Es waren keine einfachen Monate für Torge Hollmann. Der Kapitän von Fußball-Regionalligist war in der Hinrunde lange verletzt und saß gegen den SC Idar-Oberstein nur auf der Bank. Nun will
er sich über die Rolle des „Sechsers“ wieder in die Anfangsformation kämpfen.
Torge Hollmann war in den vergangenen Monaten auch ein Einzelkämpfer in der Mannschaftssportart Fußball. Als sich der Kapitän von Fußball-Regionalligist Eintracht Trier Ende August am Innenband und Muskelsehnen verletzte, musste er sich auf eigene Faust aufbäumen. Hollmann durchlief die Mühlen der Reha, arbeitete intensiv auf dem Trainingsplatz und wirkte erleichtert, als er erstmals wieder gegen den Ball treten konnte. Nicht wenige Beobachter überraschte der 30-Jährige, als er schon im Dezember bei den Sportfreunden Lotte fünf Minuten lang seinen Anteil am 3:2-Sieg im Spitzenspiel leistete und beim SC Wiedenbrück erstmals nach 117 Tagen wieder in der Startformation stand. Im Urlaub im heimischen Löningen absolvierte Hollmann erneut zusätzliche Läufe für die körperliche Fitness, auch in Trier war er nach Trainingseinheiten nicht selten bei Extra-Schichten mit Hürden anzutreffen.
Entsprechend enttäuscht war der Spielführer, als er bei der 0:1-Heimniederlage gegen den SC Idar-Oberstein und seinem Geburtstag in der Stammelf fehlte. Der Kapitän war erst einmal von Bord. Oliver Stang und Denny Herzig hatten sich in der Innenverteidigung durchgesetzt, Neuzugang Daniel Bauer stand auf Anhieb in der Anfangsformation. Nun will Hollmann die Chance nutzen, sich in die Mannschaft zurückzukämpfen. In Darmstadt spielte er beim Testspiel gemeinsam mit Bauer im defensiven Mittelfeld. Das Experiment gelang. Die Eintracht siegte 2:0, die Besetzung scheint eine ernsthafte Variante für die nächsten Begegnungen zu sein. „Wir haben keine Chance zugelassen, das sagt einiges aus“, zeigt sich der Kapitän zufrieden, wenn er auf die 90 Minuten beim Drittligisten angesprochen wird. Auch vom Zusammenspiel mit Bauer schwärmt Hollmann. „Daniel coacht ungemein auf dem Platz, das macht es angenehm. Wenn ich im Rücken etwas nicht sehe, hilft er mir. Und umgekehrt läuft es natürlich genauso.“ Trainer Roland Seitz lobte das Wechselspiel. „Am Anfang war noch zu sehen, dass die beiden noch nie zusammengespielt haben. Aber sie haben sich mit ihrer Erfahrung in die Aufgabe reingebissen, die Mitte war dicht.“
„Ich werde mich leistungsmäßig reinhauen“
Die Rolle im defensiven Mittelfeld ist für Hollmann keine neue Erfahrung. Einige Jahre war das Nordlicht sogar ein echter Allrounder auf dem Fußballplatz. „Ich habe beim SV Meppen als offensiver Außenbahnspieler angefangen und habe in Wehen jede Position im Defensivbereich gespielt.“ Umgeschult als „Sechser“ wurde er in seiner Zeit beim SC Freiburg. „In erster Linie geht es für mich darum, die Defensivaufgaben zu erledigen“, ist die erste Aufgabe klar festgehalten. Die neue Verantwortung traut sich Hollmann zu. „Ich muss mich reinspielen, die Mannschaft wird mich dabei bestimmt unterstützen. Aber meine Leistung werde ich auch im Mittelfeld bringen.“
Traurig war der Kapitän schon, beim Auftakt gegen Idar-Oberstein nur auf der Bank zu sitzen. „Vielleicht wurde meine Position etwas geschwächt damit, aber das hat für mich nichts geändert. Ich will immer das Bestmögliche machen, habe danach auf dem Platz weiter Vollgas gegeben und fühle mich noch besser als vor drei Wochen. Mehr liegt nicht in meiner Hand.“ So schaut Hollmann nur auf die nächsten Partien, wo er sich mit starken Leistungen wieder in den Vordergrund arbeiten möchte. Denn nach zwei weiteren Spielen Sperre kehrt Jeremy Karikari wieder zurück. Mit dem Gedanken, wie es dann weitergeht, will sich der Routinier nicht beschäftigen. „Ich weiß, dass ich mich leistungsmäßig reinhauen und so präsentieren muss, dass es eine schwere Überlegung wird, mich rauszunehmen. Dann gehe ich davon aus, in der Mannschaft zu bleiben.“
Der Kapitän will wieder zurück an Bord – und weiß um die Bedeutung der nächsten Wochen. „Wir alle sind uns einig in der Sache, dass wir so eine Leistung wie gegen Idar-Oberstein nicht noch einmal anbieten wollen.“ Von einer Serie im Titelkampf will Hollmann erst gar nicht sprechen. „Dann würde man den zweiten wieder vor dem ersten Schritt machen. Es zählen nur drei Punkte im nächsten Spiel.“
+++++Eintracht in Kürze+++++
Verletzungsprobleme – Am Mittwoch ging die Regionalliga-Mannschaft von Eintracht Trier erstmals nach dem Wintereinbruch wieder auf den Rasen, um Torschüsse zu üben. Chhunly Pagenburg (Foto) fehlte wegen muskulärer Probleme, der Offensivspieler wird wohl erst in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen. Auch Michael Dingels (Bänderprobleme) muss weiter pausieren. Ahmet Kulabas (Mittelfußprellung) und Olivier Mvondo (Bänderprobleme) absolvierten Lauftraining, Andreas Lengsfeld konnte nach einer Handgelenksverletzung ebenfalls trainieren wie Benjamin Pintol nach Kniebeschwerden. „Da sind Angaben nicht einfach, weil die Spieler erst mal zwei, drei Tage am Stück schmerzfrei trainieren sollen“, weiß Trainer Seitz nicht, wann die Spieler wieder zur Verfügung stehen.
Pokalspiel in Stadtkyll und Nachholspiel auf Schalke terminiert – Das Rheinlandpokal-Achtelfinale und das Nachholspiel in der Regionalliga bei Schalke 04 II sind terminiert. Im Cup-Achtelfinale tritt Eintracht Trier am Mittwoch, 29. Februar, 19.30 Uhr, in Auw beim Rheinlandligisten SG Stadtkyll an. Das wegen der frostigen Witterungsbedingungen abgesagte Ligaspiel bei Schalke 04 II wird am Dienstag, 3. April, 17.30 Uhr, in der Mondpalast-Arena in Herne nachgeholt.
Hollmann für Vertragsverlängerung offen – Auf Nachfrage von 5vier.de kann sich Kapitän Torge Hollmann eine Vertragsverlängerung bei Eintracht Trier vorstellen. „Es ist kein Geheimnis, dass ich nochmal in der 3. Liga spielen möchte und es jetzt in meinem Alter mit jedem Jahr mehr nicht einfacher wird“, so der 30-Jährige. „Aber meine Familie und ich fühlen uns wohl hier, das würde passen.“ Allerdings habe es noch keine Gespräche mit dem Verein gegeben.
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