Von der Eintracht berichtet
Andreas Maldener
„Der Ärger ist nach zwei drei Nächten etwas verflogen, doch es ist nach wie vor sehr bitter, was am Mittwoch in Köln abgelaufen ist.“ In der Tat sind bereits drei Nächte vergangen, dennoch fällt es Roland Seitz, dem Trainer von Fußball-Regionalligist Eintracht Trier schwer, die richtigen Worte zu finden für das 2:2-Unentschieden am vergangenen Mittwoch bei den Amateuren des 1. FC Köln.
Foto: Das 2:2-Unentschieden in Köln sorgt bei Eintracht-Trainer Roland Seitz auch drei Tage nach dem Spiel für Ärger.
Es war eine Partie, die so hätte eigentlich nie stattfinden dürfen. Es schneite in Köln, schon zur Mittagszeit war der Platz eingehüllt von einer Schneedecke; die Rasenheizung, sie schien schlicht und einfach ihren Dienst verweigert zu haben. Doch das Spiel wurde nicht abgesagt. Bereits die Anfahrt nach Köln war für die Kicker aus der Moselstadt eine Zumutung, die Rückfahrt fast unmöglich. Vergleicht man die Bedingungen an diese Mittwoch mit den Platzverhältnisse am eigentlichen Spieltermin, findet man keine Erklärung dafür, warum sich die Verantwortlichen an jenem Samstag zu einer Spielabsage entschieden, vergangen Mittwoch jedoch ein Fußballspiel zu einer echten Farce verkommen ließen.
„Vor dem Spiel hätte ich gesagt, das wir mit einem Unentschieden zufrieden gewesen wären, vor allem weil es gegen eine personell sehr gut besetzte Mannschaft ging“, meint Seitz. Doch unter Miteinbeziehung der Umstände, die letzten Endes die Punkteteilung im Kölner Franz-Kremer-Stadion herbeiführten, ist seine Analyse eine ganz andere:“Wir haben zwei Punkte in Köln liegen gelassen, es ist einfach ärgerlich.“ Ärgerlich ist auch, dass Stürmer Lukas Mössner gegen Köln nach einem Foul an Torwart Daniel Schwabke die rote Karte sah und der Mannschaft nun drei Spiele fehlen wird. So will es zumindest der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball Bundes, der Mössners Sperre festsetzte. Zwar will die Eintracht Protest einlegen, doch eine Verminderung der Strafe scheint zumindest vorerst unwahrscheinlich. Eine neuerliche Auswertung des Videomaterials wird letzten Endes die endgültige Entscheidung in der „Causa Mössner“ bringen.
Foto: Ihm drohen drei Spiele Sperre: Stürmer Lukas Mössner.
Mössner hätte auf alle Fälle aussetzen müssen, wenn die Eintracht am heutigen Samstag im Moselstadion die zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserlautern begrüßt hätte. Doch der Wettergott wollte es wieder einmal anders, am Mittwoch bescherte er Trier und Umgebung jede Menge Neuschnee, der Platz im Moselstadion gab eine Austragung der Partie nicht her. Die Mannschaft habe die neuerliche Absage gut verkraftet, so Seitz:“Wenn man sieht, was wettermäßig im Moment los ist, dann macht die Absage den Spielern vom Kopf her wenig aus, sie haben ja eigentlich schon am Mittwoch während der Heimfahrt aus Köln damit gerechnet.“ Trotzdem sei es für alle Spieler ungünstig, erneut den Rhythmus zu verlieren und ein Wochenende ohne Spielpraxis zu haben. „Das einzig faire an dieser schlechten Situation ist, dass alle Mannschaften, auch die Konkurrenz, von den Absagen betroffen sind und warten müssen“, meint der Trainer im Hinblick auf eine mögliche Wettbewerbsverzerrung.
