Von Florian Schlecht
Enttäuschung bei der A-Jugend von Eintracht Trier: Mit 4:5 ging das Spitzenspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern verloren, der mit Meilenstiefeln in Richtung Meisterschaft eilt. Ein rabenschwarzer Auftakt und ein starker Gegner waren die Ursachen für die Niederlage.
Neun Tore in 90 Minuten klingen nach einem Spektakel der allerersten Güteklasse. Die U19-Fußballer von Eintracht Trier schritten aber nach dem Regionalliga-Spitzenspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern frustriert in die Kabinen, durchnässt vom strömenden Regen, verärgert über die Verteilung der Treffer bei der 4:5-Niederlage und enttäuscht von einer verpassten Chance im Titelrennen. Knackpunkt für die erste Saisonpleite war ein schwacher Start, der von Hektik, Nervosität und ungewohnten Schwächen geprägt war. Nach 36 Minuten waren die Hoffnungen auf einen Erfolg vor 335 Zuschauern im Moselstadion bereits geplatzt. Der Tabellenführer aus Kaiserslautern führte da bereits mit 0:4, legte den Grundstein für den zwölften Sieg im zwölften Spiel und die wahrscheinlich schnelle Rückkehr zurück in die Bundesliga nach dem Abstieg. Erst im zweiten Durchgang kam die geschockte Eintracht in Schwung, kämpfte sich wieder heran, von einem Punktgewinn war sie aber um Längen entfernt. „Wir haben uns durch individuelle Fehler selbst geschlagen und unsere taktischen Vorgaben nicht wirklich umgesetzt“, bemängelte Trainer Niki Wagner.
Verantwortlich dafür war auch der frühe Rückstand, als Kaiserslautern einen zu kurzen Abschlag von Torwart Mike Neumann eiskalt bestrafte. Die Gäste kombinierten sich schnell durch den Strafraum, der überragende Manfred Osei-Kwadwo vollendete ohne Probleme zum 0:1 (3.), das sichtlich jegliche Euphorie aus dem Trierer Spiel nahm. Zwar suchten die Eintracht-Spieler die Abschlüsse, aber Distanzabnahmen von Sebastian Schmitt (6.) und Albutrin Aliu (8.) verfehlten ihr Ziel. Die mutigen Aktionen waren aber die Ausnahmen. Denn wenn die Gäste aus der Pfalz vor den Augen von U23-Coach Guido Hoffmann den Ball laufen ließen, rannte Trier meistens voller Ehrfurcht hinterher. Matti Fiedler rettete für die Heimelf in höchster Not, als die gesamte Abwehr nach einem langen Ball ausgehebelt wurde und Florian Pick bei seinem Ex-Verein das 0:2 vergab (12.).
Das fiel einige Minuten später dennoch, Karsten Luft drückte eine Vorlage von Pick über die Linie (20.). Und für die Eintracht kam es noch bitterer. Robin Garnier verpasste den Anschlusstreffer, als er den gegnerischen Schlussmann schon umspielt hatte, aus 20 Metern aber am leeren Tor vorbeischob (32.). Im direkten Gegenzug klingelte es doppelt durch Marcell Oehler (34.) und einen mehr als fragwürdigen Elfmeter, den Ricardo Antonaci verwandelte (36.). Ein Rückstand, der zu diesem Zeitpunkt „auch in der Höhe verdient war“, wie Wagner zugab.
„Es haben ein paar Prozent gefehlt“
„Wir haben das Spiel am Anfang verloren, die Bälle zu leicht hergeschenkt und nicht so wie gewohnt als Team funktioniert“, war Linksverteidiger Kevin Heinz bedient. „Es haben einfach ein paar Prozent gefehlt.“ Immerhin weckte das 1:4 vor der Pause, bei dem Aliu einen feinen Querpass des Kapitäns verwandelte (45.), wieder neue Lebensgeister. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie bei Null anfangen und die zweite Halbzeit gewinnen sollen“, meinte Trainer Wagner.
Die Worte erzielten Wirkung. Torjäger Fabrice Schirra nutzte ein schnelles Strafstoß-Geschenk zum 2:4 (48.). Die zarten Wünsche der Zuschauer auf einen ähnlichen Verlauf wie beim EM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Schweden, bei dem die Skandinavier einen 0:4-Rückstand furios umwandelten, erfüllten sich aber nicht. Zu stark war Kaiserslautern, wenn es wieder auf das Gaspedal drückte. Karsten Luft stellte den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder her (54.). Das war die Entscheidung, auch wenn Garnier nach einem wunderbaren langen Pass von Heinz mit einer technisch gekonnten Direktabnahme zum 3:5 traf (69.) und Fiedler einen Freistoß mit dem Schlusspfiff zum 4:5 in die Maschen wuchtete (90.). Gleichzeitig vereitelte Torwart Neumann zuvor mehrfach einige Treffer. Das Fußballspektakel mit neun Toren, Wagner erheiterte es nicht. „Kaiserslautern hat das gespielt, was wir spielen wollten.“
Statistik
Eintracht Trier – 1. FC Kaiserslautern 4:5 (1:4)
Trier: M. Neumann – Kautenburger, Gehlen (46. Jost), Fiedler, Heinz – Schmitt, Inhestern – Aliu, Garnier, Bohr (46. P. Neumann) – Schirra.
Tore: 0:1 Osei-Kwadwo (3.), 0:2 Luft (20.), 0:3 Oehler (34.), 0:4 Antonaci (36., Foulelfmeter), 1:4 Aliu (45.), 2:4 Schirra (48., Foulelfmeter), 2:5 Luft (54.), 3:5 Garnier (69.), 4:5 Fiedler (90.+3).
fan meint
henry, kein problem, die jungs sind das gewohnt..
henry meint
eintracht trier u23-sg neitersen 3-0.klasse spiel von allen.(schade das sich so wenige leute von trier für die u23 intressieren)