Von der Eintracht berichten
Andreas Maldener (Text) und Anna Lena Bauer (Fotos)
Endlich soll die Negativserie reißen! Wenn Fußball-Regionalligist Eintracht Trier am Samstag um 14 Uhr im Moselstadion als neuer Tabellenführer der Regionalliga West die Sportfreunde Lotte zu Gast hat, will die Mannschaft von Trainer Roland Seitz endlich die negative Bilanz von fünf Niederlage aus fünf Spielen vergessen machen. Durch einen Sieg gegen die Kicker vom Lotter Kreuz könnte die Eintracht gleichzeitig die Tabellenführung behaupten, die man nach dem 2:0-Sieg in Mainz erobern konnte. Denn erst am kommenden Donnerstag bestreitet der 1. FC Kaiserslautern II seine Nachholpartie in Münster, die die derzeit noch schiefe Tabelle endgültig begradigen wird.
„Es ist eine schöne Ausgangsposition, denn es ist nicht selbstverständlich, dass wir am 25. Spieltag gegen Lotte so ein Spitzenspiel haben“, freut sich Roland Seitz, Trainer von Eintracht Trier, auf die Partie gegen den derzeit Fünftplatzierten aus Lotte. Durch den 2:0-Auswärtserfolg unter der Woche am Mainzer Bruchweg konnten die Moselaner zudem die Tabellenführung erobern und sollten mit breiter Brust und großem Selbstvertrauen in die Partie gehen können. Eine gehörige Portion Selbstvertrauen ist auch nötig, denn bisher sieht die Bilanz von Eintracht Trier gegen die Sportfreunde Lotte mehr als düster aus: Fünf Mal traten beide Mannschaften bisher gegeneinander an, fünf Mal verließ die Eintracht als Verlierer den Platz. Bei den letzten vier Aufeinandertreffen konnte der SVE sogar kein einziges Tor erzielen. Trainer Roland Seitz will sich jedoch nicht allzu lange mit dieser durchaus ausbaufähigen Statistik befassen:“Vielleicht ist es die Art und Weise des Lotter Spiels, vielleicht aber auch einfach nur eine Kopfsache, weil die bisherige Bilanz so negativ ausgefallen ist.“ Vor allem an die 0:2-Niederlage vom achten Spieltag hat der Oberpfälzer in Diensten von Eintracht Trier noch überwiegend negative Erinnerungen parat:“Im Hinspiel war das Problem, dass wir schon nach zwei Minuten mit einem Mann weniger spielen mussten und dazu wegen der englischen Woche zuvor in der Mannschaft rotiert hatten.“ An jenem 25. September des vergangenen Jahres sah Torhüter Andreas Lengsfeld nach einer missglückten Rettungsaktion nach nur zwei Minuten die rote Karte, das Spiel war gelaufen. Damit es morgen besser klappt und vielleicht sogar der erste Sieg gegen den vermeintlichen Angstgegner gefeiert werden kann, hat Seitz eine Strategie:“Die Lotter Hintermannschaft hat durch die Bank ein hohes Gardemaß, deswegen dürfen wir nicht mit langen Bällen agieren, sondern müssen versuchen durch ein gutes Kombinationsspiel den Weg zum Tor zu suchen.“
Doch gerade hier liegt das Problem. Zwar zeigte sich in den letzten Spielen durchaus eine Besserung, doch weiterhin fehlt es im Spiel der Eintracht gerade an jener sicheren Kombinationsweise, mit der sich die Mannschaft in der Hinrunde einen Namen machte. Vor allem das Flügelspiel beim SVE funktionierte nur mäßig, weil Alban Meha sich häufig den Weg durch die Mitte in Richtung Tor bahnen wollte und Thomas Kraus auf seiner rechten Seite zu selten in Szene gesetzt wurde, wenn er seine Schnelligkeit ausspielen könnte. Doch diese Schwäche ist für Trainer Seitz kein allzu großes Problem:“Wir haben die zweitmeisten Tore der Liga erzielt, und da wir mit einer Raute im Mittelfeld spielen, werden die Außenbahnen nicht so häufig wie in anderen Formationen bedient.“ Vier Siege aus den letzten vier Spielen scheinen dem Übungsleiter recht zu geben, seine Mannschaft hat derzeit einen Lauf. Auch deswegen sieht der Coach keine Notwendigkeit, seine Startformation gegen die Sportfreunde aus Lotte zu verändern. Sollte es keine kurzfristigen Verletzungen zu beklagen geben, wird die gleiche Mannschaft wie beim 2:0 in Mainz auflaufen.
Den defensiven Part im Mittelfeld in dieser Formation bildet Stefan Kohler. Der Routinier freut sich auf das Spiel gegen Lotte:“Es ist ein schönes Gefühl in der Tabelle ganz oben zu stehen, deswegen freuen wir uns auf ein geiles Spiel.“ Das Lotte durchaus als Favorit angesehen werden kann, wie Kapitän Josef Cinar es unter der Woche sagte, dem stimmt auch sein Schweizer Mannschaftskollege zu:“Lotte hatte andere Ziele als wir und investiert viel mehr, deswegen lastet auf ihnen mehr Druck als auf uns.“ Eine ähnliche Grundauffassung hat auch Trainer Seitz:“Lotte und Münster sind insgesamt die Favoriten in der Liga, aber in einem Spiel wie morgen ist alles möglich. Ich glaube, dass Lotte weniger Spaß an dieser Partie haben wird als wir.“ Denn bei der Eintracht behält man trotz der guten Ausgangsposition das Denken von Spiel zu Spiel bei. „Es macht Sinn sich auf seinen eigenen Job zu konzentrieren“, meint Seitz, der die Gegner zwar durchaus beobachtet, jedoch weiß, dass „man an deren Spiel nichts ändern kann“. Auch deswegen stört ihn die Tatsache nicht, dass das Spiel des Mitkonkurrenten FC Kaiserslautern II gegen den SC Wiedenbrück auf den 12. April verschoben wurde, weil im Fritz-Walter-Stadion anlässlich des Europameisterschafts-Qualifikationsspiels der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Auswahl aus Kasachstan (Samstag, 29. März) ein neuer Rasen verlegt wurde und derzeit noch nicht vollständig angewachsen ist.
Wichtiger ist dem Trainer, dass seine Mannschaft am Samstag vor heimischem Publikum und hoffentlich vollen Rängen ein gutes Spiel abliefert, um die Bilanz gegen die Sportfreunde Lotte endlich aufzupolieren:“Wir hoffen auf eine tolle Unterstützung von den Rängen und wollen gegen Lotte zum ersten Mal einen Dreier einfahren.“
Voraussichtliche Aufstellung:
Poggenborg – Drescher, Hollmann, Cinar, Cozza – Meha, Kohler, Kuduzovic, Kraus – Kulabas, Mößner
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