Bei der Vertragsauflösung von Martin Hauswald sind die Fronten verhärtet. Eine finanzielle Einigung sei bislang gescheitert, so Berater Henry Hennig. Er hofft auf eine Rückkehr des Spielers auf den Platz. „Für uns wird er nie mehr spielen“, bestätigte hingegen Ernst Wilhelmi gegenüber 5vier.
Im Falle von Martin Hauswald bleiben die Fronten zwischen allen Seiten verhärtet. Der Mittelfeldspieler wurde nach dem 0:0 gegen Rot-Weiss Essen suspendiert. Während Eintracht Trier auf eine Vertragsauflösung im Winter hofft, glaubt Berater Henry Hennig nicht an eine schnelle Einigung. Im Gegenteil: „Es gibt keine Bewegung. Es geht dahin, dass Martin in den sauren Apfel beißt und sich mit Trainern bis zum Saisonende in Trier fit hält.“ So lange läuft der Vertrag des Routiniers. Bis zum Jahreswechsel glaubt Hennig nicht an eine Veränderung der Lage. Hauswald hoffe auf ein „sportlich adäquates Angebot“ – in der 3. Liga oder bei einem Spitzenteam in der Regionalliga. „Ich glaube nicht, dass der Markt noch eine Nische hergibt. Das ist enorm schwierig in der Winterpause.“
Arbeitsrechtlich ist es bei Trennungen vor Vertragsende nicht selten der Fall, sich auf dem halben Weg zu treffen. Im Falle von Hauswald würde das bedeuten, dass er bei einer Laufzeit des Kontrakts von noch sechs Monaten bis zum 30. Juni 2012 auf drei Monatsgehälter hofft. „Ein solches Angebot liegt von unserer Seite vor“, bestätigte Hennig auf Anfrage von 5vier. „Doch die Vorschläge, die wir gemacht haben, wurden abgelehnt.“ Ernst Wilhelmi wollte zu den Details nichts sagen. „Zahlen kommentiere ich grundsätzlich nicht“, sagte das Vorstandsmitglied von Eintracht Trier. Keinen Hehl machte Wilhelmi aber daraus, mit den Forderungen von Hauswald nicht zufrieden zu sein. „Aber wenn er bis zum Sommer bleibt, hat er acht Monate keinen Fußball mehr gespielt und konnte sich der Öffentlichkeit bis dahin auch nicht mehr präsentieren. Das kann nicht sein Anspruch sein.“
„Martin ist jederzeit bereit, es allen zu zeigen“
Hauswald wurde Ende Oktober freigestellt und trainierte nur noch in der Oberliga-Mannschaft mit. Spielen durfte er dort nicht. Auslöser für die Suspendierung war laut Vereinsangaben ein verweigerter Handschlag gegenüber Trainer Roland Seitz. Beim DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV wenige Tage zuvor soll er sich bei einer geplanten Einwechslung zudem viel Zeit gelassen haben. Hauswald verneinte die Vorwürfe. „Irgendwann ist Schluss. Es hat halt einfach nicht funktioniert, so ist das manchmal im Leben“, meint Wilhelmi.
Berater Henry Hennig gab gegenüber 5vier allerdings an, noch auf eine Rückkehr von Hauswald in den Regionalliga-Kader von Eintracht Trier zu hoffen. „Martin ist jederzeit bereit, es allen zu zeigen. Er arbeitet weiter hart und hält sich in Form.“ Wilhelmi schließt einen Einsatz von Hauswald jedoch aus, bei einem Wechsel würde die Eintracht keine Forderungen stellen. „Er wird für uns zu 100 Prozent nicht mehr Fußball spielen.“
„Verpflichtung ohne zusätzliche Sponsoren nicht möglich“
Ob im Winter noch ein neuer Spieler verpflichtet werden kann, sieht Wilhelmi derzeit eher mit Zweifeln. Der Verein habe finanziell innerhalb seines Budgets keine Möglichkeiten mehr, neue Transfers zu tätigen. „Wir haben dem DFB einen Etat angegeben, mit dem wir arbeiten. Alles andere wäre unverantwortlich.“ Kommt es noch zu einer Auflösung mit Hauswald, wäre finanzieller Spielraum frei. „Aber auch dann kann eine Verpflichtung nur über zusätzliche Sponsoren gelingen.“
Gegen ein Winter-Trainingslager in südlichen Gefilden entschied sich die Eintracht. Stattdessen ist nun ein mehrtägiges Camp in Deutschland geplant. „Das haben wir bislang jedes Jahr gemacht, und immer wurde die Mannschaft dabei zusammengeschweißt“, sieht Wilhelmi darin keine Probleme. Im Rahmen dieser Tage soll auch ein attraktives Testspiel vereinbart werden.
+++++Eintracht in Kürze+++++
Urlaub nach 0:0 in Wiedenbrück – Einen Tag nach dem 0:0 in Wiedenbrück wurden die Spieler gewogen und erhielten Hausaufgaben für ihren Urlaub. Trainingsauftakt für die Aufholjagd im Titelrennen der Regionalliga ist am 6. Januar 2012. Drei Tage lang wird dann zunächst im Leistungszentrum in Kenn gearbeitet. „Wir werden dort die Werte für die Bereiche Kraft, Grundausdauer und Intervall aufnehmen und dann individuell mit den Spielern weiterarbeiten“, so Trainer Roland Seitz. Die erste Einheit auf dem Platz ist für den 10. Januar angesetzt. Das erste Punktspiel ist für Samstag, den 28. Januar, um 14 Uhr angesetzt. Dann ist der SC Idar-Oberstein im Moselstadion zu Gast. Mit dem Ausklang des Jahres in Wiedenbrück war Seitz zufrieden, die Ausgangsposition mit zwei Punkten Rückstand auf Lotte bei einem mehr absolvierten Spiel der Eintracht nimmt er an. „Wir wollen das Jahr mit einem letzten Sieg versüßen. Aber angesichts des Ausfalls von zwei Leistungsträgern bin ich mit dem 0:0 zufrieden.“
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