapitäne ausfallen“). Immerhin bei Brighache winkt am Bornheimer Hang ein Comeback. Der Rechtsverteidiger arbeitet fleißig mit Physiotherapeut Johannes Wey, das Vormittagstraining am Samstag soll Aufschluss über einen Einsatz geben. Dagegen fällt di Gregorio (Muskelfaserriss in den Adduktoren) mindestens zwei Wochen aus.
Nach wie vor weist Seitz auf den körperlichen Aufholbedarf einiger Spieler hin, die über Monate nicht gespielt haben. „Die Leistungskurve wird nach oben gehen, wenn alle bei 100 Prozent sind.“ Ein Sieg beim FSV Frankfurt II wäre für das Selbstvertrauen schon wichtig. Und da Rallye-Zeit ist, baut Seitz da auf die PS-Zahl, die im eigenen Wagen schlummert. „Wir fahren gut damit, auf unsere Stärken zu gucken. Unser Ziel ist es, gut zu verteidigen und vorne durch unsere Offensivabteilung immer gefährlich zu sein.“
+++++Eintracht in Kürze+++++
FSV Frankfurt II trägt die rote Laterne – Der FSV Frankfurt II trägt die rote Laterne des Tabellen-Schlusslichtes. Der Nachwuchs vom Bornheimer Hang hat nach vier Spielen einen Zähler auf dem Konto. Zuletzt gab es ein 0:3 bei der Zweitvertretung von 1899 Hoffenheim. Fehlen wird am Sonntag Jonas Raltschitsch (zuletzt Mainz II), der in der Jugend noch für Eintracht Trier spielte. Ein Wiedersehen gibt es auf der anderen Seite für Steven Kröner, der in der letzten Saison noch Kapitän der FSV-Reserve war.
Erstes Duell seit 1981 – Das einzige Mal trafen Eintracht Trier und der FSV Frankfurt II 1981 aufeinander. Im DFB-Pokal siegte der SVE im Moselstadion mit 2:1, die Tore erzielten Dietmar Fritzsche und Harald Kohr.
Einsatz von Klinger fraglich – Der Einsatz von Mario Klinger (Grippe) steht auf der Kippe. Ob der Innenverteidiger mitwirken kann, soll sich am Wochenende entscheiden.
Analyse von 5vier – Eine Analyse zum Saisonstart von Eintracht Trier gibt es hier zu lesen.
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