Von Florian Schlecht
Starke Leistungen, doch dafür zu wenig Ertrag: Eintracht Trier will im Auswärtsspiel beim SC Pfullendorf (Samstag, 14 Uhr) an die zuletzt gezeigten Vorstellungen anknüpfen – und diese auch mit einem Sieg garnieren.
Ist das Glas halbvoll oder ist es halbvoll? Die Frage beschäftigt Trainer Roland Seitz, bevor sich bereits am Freitag um 10.30 Uhr der Mannschaftsbus von Eintracht Trier in Bewegung setzt, um die rund 430 Kilometer zum SC Pfullendorf zu fahren, wo der Fußball-Regionalligist am Samstag (14 Uhr) antritt. Was die Meinung des Trainers spaltet, ist die Zufriedenheit über die Form seines Teams einerseits und die Unzufriedenheit über die parallele Ausbeute andererseits. „Wir sind vom Auftreten weiter als in den Jahren zuvor, weil momentan acht Spieler auf dem Platz stehen, die hier in der letzten Saison schon gespielt haben. Wir lassen wenige Chancen zu und erarbeiten uns selber viele Möglichkeiten. Das stimmt mich positiv.“
Die Kehrseite der Medaille: In der Tabelle kommen die starken Vorstellungen mit vier Punkten aus drei Spielen nicht zum Ausdruck. Besonders beim jüngsten 0:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern II verpassten die klar überlegenen Trierer einen Sieg. „Vom Gesamtpaket war ich daher enttäuscht. Aber wenn wir die Leistungen stabilisieren und endlich unsere Chancen nutzen, bin ich zuversichtlich, dass wir bald gewinnen“, so Seitz. Dabei liegt die Hoffnung nicht nur auf Sylvano Comvalius, der mit drei vergebenen Möglichkeiten zum Pechvogel avancierte, aber Rückendeckung des Trainers erhält. „Ich habe nicht den Eindruck, dass ihn das zu sehr beschäftigt. Außerdem wäre es verkehrt, sich auf ihn einzuschießen. Wir hatten viele Spieler, die gute Chancen nicht genutzt haben.“
Pfullendorf ist daheim ungeschlagen
Das soll sich ändern. Möglichst schon in Pfullendorf, das Seitz als „kampfstarke Mannschaft“ einschätzt, „die wenig Druck hat, das Spiel zu machen und über Konter zum Erfolg kommen will“. Auch wenn es auswärts bei den 1:3-Niederlagen in Freiburg und Neckarelz viele Gegentore gab – daheim ist das Team von Trainer Adnan Sijaric mit einem 1:0 gegen den FC Homburg und einem 2:2 gegen Hessen Kassel bislang ungeschlagen.
Auch Eintracht Trier unterlag am letzten Spieltag der vergangenen Saison glatt mit 0:3 in der Geberit-Arena und musste mit ansehen, wie die Platzherren euphorisch den Klassenerhalt feierten. Das Ergebnis enthielt aber keine Aussage von sportlicher Bedeutung. Trier war ohne Stammspieler, dafür aber mit vielen Leihgaben aus der Rheinlandliga-Reserve und Jugend angetreten, weil die Konzentration dem Rheinlandpokal-Finale gegen den FSV Salmrohr galt, das einige Tage später ausgetragen wurde.
Kröner kehrt zurück
Aus dem Kader, der im Mai die weite Strecke in Richtung Bodensee abspulte, reist diesmal nur Christopher Spang mit. Das 20-jährige Talent war einer der strahlenden Gewinner des Kaiserslautern-Spiels, auch wegen seiner beständigen Leistung wurde der Gedanke an eine Verpflichtung des Ex-Bundesligaprofis Andrew Sinkala verworfen.
Wahrscheinlich muss sich Spang in Pfullendorf aber zunächst mit der Ersatzrolle begnügen. Steven Kröner kehrt nach einer Sperre zurück ins Aufgebot – und wahrscheinlich auch in die Startelf. „Ich denke, dass er von Beginn an auflaufen wird. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns“, vertraut Seitz dem Vize-Kapitän.
Ausfallen wird dagegen neben den mittlerweile im Lauftraining befindlichen langzeitverletzten Torge Hollmann und Thomas Konrad auch Kevin Heinz. Der Nachwuchsmann hat sich am Sprunggelenk verletzt. Eine MRT soll ergeben, ob er längerfristig pausieren muss.
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Bereits am Donnerstag trafen in der Regionalliga Süwest Wormatia Worms und Hessen Kassel aufeinander. Beide Mannschaften trennten sich 1:1.
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