Nur sechs Punkte fuhr Eintracht Trier in den jüngsten sechs Spielen ein. Mitten in der Krise reist am Freitag die TuS Koblenz an die Mosel. Das Rheinlandpokal-Viertelfinale wurde auf den 25. April verlegt.
Vier Tage sind es noch bis zum Derby zwischen Eintracht Trier und der TuS Koblenz in der Fußball-Regionalliga. Für die Mannschaft von Roland Seitz sollen die 90 Minuten auch eine wichtige Therapiesitzung für die nächsten Wochen der Saison sein, um wieder Selbstvertrauen zu tanken. In den letzten sechs Spielen fuhr Trier nur magere sechs Punkte ein. Beim jüngsten 2:2 in Elversberg enttäuschte das Team in der ersten Viertelstunde maßlos, lag 0:2 hinten und startete in Unterzahl plötzlich eine Aufholjagd, die mit etwas Glück bei den strittigen Elfmeterentscheidungen noch vollends vor der Krönung stand. Ein turbulenter Tag, wie Trainer Seitz fand. Torhüter André Poggenborg rätselte noch wenige Tage nach dem Auftritt darüber, wie das Spiel einzuordnen sei. „Es ist schwer zu erklären, warum wir mit elf Mann überhaupt nicht stattfanden. Das war eklatant und zieht sich ja schon länger durch. Mit zehn Leuten waren wir dafür die bessere Mannschaft und haben uns 60 Minuten lang brutal den Arsch aufgerissen.“
Bedenklich war erneut, wie schnell die Eintracht nach einem Rückschlag nur mit Schockstarre reagierte, ihre Ordnung verlor und sich in vielen Zweikämpfen wehrlos ergab. Erst der Anschlusstreffer kitzelte wieder das Niveau eines Spitzenteams heraus, das im Jahr 2012 aber zu selten erreicht wurde. „Immer bringt uns so Eier-Tor aus dem Konzept, davon müssen wir langsam wegkommen“, grantelte Kapitän Torge Hollmann. Wie gegen den SC Idar-Oberstein nach dem frühen 0:1 und gegen Köln II und in Düsseldorf nach dem jeweiligen 1:1-Ausgleich, so verlor die Mannschaft auch durch den ersten Gegentreffer in Elversberg ihre gewohnte Stabilität und Selbstsicherheit.
Für Schlussmann Poggenborg, dem am Montag zwei Weisheitszähne gezogen wurden, lag die Anfangsphase aber nicht an der Enttäuschung, im Titelrennen innerhalb weniger Wochen so massiv an Boden verloren zu haben. „Das Ding haben wir uns selber verbaut, das müssen wir uns gegenüber selber verantworten.“
„Wer nicht jedes Spiel gewinnen will, ist hier fehl am Platz“
Das Erfolgsrezept, um wieder in die Spur zu kommen, ist für ihn erst einmal wieder ein Sieg. „Für mich ist das der Schlüssel, um gestärkt in die ‚Englischen Wochen‘ und den Rheinlandpokal zu gehen“, findet er. Ähnlich sieht es Thomas Kraus, für den der Punkt in Elversberg immerhin schon „wichtig für die Moral“ war. Klar ist aber, dass das Derby am Freitag auch eine Frage der Ehre ist, um das leidgeplagte Trierer Publikum nach zwei schwachen Heimauftritten in Folge wieder auf die eigene Seite zu ziehen. „Die Unruhe ist im Umfeld sicher da, aber dazu will ich mich nicht näher äußern“, so Kraus. „Wir wissen, dass es für die Fans kein alltägliches Spiel ist, sind aber auch gewarnt, weil Koblenz sicher noch auf Revanche aus ist wegen der Pokalniederlage im letzten Jahr. Und dass wir zu Hause anfällig waren, werden sie sich zunutze machen wollen.“
Viel wichtiger, das betont auch Kraus, sei aber das Viertelfinale im Rheinlandpokal gegen den Ligarivalen. Die Qualifikation für den DFB-Pokal würde 100.000 Euro in die Kassen spülen und einen großen Baustein für einen schlagkräftigen Kader in der kommenden Saison bedeuten. Nachdem die TuS Koblenz am Sonntag bei Bezirksligist Germania Metternich mit großer Mühe einen 3:1-Sieg einfuhr, wurde der Termin für den Cup-Knaller festgelegt. Am Mittwoch, 25. April, 19 Uhr, treffen die Regionalligisten im Moselstadion aufeinander. So sieht Kraus noch genügend Motivation für die nächsten Wochen, auch wenn der Titeltraum möglicherweise schon geplatzt ist. „Ganz ehrlich, wer nicht jedes Spiel gewinnen will, hat hier nichts verloren und ist absolut fehl am Platz“, betont Kraus.
Poggenborg und Kraus denken an die Zukunft
Was die persönliche Planung über den Sommer hinaus angeht, machen sich der Offensivspieler und Torhüter Poggenborg bereits Gedanken, wie es mit ihnen weitergeht. Trainer Roland Seitz will sich in den nächsten Tagen mit Thomas Kraus zusammensetzen. „Stand jetzt muss ich mich um meine Zukunft kümmern und mich umhören, weil mein Vertrag ausläuft und die Saison ganz schnell vorbei ist“, so der Angreifer. „Der Verein ist aber mein erster Ansprechpartner, erst werde ich mich mit dem Trainer unterhalten, mehr sage ich in der Öffentlichkeit nicht.“ Poggenborg hingegen hat sich bereits mit Seitz unterhalten. „In den nächsten zwei, drei Wochen wird sich alles weitere ergeben“, glaubt der Schlussmann.
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