Von Florian Schlecht (Text) und Anna Lena Grasmück (Fotos)
Seit acht Spielen ist Eintracht Trier in der Fußball-Regionalliga ungeschlagen, das 1:0 gegen Pfullendorf offenbarte auch eine neue Stabilität in der Defensive. Thomas Konrad hat noch große Ziele: „Ich bin keiner, der tiefstapelt – und will mit der Mannschaft aufsteigen.“
Die Weihnachtszeit sind die Wochen im Jahr, in denen sich Wünsche erfüllen. Thomas Konrad war am Samstag zufrieden, weil er schon weit vor Heiligabend beschenkt wurde. Der Fußballer von Regionalligist Eintracht Trier hakte mit dem 1:0-Sieg gegen den SC Pfullendorf gleich mehrere Punkte auf seinem sportlichen Wunschzettel ab. Der sportliche Höhenflug mit nun acht Spielen in Folge ohne Niederlage hielt an. Die Relegationsplätze rücken immer näher. Und die Defensive präsentierte sich nach sechs Gegentoren in den drei Partien zuvor deutlich stabiler. „So haben wir uns das vorgenommen. Wir haben schon vor der Viererkette gut verteidigt und ruhig aufgebaut. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir in einer Situation waren, in der wir irgendwie geschwommen sind.“
Wenn es um weitere Ziele geht, nimmt der 23-Jährige kein Blatt vor den Mund. „Ich bin keiner, der tiefstapelt und will mit der Mannschaft aufsteigen“, sagt Konrad. „Wir haben die Qualität, um in der Regionalliga weit oben mitzuspielen. Jetzt gilt es aber erst, die zwei Spiele in der Liga und das Spiel im Pokal bis zur Winterpause möglichst gut über die Bühne zu bringen.“ Warum Trier nach der Ebbe im September nun auf der Euphoriewelle surft, ist für Konrad zu erklären. „Wir haben Zeit gebraucht, um zusammenzufinden. Viele Spieler sind erst spät zur Mannschaft gestoßen – auch ich.“
Klinger traurig über verpassten Torerfolg
Erst wenige Tage vor dem Derby-Erfolg gegen Worms wurde der Abwehrspieler verpflichtet, nachdem er beim Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC keinen neuen Vertrag erhielt. In Trier wurde Konrad als Außenverteidiger gleich ins kalte Wasser geworfen. Als Notnagel, weil Fabian Zittlau verletzt war. Er fügte sich mit einer Flanke auf Chhunly Pagenburg zum 1:0-Sieg eindrucksvoll ein, danach schwankten die Vorstellungen. Nun wirkt Konrad gefestigt. Mit dem Spiel bei Hessen Kassel (2:0) rückte er auf seine Lieblingsposition in der Innenverteidigung, wo die Eintracht mit ihm noch kein Spiel verloren hat. „Wir sind jetzt eingespielt und haben eine Fitness, bei der die Gegner in der Schlussphase nichts mehr nachlegen können“, sagt er ehrgeizig.
Auch Mario Klinger hatte nach dem Arbeitssieg gute Laune. „Wir haben nach Ballverlusten schnell unsere Ordnung wiedergefunden. So war es für Pfullendorf schwierig, sich irgendwelche guten Aktionen zu erspielen.“ Einen Teil dazu trug der 25-Jährige bei, der nach einer Knöchelverletzung seinen Stammplatz verloren hatte. Als Abräumer überzeugte er nun neben Baldo di Gregorio vor der Abwehr, verlieh der Defensive Stabilität und bewies Offensivdrang. Eine Rolle, die er von vergangenen Stationen kennt. In seiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern II mischte Klinger gar als torgefährlicher Spielmacher noch weiter vorne mit. So fand er noch einen Wermutstropfen am Samstag. „Ich habe mir nur gewünscht, dass ich ein Tor schieße, da war ich ganz, ganz heiß drauf.“ Aber vielleicht beschenkt sich auch Klinger noch in der Vorweihnachtszeit – und kann den Eintrag in seinem Wunschzettel im Kalenderjahr 2012 abhaken.
+++Eintracht in Kürze+++
400 Besucher feiern auch ohne „DJ“ Klinger – Knapp 400 Besucher feierten nach dem 1:0-Sieg gegen Pfullendorf die „Blau-Schwarz-Weiße Nacht“ in der Romika-Eventhalle. Die Band „Klimaschock“ heizte mit Rockklassikern ein. Nichts wurde es aus dem Vorhaben von Mario Klinger, als „DJ“ aufzulegen. „Ein Planungsfehler“, sagte der Defensivspieler, der einige Songs aus den Charts aufgelegt hätte.
Rekordhalter Pagenburg und Abelski – Chhunly Pagenburg hat durch seinen Siegtreffer gegen Pfullendorf den Vorsprung in der Torjägerliste weiter ausgebaut. Mit 16 Toren liegt der Angreifer von Eintracht Trier vor Andreas Ludwig (1899 Hoffenheim II, 12 Treffer). Alon Abelski führt dagegen die Kartenstatistik an. Durch die zehnte Gelbe Karte in der laufenden Saison ist der Spielmacher am Sonntag bei Mainz II gesperrt.
„Herbstmeister“ Elversberg – Der SV Elversberg hat durch einen 1:0-Erfolg gegen Wormatia Worms den Herbstmeister-Titel unter Dach und Fach gebracht. Thorsten Reiß traf in der 41. Minute zum einzigen Tor des Tages. Verfolger 1899 Hoffenheim II strauchelte beim 0:0 gegen den SC Freiburg II, bleibt aber Tabellenzweiter mit 34 Punkten. Dahinter lauert Hessen Kassel (33), das Idar-Oberstein beim 3:0 die erste Auswärtspleite der Saison beifügte. Auch Trier (32), Mannheim (30) mit einem 2:1 gegen Eschborn und Sonnenhof Großaspach (28) durch ein 4:0 über Homburg schlossen auf.
Fanbus nach Mainz – Der Supporters Club Trier (SCT) setzt einen Fanbus zum kommenden Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 II ein (Sonntag, 2. Dezember, 14 Uhr). Der Preis beträgt nur zehn Euro. Abfahrt ist um 11 Uhr an der Geschäftsstelle von Eintracht Trier. Anmeldungen sind möglich im Stadion beim Pokalspiel gegen Krettnach am Mittwoch, per E-Mail unter [email protected] und über die Facebook-Seite des SCT.
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