Von Florian Schlecht
Die Offensive gewinnt Spiele. Die Defensive Meisterschaften. Wenn es nach einer der goldenen Fußballregeln geht, kann Fußball-Regionalligist Eintracht Trier zuversichtlich in die Zukunft blicken. Denn die Hintermannschaft bleibt vollständig bestehen: Neben den Verteidigern Thomas Konrad und Fabian Zittlau verlängerte auch Torwart Andreas Lengsfeld seinen Vertrag. Und das einen Tag vor dem Pokalfinale…
„Nein“, sagt Andreas Lengsfeld. „Mit dem Pokalfinale hat der Zeitpunkt der Vertragsverlängerung nichts zu tun.“ Einen Tag vor dem wichtigen Endspiel gegen den FSV Salmrohr gab Eintracht Trier bekannt, dass ein Defensivtrio auch in der Saison 2013/14 beim Fußball-Regionalligisten bleibt. Neben dem Torhüter unterzeichneten auch Innenverteidiger Thomas Konrad und Linksverteidiger Fabian Zittlau jeweils neue Arbeitspapiere für ein weiteres Jahr. Was Lengsfeld so eher zu einem Verbleib bewog, war die Tatsache, dass ein großer Stamm des Teams sich in der Sommer-Vorbereitung wiedersehen wird. Besonders die Hintermannschaft bleibt geschlossen zusammen. Torge Hollmann und Kapitän Fouad Brighache hatten bereits Verträge für die kommende Spielzeit. Michael Dingels verlängerte im Frühjahr und blühte danach als Stammkraft zur Topform auf. Kevin Heinz rückt als Talent aus der U19 auf.
„Der Großteil der Mannschaft bleibt. Das ist eine echte Basis. Mit gezielten Verstärkungen können wir sicher eine gute Rolle spielen“, hofft Lengsfeld, der über Umwege wieder die Nummer 1 wurde. Nach einer Krise zu Saisonbeginn verlor der 27-Jährige den Platz im Kasten zwischenzeitlich an den nachverpflichteten Stephan Loboué. Als der Deutsch-Ivorer eine Pechsträhne mit Erkältungen, Verletzungen und einer Rotsperre hatte, war Lengsfeld mehr als ein Notnagel. Der Schlussmann trug mit starken Leistungen zum Aufschwung der vergangenen Wochen bei, strahlte Ruhe aus und konnte sich einige Male auszeichnen. Mit der Entscheidung für Lengsfeld ist es so unwahrscheinlich, dass auch Loboué in Trier bleibt. „Ich will zu den Fragen über meine Zukunft nichts sagen“, gab sich der Keeper bereits am Montag auf 5vier-Anfrage zugeknöpft.
Eine überraschende Wendung gab es dagegen bei Fabian Zittlau, der ernsthaft mit dem Gedanken gespielt hatte, wieder in Richtung Heimat zurückzukehren. Der 22-Jährige ist in Salzwedel in Sachsen-Anhalt aufgewachsen. In Trier studiert die Stammkraft, die auf 72 Punktspiele in drei Jahren kommt, Medienwissenschaften und hat bereits die Bachelorarbeit im Visier.
Der Verbleib von Thomas Konrad war hingegen zu erwarten. Bereits vor einigen Wochen hatte der 23-jährige Verteidiger im Gespräch mit 5vier bestätigt, dass der Trend in Richtung Vertragsverlängerung geht. Das Wort blieb auch bestehen, als der Defensivspieler sich einen Sprunggelenksbruch zuzog. Mittlerweile ist Konrad auf dem Wege der Besserung. „Der Gips ist ab. Ich bin jetzt in der Reha. Der Physiotherapeut ist zuversichtlich, dass ich bis zum Vorbereitungsstart Ende Juni wieder in Form bin. Der Urlaub fällt für mich allerdings aus.“
Bitter ist es für Konrad auch, beim Pokalfinale am Mittwoch nur auf der Tribüne zu sitzen. „Das ist ein Prestigederby, zu dem einige tausend Zuschauer kommen“, will er aber von außerhalb die Daumen drücken. Für Andreas Lengsfeld geht es dann gegen die beste Offensive der Oberliga. „Von der Qualität betrachten wir Salmrohr als eine Regionalliga-Mannschaft. Es wird ein schweres Spiel. Aber wir wollen sie natürlich schlagen.
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+++Rheinlandpokal in Kürze+++
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Derby-Erinnerungen – Das Derby zwischen dem FSV Salmrohr und Eintracht Trier hat eine lange Geschichte. 5vier befragte Experten aus der Fußball-Region wie Peter Rauen und Rudi Thömmes zu ihren Erinnerungen an das Duell. Zum Text geht es hier.
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