Von Niklas Stilz
Sich für den großen Aufwand endlich selbst belohnen. Das hatte man in den letzten Wochen so oft gehört von Spielern und Trainern des SVE. Mit dem 0:0 gegen Ligaprimus SV Elversberg gelang das dann zumindest in Maßen. Nach einer erneut engagierten Vorstellung behielt die Rubeck-Elf am Ende immerhin einen Zähler im heimischen Moselstadion – und fügte den Saarländern damit den ersten Punktverlust der Saison zu.
Foto: Sebastian SchwarzDie Rollenverteilung vor dem Duell mit Tabellenführer SV Elversberg war eindeutig. Die noch ungeschlagenen Saarländer galten als haushoher Favorit gegen die Rubeck-Elf, die zuletzt bei Astoria Walldorf ihre bis dahin schwächste Saisonleistung dargeboten hatte. Weitere Brisanz versprach die Partie auch wegen der drei Ex-Trierer auf Seiten der Gäste. Neben dem ehemaligen Übungsleiter des SVE, Roland Seitz, der heute als Vorstand Sport in Elversberg tätig ist, standen mit Matthias Cuntz und Jeremy Karikari auch zwei Ex-Kicker der Blau-Schwarz-Weißen im Kader von Trainer Willi Kronhardt. Mit Cuntz durfte allerdings nur einer der beiden auch von Beginn an sein Können im Moselstadion demonstrieren.
Eintracht-Chefcoach Peter Rubeck veränderte sein Team gegenüber der Partie in Walldorf am vergangenen Freitag auf zwei Positionen. Für Standard-Spezialist Erich Sautner rückte Ugur Dündar in die Sartelf, Robin Garnier wurde durch Dauerläufer Boris Becker ersetzt. Milorad Pekovic, eigentlich im zentralen Mittelfeld beheimatet, begann überraschend an der Seite von Rudy Carlier in der Sturmspitze. Rubeck hatte außerdem seiner Mahnung vom Vortag Taten folgen lassen und mit Denis Pozder und eben Sautner zwei Akteure ganz aus dem Kader verbannt, die ihm zuletzt im Training zu wenig Engagement gezeigt hatten.
Schleppender Beginn und torlose erste Hälfte
Foto: Sebastian SchwarzDie ersten Minuten begannen schleppend, die Hausherren von der Mosel machten es den Saarländern schwer ihr Spiel aufzuziehen und gingen immer wieder robust in die Zweikämpfe. Zwar konnte sich der SVE in der Anfangsphase keine echten Großchancen erspielen, immer wieder setzten sie aber in der Offensive kleinere Nadelstiche und setzten dem Kronhardt-Team damit ordentlich zu. Einen ersten echten Weckruf sendete dann Flügelflitzer Christoph Anton, der die Kugel vom Sechzehner aber deutlich über das Gehäuse von Elversberg-Keeper Morten Jensen drosch (20.).
Nur eine Minute später tauchten dann auch erstmals die Gäste gefährlich in der Trierer Hälfte auf. Nachdem die Hintermannschaft der Moselstädter eine Flanke von Thomas Birk nicht ordentlich klären konnte, verzog Domink Rohracker aber aus aussichtsreicher Position deutlich. In der Folge wurden beide Mannschaften mutiger in ihren Angriffsbemühungen, doch weder Rudy Carlier (30.), noch der aufgerückte Torge Hollmann (34.) konnten ihre Chancen in etwas zählbares verwandeln. Auf der Gegenseite ließ Stürmer Patrick Dulleck knapp zehn Minuten vor der Halbzeit die bis dahin beste Möglichkeit liegen. Nach tollem Pass vom Ex-Trierer Matthias Cuntz enteilte der Angreifer Christoph Buchner und prüfte SVE-Keeper Jerome Reisacher, der eine starke Parade zeigte und seinen Kasten sauber hielt.
Obwohl die Hausherren sich in den Minuten vor der Pause immer wieder in der Hälfte der Elversberger zeigten, fehlte es an Zug zum Tor. Bezeichnend dafür ist sicherlich eine Szene in Minute 42, als Rudy Carlier die Gelegenheit bekam in den Strafraum zu stapfen und stattdessen das Spiel verschleppte und außen Boris Becker mitnahm, dessen Flanke in der Mitte, wie so oft, keinen Abnehmer fand. Das Unentschieden ging zur Pause also durchaus in Ordnung.
Engagierter Beginn des SVE – Lemke mit Comeback
Foto: Sebastian SchwarzDrei Minuten waren im zweiten Spielabschnitt vergangen, als die Eintracht erstmals gefährlich vor dem Kasten der Saarländer auftauchen sollte. Nach einer Flanke von Christoph Anton ließ Milorad Pekovic das Leder mit dem Rücken zum Tor von der Brust abtropfen und suchte dann mit einem Fallrückzieher den Abschluss. Die Bogenlampe landete allerdings nur oben auf dem Netz des Jensen-Gehäuses. Beinahe im direkten Gegenzug hatten dann plötzlich die Gäste die Möglichkeit zur Führung. Erneut war es Matthias Cuntz, der seine Vorderleute, in diesem Fall Mario Tunjic, in Szene setzen konnte. Der Stürmer scheiterte mit seinem Abschluss aber am hervorragend reagierenden Jerome Reisacher, der das Leder nach außen ablenken konnte.
In der vielleicht besten Phase des Spiels hatte dann in Minute 54 erneut der SVE die große Chance zur Führung. Nach einer guten Flanke von Christoph Anton kam der engagierte Boris Becker am langen Pfosten frei zum Abschluss, schob die Kugel aber rechts Tor vorbei. In der Folge beruhigte sich die Partie, die ganz großen Highlights ließen jetzt auf sich warten. Nennenswerte Aktionen sind lediglich eine nettes Solo von Christoph Anton (65.), das aber ebenso wenig zum Erfolg führte, wie ein schwacher Kopfball von Elversbergs Kevin Maek (76.). Für viel Applaus bei den 1.317 Zuschauern sorgte dann vor allem eine Spielunterbrechung. In Minute 64 gab Rückkehrer Holger Lemke nach acht Jahren sein lang ersehntes Comeback für die Blau-Schwarz-Weißen, das er zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses immer wieder verschieben musste.
Wirklich in Gefahr war der Punktgewinn für die Rubeck-Elf nur noch ein einziges Mal. Fünf Minuten vor dem Ende brachte Matthias Cuntz einen gefährlichen Freistoß in den Sechzehner der Moselstädter, den aber gleich drei Elversberger Akteure knapp verpassten. Mit einer mutigen und couragierten Vorstellung erkämpfte sich das junge Team der Eintracht letztlich verdient ein Unentschieden und fügte den Saarländern damit den ersten Punktverlust zu.
[statistik]
SV Eintracht Trier 05 0:0 SV 07 Elversberg
Tore: –
Eintracht Trier: Reisacher – Zittlau, Buchner, Hollmann, Thelen – Anton (79. Garnier), Zeric, Dündar, Becker (64. Lemke) – Pekovic – Carlier (90. Spang)
SV Elversberg: Jensen – Birk, Wenzel, Maek, Pinheiro – Blum (46. Celik), Eggert, Cuntz, Rohracker (66. Kyereh) – Dulleck (79. Karikari), Tunjic
Zuschauer: 1.317
Schiedsrichter: Michael Kempter
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