Fußball-Regionalligist Eintracht Trier ist mit einem 3:0-Erfolg bei der SG Stadtkyll in das Viertelfinale des Rheinlandpokals eingezogen. Tore von Thomas Kraus in der 2. und 44. Minute zogen dem Außenseiter vor 428 Zuschauern früh den Zahn. Fahrudin Kuduzovic legte im zweiten Durchgang nach.
Als die TBB Trier bei den Brose Baskets Bamberg ein Debakel erlebte, wurde zeitgleich ein gebürtiger Bamberger zum Verhängnis der SG Stadtkyll im Rheinlandpokal. 115 Sekunden waren erst gespielt, als der waschechte Franke Thomas Kraus die Hoffnungen der Gastgeber auf eine Sensation beinahe schon zunichte machte. Keine zwei Minuten waren vorbei, als der Angreifer von Eintracht Trier zur Führung traf, die für Trainer Roland Seitz schon der entscheidende „psychologische Vorteil“ für den weiteren Verlauf der Partie war. Am Ende zog der favorisierte Regionalligist vor 428 Zuschauern durch einen 3:0-Erfolg ins Viertelfinale ein und marschiert in Richtung Titelverteidigung. Die nächste Runde wird bereits am Donnerstag in Bitburg ausgelost. Dann könnte auch ein Stadtderby mit dem FSV Trier-Tarforst winken.
„Wir sind weitergekommen, das ist die Hauptsache“, freute sich Seitz. „Die frühe Führung war auf dem engen Platz wichtig, am Ende hätten wir noch das ein oder andere Tor mehr machen können.“ Noch vor der Pause erhöhte erneut Kraus auf 0:2, als er eine Kopfballvorlage von Denny Herzig nach einer Ecke von Thomas Drescher über die Linie drückte (44.). Es war das beruhigende zweite Tor, nachdem die Eintracht in der ersten Hälfte schwungvoll begann, danach aber einige Gänge herunter schaltete.
„Brauchen uns nicht schämen“
Ein wahres Traumtor gelang im zweiten Durchgang Fahrudin Kuduzovic, der eine feine Flanke von Fabian Zittlau beinahe im Stile von Marco van Basten im EM-Finale 1988 in die Maschen wuchtete (58.). Der eingewechselte Holger Knartz vergab in der Schlussphase gleich dreimal die Chance zum vierten Streich, als er erst den Pfosten traf (82.), dann eine Hereingabe von Ahmet Kulabas nicht richtig traf (85.) und einmal glänzend an Stephan Simon scheiterte (88.). Torge Hollmann bemängelte hinterher die Verwertung der Möglichkeiten und richtete den Blick schon auf Samstag, wenn die Eintracht in der Regionalliga bei Mainz 05 II antreten muss. „Da muss gleich die erste Chance rein, viele Dinger werden wir da nicht bekommen.“ Ansonsten war der Kapitän mit dem Weiterkommen einverstanden. „Wir haben uns hier sicher nicht mit Ruhm bekleckert, brauchen uns aber auch nicht schämen.“
Hollmann spielte von Beginn an neben Denny Herzig in der Innenverteidigung. Oliver Stang saß zunächst auf der Bank, dafür lief Jeremy Karikari im defensiven Mittelfeld auf, der in Mainz noch gesperrt ist. „Jerry braucht Spielpraxis und hat auf dem engen Raum keinerlei Probleme“, begründete Seitz seine Entscheidung. Daniel Bauer musste in der Halbzeit nach einem Zusammenprall mit Schmerzen am Knie ausgewechselt werden. „Aber das war nur eine Vorsichtsmaßnahme“, betonte der Mittelfeldspieler, der seinen Einsatz im Bruchwegstadion nicht gefährdet sieht.
Trainer Markus Kranz von der SG Stadtkyll war nicht traurig über die verpasste Sensation, sondern zufrieden mit dem Einsatz seiner Mannschaft, die in der Rheinlandliga noch um den Klassenerhalt kämpft: „Wir wollten ein gutes Spiel machen, das frühe 0:1 hat es nicht leicht gemacht, aber wir haben uns nicht abschlachten lassen.“
Statistik
SG Stadtkyll – Eintracht Trier 0:3 (0:2)
Trier: Poggenborg – Cozza, Hollmann, Herzig, Drescher (70. Knartz) – Karikari – Kuduzovic, Bauer (46. Pintol), Zittlau – Kraus (59. Kulabas), Pollok.
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