Nach zehn Wochen Verletzungspause absolvierte Kapitän Torge Hollmann wieder eine Einheit mit der Regionalliga-Mannschaft. „Es war brutal, aber auch unbeschreiblich schön“, strahlte er. Ob der freigestellte Martin Hauswald jemals wieder für Eintracht Trier spielen wird, ist hingegen mehr als fraglich. 5vier bietet zudem einen Überblick über den aktuellen Stand beim möglichen Winter-Trainingslager und der Parkplatzsituation am Moselstadion.
Der unbestechliche Sportler-Ehrgeiz war wenige Minuten nach der ersten überstandenen Einheit zurück. „Ich habe mit meiner Mannschaft im Trainingsspiel 4:6 verloren“, grummelte Torge Hollmann trotz eines verwandelten Elfmeters. Doch die Niederlage in der Einheit war für ihn zu verkraften, weil sie mit einem persönlichen Triumph verbunden war – dem so lange vermissten Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen.
Nach zehn Wochen Verletzungspause wegen eines Innenbandrisses im Knie und Sehnenrissen am Oberschenkel nahm der Kapitän von Eintracht Trier am Dienstag erstmals wieder am Mannschaftstraining teil. „Das ist unbeschreiblich, einfach schön“, strahlte Hollmann, der dabei die Menschen nicht vergessen wollte, die ihn auf dem Weg so unterstützt hatten. „Ohne das Ärzteteam und unseren Physiotherapeut wäre ich nicht dort, wo ich jetzt stehe. Auch meine Frau und mein Sohn haben mich angetrieben.“
„Fitness ins Unermessliche steigern“
Beim ersten Trainingsspiel mit den Mannschaftskollegen floss aber reichlich Schweiß. „Das war brutal. Am Anfang habe ich mich gefühlt, als wäre ich in der 80. Minute eingewechselt worden und direkt den Platz rauf- und runter gesprintet. Das Herz pumpte richtig.“ Doch für Hollmann sind das normale Begleiterscheinungen, die er von der Rückkehr nach früheren Verletzungen kennt. Seine Frohnatur hat der 29-Jährige aber nie verloren. So ist das nächste Ziel für ihn klar formuliert: „Ich will den Jungs in diesem Jahr wieder auf dem Platz helfen“, hofft er auf eine schnelle Rückkehr in den Regionalliga-Alltag. „Der Wille ist da, dafür werde ich hart arbeiten.“ Das harte Pensum hört so nach den Wochen in der Reha nicht auf. „Ich werde versuchen, meinen Fitnesszustand ins Unermessliche zu steigern“, lächelte der Papa der Mannschaft. Mit Niki Wagner vom Leistungszentrum Kenn setzte er sich für die nächsten Wochen noch Läufe mit Tempowechseln auf den Stundenplan.
Rückkehr von Hauswald unwahrscheinlich
Mit der Rückkehr von Torge Hollmann kann Trainer Roland Seitz eine Woche vor dem Rheinlandpokalspiel beim SV Mehring (Dienstag, 15. November, 19.30 Uhr) auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Nach wie vor freigestellt ist Martin Hauswald, der nur mit der Oberliga-Mannschaft trainiert. Die Zeichen stehen bei dem Neuzugang von Rot-Weiß Erfurt auf Abschied. Auf die Frage, ob Hauswald überhaupt wieder für Eintracht Trier auflaufen werde, antwortete Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi gegenüber 5vier.de: „Davon gehe ich nicht aus.“ Der Mittelfeldspieler war in der vergangenen Woche suspendiert worden, der Auslöser war ein verweigerter Handschlag gegenüber Coach Seitz nach der Auswechslung beim 0:0 gegen Rot-Weiss Essen.
Ob das Regionalliga-Team doch noch ins Wintertrainingslager reist, entscheide sich nach dem Wuppertal-Spiel. Knapp 20.000 Euro soll die Reise kosten und über Patenschaften finanziert werden, die den Etat nicht belasten. Einige Interessenten haben sich bereits angeboten. „Sponsoren und Fans fliegen mit und finanzieren dabei jeweils einen Spieler“, so Wilhelmi zu der Idee. „Uns liegen bereits Angebote von ein, zwei Veranstaltern vor.“
+++++Die Parksituation am Moselstadion+++++
Weiter keine Lösung gibt es hinsichtlich der Parksituation am Moselstadion. Nachdem sich Oberbürgermeister Klaus Jensen an die Seite der Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani gestellt und eine Freigabe des Radweges entlang der Zurmaiener Straße während der Heimspiele der Eintracht abgelehnt hatte, sind die Fronten weiter verhärtet. „Der Oberbürgermeister hat sich klar positioniert“, hofft Ernst Wilhelmi nun auf politische Versuche der CDU-Stadtfraktion, um noch eine gute Nachricht zu erhalten. Zur Mehrheitsentscheidung des Stadtrats für das zeitliche begrenzte Parken während der Heimspiele trugen wesentlich die Christdemokraten bei.
„Das Thema wird in den nächsten Wochen wieder aufkommen“, meinte Fraktionsmitarbeiter Michael Merten. „Die Verwaltung hat ihren Standpunkt mit guten Argumenten, wir haben einen anderen, den ebenfalls viele Juristen vertreten.“ Allen voran stellt Merten die realistische Nutzung des Radweges während der Heimspiele in Frage. „Dort parken doch auch viele Polizeifahrzeuge. Radfahrer machen einen großen Bogen um den Weg.“ Auch Fred Thömmes will sich weiterhin für die Freigabe des Parkens während der Heimspiele einsetzen. Der Gründer der Initiative „Pro Parken am Moselstadion“ schaffte es mit 2300 gesammelten Unterschriften bis zur Abstimmung vor den Stadtrat. „Es kann nicht sein, dass man aufgibt, ich kämpfe weiter. Der Fußball in Trier ist ein Aushängeschild.“
Wie das Park-and-Ride-Konzept des Vereins gegen den HSV und Essen in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken angenommen wurde, konnte Ernst Wilhelmi nicht sagen. „Es gibt noch keine Auswertungen.“ Zukünftig soll das Anreisesystem mit den Bussen eingesetzt werden, wenn bei Heimspielen mehr als 3.000 Zuschauer erwartet werden. Das sei für die Eintracht aber mit Kosten verbunden. „Es fahren immer zwischen vier und acht Bussen, pro Bus zahlen wir eine Summe im mittleren dreistelligen Bereich“, so das Vorstandsmitglied. Gegen Wuppertal werde es kein Park-and-Ride geben.
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