Von Martin Köbler
Das Lachen ist zurück in den Gesichtern von Eintracht Trier – fünf Partien sind in der laufenden Spielzeit absolviert, die Männer in den blauen Leibchen ziehen als Tabellendritter ihre Runden über den Trainingsplatz auf dem Gelände des Moselstadions und Cheftrainer Roland Seitz konnte bereits zwei der drei Auswärtsspiele als „Dreier“ auf dem Punktekonto des Traditionsvereines von der Mosel verbuchen – dementsprechend groß war in der Mannschaft auch die Erleichterung nach den beiden späten Treffern von Alban Meha (86., 90.) am vergangenen Samstagnachmittag in Biefeleld. Es dürfte nicht allzu weit hergeholt sein, dass eben dieses Hochgefühl auch am Sonntagnachmittag irgendwo auf der A1 vorherrschen sollte – denn mit einem Auswärtssieg im Gepäck fährt es sich gleich doppelt so leicht zurück Richtung älteste Stadt Deutschlands.

So wollen sie auch in Dortmund wieder jubeln: Olivier Mvondo, Torge Hollmann, Stefan Kohler und Tim Eckstein.
Das sehen sie im Ruhrpott selbstverständlich naturgemäß anders, erst Recht nach dem wichtigen Heimerfolg unter der Woche gegen Drittliga-Absteiger Wuppertaler SV (2:1, Toschützen Nedin Hasanbegovic und Yasin Öztekin), mit dem die ebenfalls aus der Drittklassigkeit abgestiegenen Gelb-Schwarzen nicht nur den Bergischen den Sprung an die Tabellenspitze verwehrten, sondern sich selbst durch den zweiten Sieg in Folge erstmals von den Abstiegsplätzen entfernen konnten. Die Truppe von Trainer Theo Schneider setzte dabei auch auf die Erfahrung vom Neuzugang der ersten Mannschaft, Antonio da Silva, der auf Leihbasis vom FC Basel eigentlich im Kader von Jürgen Klopps Bundesliga-Mannschaft steht. Was die wenigsten wissen: Für da Silva ist die Eintracht kein unbeschriebenes Blatt, stand er doch nach einem kurzen Gastspiel beim TSC Pfalzel zwischen seinem vierzehnten und sechzehnten Lebensjahr (1992 – 1994) in der Jugendabteilung der Moselaner seinen Mann, ehe es ihn zurück in seine Heimat zog, von wo er später wieder nach Europa wechselte und in Frankfurt, Wehen, Mainz und Stuttgart seine fußballerischen Höhepunkte erlebte. Ob da Silva auch am Sonntag zum Einsatz kommen wird, wird sich wohl erst am Spieltag selbst entscheiden.
So oder so – die Mannschaft von Roland Seitz wird am Sonntag im altehrwürdigen Stadion „Rote Erde“ unmittelbar neben dem Signal-Iduna-Park ein heißer Ritt erwarten – vor unter Umständen ungewöhnlich großer Kulisse, zählt die Zweitvertretung der Borussia doch zu einer Ausnahme im Fanverhalten der Anhänger der Bundesliga-Klubs, sind doch auch die Spiele der jungen „Gelb-Schwarzen“ immer ordentlich besucht. Besonders pikant: durch den „Topzuschlag-Boykott“ vieler Borussen, am selben Tag zum Ruhrpott-Derby gegen Schalke 04 anzureisen, haben sich einige Fanklubs schon darauf geeinigt, dem Spiel ihrer zweiten Mannschaft beizuwohnen. Für eine gute Kulisse sollte also gesorgt sein.
Die aktuellen Informationen rund um die Eintracht vor der Abreise nach Westfalen werden wir morgen im Laufe des Tages – nach der Pressekonferenz und dem anschließenden Training im Moselstadiongelände – hier veröffentlichen.
HINTERGRUND
Das hat sich der Ex-Trierer Martin Wagner (23) mit Sicherheit ganz anders vorgestellt. Der ehemalige linke Mittelfeldspieler der Eintracht, bis zum sportlichen Abstieg noch beim SVE aktiv, hatte sich bekanntlich dem SV Waldhof Mannheim angeschlossen – mit Vertrag für die Regionalliga. Eben jener gehören die Waldhöfer allerdings nach ihrem Lizenzentzug, der der Eintracht letztlich den Klassenerhalt sicherte, nicht mehr an – die Folge: Der ehemalige Spieler von Viktoria Aschaffenburg und Hessen Kassel stand plötzlich ohne Vertrag da. Doch diese Tristesse ist für ihn seit dem gestrigen Tag nun beendet – der Süd-Regionalligist SG Sonnenhof Großaspach hat sich die Dienste Wagners bis zum Saisonende gesichert.
IN EIGENER SACHE
Mehrfach habe ich in den letzten Tagen von alten „moselkicker.de“-Lesern E-Mails erhalten, ob es nach dem Umstellen auf 5vier.de auch noch meine (inzwischen wohl sehr beliebten) Geschichtchen rund um die Spiele geben wird. Eigentlich war dies von mir aus nicht geplant gewesen – nach dem Zuspruch der Leser werde ich allerdings diese Rubrik auch hier wieder mit in mein Repertoire aufnehmen. An dieser Stelle vielen Dank an alle „treuen“ Geschichtchen-Leser!
M. Köbler meint
Anm. d. Redaktion:
Danke für das Lob, wir werden nach wie vor versuchen, so ausführlich wie möglich von der Eintracht zu berichten. Beachtet allerdings bitte, dass dies hier für mich nur ein Hobby darstellt – beruflich habe ich, wie vielleicht bekannt ist, nichts mit Journalismus zu tun.
blubb78 meint
finde ihn auch gut, habe zwar auch Eric Thielen gern gelesen aber wenn Herr Köbler jetzt die Eintracht übernommen find ich das auch gut!
Eintracht Fan meint
Das ist ein prima Bericht. So gut wie man es vom moselkicker gewohnt war. Es ist aber schade, dass es den moselkicker nicht mehr gibt, aber es geht hier sehr gut weiter finde ich. daumen hoch!