Nun heißt es also wie schon in der vergangenen Wochen, den Puls hochzuhalten und im Training weiterhin den nötigen Einsatz zu zeigen. Den anders als in den unteren Spielklasse – Oberliga Südwest, Rheinlandliga, Bezirksliga und Kreisliga – wo bereits frühzeitig die Winterpause eingeläutet wurde und die restlichen Partien aus dem Jahr 2011 nach dem Jahreswechsel ausgetragen werden sollen, hält die Regionalliga an ihrem Spielplan fest. Für die Eintracht heißt das ganz konkret, dass bereits am Dienstag das nächste Pflichtspiel gegen den SC Verl auf dem Programm stehen könnte. Das Spiel wurde am vergangenen Samstag ebenfalls wegen dem Wintereinbruch an der Mosel abgesagt, soll nun am Dienstag nachgeholt werden. „Der Platz ist durch das Tauwetter zwar aktuell sehr nass, jedoch ist die Hoffnung am Dienstag zu spielen sehr groß“, beschreibt der Eintracht-Coach die aktuellen Bedingungen im Moselstadion. Doch die vergangenen Wochen haben auch ihm eindrucksvoll bewiesen, dass das Wetter ein unkontrollierbarer Faktor ist:“Die Austragung des Spiels liegt nicht in unseren Händen, sollte es am Montag oder Dienstag wieder schneien, bedeutet das die nächste Absage.“
Foto: Trotz der Ungewissheit ob einer neuerlichen Spielabsage gegen die Eintracht-Kicker im Training alles.
Doch Wahrscheinlichkeiten zählen im Fußball eben nicht. Deswegen absolvierte das Team am heutigen Nachmittag auch eine Trainingseinheit. Zwar nur auf dem Kunstrasenplatz – die Rasenplätze sind weiterhin von der Stadt Trier gesperrt – doch mit voller Intensität, wie Seitz durchscheinen ließ:“Gestern war es noch extrem matschig überall, dazu waren die Spieler nach der Partie in Köln und der ermüdenden Fahrt zu erschöpft, um viel zu machen. Doch heute können wir auf dem Kunstrasen richtig trainieren, der Platz ist in einem guten Zustand und wir trainieren so, als wären wir sicher, dass wir gegen Verl spielen können.“ Die Eintracht setzt also erneut alles daran, am kommenden Dienstag gegen den SC Verl spielen zu können, um nach zwei Niederlagen und einem Unentschieden wieder zurück auf die Siegerstraße zu finden. Ob die Bemühungen belohnt werden und ob die Partie überhaupt stattfinden wird, können und werden jedoch erst die nächsten Tage zeigen.
Fotos: Anna Lena Bauer
Trierr meint
ja, das hast du sicher recht. für mich ist das aber auch ein zeichen, dass einfach der akku leer ist. am anfang der saison ist das noch besser gewesen, im moment lässt die konzentration aufgrund des kräfteverschleiss nach.
Sievo meint
Zu der Anmerkung unseres Trainers, der die irregulären Verhältnisse zum Spiel in Köln anprangerte, dürfen trotzdem einige Fakten nicht außer Acht gelassen werden.
Es ist unbestreitbar, dass das Spiel eigentlich nicht hätte stattfinden dürfen. Aber es fand eben statt, sowohl für Trier als auch für Köln. Beide hatten nun die gleichen Bedingungen. Somit war es ebenso unbestreitbar, dass beide Teams mit den gleichen widrigen Umständen zu kämpfen hatten.
Doch nun sei erwähnt, dass wir mit 2:0 führten und wir nur aus einem Grund das Spiel noch aus der Hand gaben, wie es auch schon in der Vergangenheit (siehe auch gegen Mönchengladbach) der Fall war: Das eklatante schwache und unprofessionelle Abwehrverhalten. Unsere Spieler stehen in den meisten Fällen zu weit weg von ihren Gegenspielern.
Beim 2:2-Ausgleich wurde der Ball von Yabo zwar regelwidrig mit der Hand mitgenommen, doch der Ball konnte zunächst abgewehrt werden! Und nun gelangte der Ball zum Torschützen Terodde. Der stand allein an der Strafraumlinie. Zwei von unseren Spielern standen schön brav in einem Abstand von zwei Metern entfernt links und rechts von ihm.
Nochmal zum Verständnis für alle: Dieses Verhalten wäre richtig im Offensivspiel, also wenn wir in Ballbesitz sind!
Und dann nochmal für unsere Spieler: Wenn der Gegner in Ballbesitz ist und wir dann auch noch in der Überzahl in Ballnähe sind, dann ist der Gegenspieler hautnah zu decken!
Kleiner Spielerkader hin oder her, hätten wir diese einfache Fußballweisheit bisher beachtet, so stünden wir momentan an der Tabellenspitze!