Von Florian Schlecht (Text) und Anna Lena Grasmück (Fotos)
Verdiente Niederlage für Eintracht Trier im Spitzenspiel der Regionalliga Südwest: Der SC Freiburg II war beim 3:1-Sieg eine Nummer zu groß für das Team von Roland Seitz. „Wir haben in der ersten Halbzeit die Zweikämpfe nicht angenommen“, monierte der Trainer.
Das Ergebnis war mehr als verdient, weil Freiburg in der ersten Halbzeit mit seinem schnellen Umschaltspiel bereits die Weichen auf Sieg stellte. Trier konnte hingegen lange Zeit kaum Offensivaktionen entfachen und war hinten anfällig für einfache Fehler, die bestraft wurden. Erst im zweiten Durchgang blühte das Team von Roland Seitz auf, entwickelte Torgefahr. Doch für die ganz große Aufholjagd reichte es da nicht mehr.
Bereits nach acht Minuten ging es Ruck-Zuck – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Hendrick Zuck, neben Felix Klaus und Christopher Jullien eine von drei Bundesliga-Verstärkungen in der Startelf der „Breisgau-Brasilianer“, vollendete einen Angriff nach Vorlage von Maximilian Philipp zum 1:0. Zuvor war ein Befreiungsschlag von Kapitän Fouad Brighache zum Querschläger mutiert, auf den die Freiburger wild draufstürmten und den sie nur Sekunden später zur Führung nutzten.
Danach berappelte sich Trier, wo Lars Bender (muskuläre Probleme) nur auf der Bank saß sowie die wiedergenesenen Michael Dingels und Christoph Anton in die Anfangsformation rückten. Bei den Angriffsbemühungen ließ es die Eintracht jedoch an der nötigen Konzentration vermissen. Ein Rückpass von Sylvano Comvalius im Strafraum ging ins Nirgendwo. Eine Hereingabe von Fabian Zittlau von der linken Seite war viel zu weit, als dass Fahrudin Kuduzovic sie noch erreichen konnte. Freiburg präsentierte sich spieltechnisch hingegen in einer anderen Dimension und kam über wenige Kontakte zu gefährlichen Chancen. Eine Kombination über Tim Schraml und Felix Klaus landete bei Philipp, der aus kurzer Distanz vorbeizielte (19.). Chris Keilmann parierte gegen durchstartenden Zuck, als Steven Kröner zu spät kam (25.).
Als die Defensive dann ein weiteres Mal schlecht aussah, klingelte es gleich. Amir Falahen nutzte die Lücken in der Eintracht-Abwehr zum 2:0 (36.). Mit dem Ergebnis war Trier noch gut bedient. Nach einem eigenen Freistoß konterte Freiburg pfeilschnell, Klaus eilte alleine auf das Tor zu, Brighache verzichtete auf die Notbremse – und Keilmann wehrte ab (39.). Mit dem Pausenpfiff donnerte Falahen das Leder an den Pfosten (45.). „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren“, monierte Trainer Seitz. „Wir waren nicht so präsent, wie wir es uns vorgenommen haben. Freiburg hat das mit seinem Kurzpassspiel eiskalt ausgenutzt.“
Mit mehr Schwung startete Trier aus der Kabine, drängte auf den schnellen Anschlusstreffer und näherte sich dem Freiburger Tor erstmals an. Fabian Zittlau traf aus dem Gewühl heraus die Latte (48.), Christoph Anton schoss Torwart Dominic Bergedorf den Ball aus guter Position harmlos in die Arme. Zittlau belohnte die Bemühungen, als er nach einem weiten Freistoß von Alon Abelski zum 2:1 einköpfte (68.). Eine strittige Entscheidung folgte kurz danach: Anton wurde im Strafraum energisch von Nico Gutjahr ins Aus gerempelt. Ein Elfmeter wäre keine Fehlentscheidung gewesen (70.). Es war der letzte Aufreger von Trierer Seite. Als Zuck kurz vor Schluss einen Konter zum 3:1 vollendete (89.), war das die Entscheidung im Spitzenspiel. „Wir haben die Zweikämpfe nicht so geführt, wie man es gegen eine so junge, hungrige Mannschaft tun muss“, war die Niederlage für Seitz verdient, der im kommenden Heimspiel gegen die SpVgg. Neckarelz auf Innenverteidiger Christoph Buchner (5. Gelbe Karte) verzichten muss.
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Statistik
SC Freiburg II – Eintracht Trier 3:1 (2:0)
Freiburg: Bergdorf – Schraml, Metzger, Jullien, Yildirim – Gutjahr, Stanko – Klaus, Philipp (72. Kath), Zuck (90. Gabriele) – Falahen.
Trier: Keilmann (3) – Brighache (5), Dingels (3,5, ab 79. Guenther), Buchner (4), Zittlau (2,5) – Hollmann (4), Kröner (4) – Kuduzovic (5,5, ab 83. Spang), Abelski (2,5), Anton (2,5) – Comvalius (4).
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)
Tore: 1:0 Zuck (8.), 2:0 Falahen (36.), 2:1 Zittlau (68.), 3:1 Zuck (89.)
Spieler des Spiels: Hendrick Zuck. Der Doppeltorschütze mit Bundesligaerfahrung war auf der linken Außenbahn nicht in den Griff zu bekommen.
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Nico10 meint
Die Niederlagen in Freiburg und auch gegen Homburg sind keine Beinbrüche. Das passiert mal in der Saison. Der Kader ist einfach zu klein um solche Ausfälle zu ersetzen. Den Punkt in Offenbach hat man „teuer“ bezahlt.
Aber jetzt muss die Eintracht wieder in die Spur finden und bis zur Winterpause dran bleiben. Dann ist im neuen Jahr alles möglich.