Von Niklas Stilz
Es hätte ein großes Endspiel werden können. Noch nach der Hinrunde sah zwischen Eintracht Trier und dem SC Freiburg II alles nach einem echten Krimi um den Einzug in die Relegation aus. Weil der SVE aber sportlich frühzeitig die Segel strich und die zweitplatzierten Breisgauer ankündigten nicht in die dritte Liga zu wollen, ging es nunmehr für beide Teams eher darum, sich mit Anstand aus der Saison zu verabschieden. Gelingen sollte das am Ende aber nur dem SC Freiburg II. Mit 1:4 unterlagen die Gastgeber letztlich verdient gegen die Breisgauer.
Vor einer Minuskulisse schickte Eintrachts aktueller Chefcoach Rudi Thömmes im Trierer Moselstadion eine auf gleich mehreren Positionen veränderte Elf ins letzte Heimspiel der Regionalligasaison. Rechts hinten verteidigte Thomas Konrad für Lars Bender, Eigengewächs Christopher Spang durfte im defensiven Mittelfeld für den angeschlagenen Matthias Cuntz ran und Lars Guenther ersetze auf der rechten Außenbahn Ken Asaeda. In seinem letzten Regionalligaspiel für den SVE spielte außerdem Fahrudin Kuduzovic im linken Mittelfeld und verdrängte damit Stoßstürmer Sylvano Comvalius auf die Ersatzbank. „Faz“ wurde bereits vor dem Spiel verabschiedet, ebenso wie Spielmacher Alon Abelski, Mittelfeldantreiber Matthias Cuntz und Keeper Andreas Lengsfeld. Sie alle werden in der kommenden Saison nicht mehr für die Blau-Schwarz-Weißen auflaufen.
Die Gäste aus Freiburg traten unterdessen mit derselben Anfangself an, die am letzten Wochenende mit 3:0 gegen die SpVgg Neckarelz gewinnen konnte. Mit dabei waren auch Caleb Stanko und Maximilian Philipp, die unter der Woche mit Profiverträgen bei den Breisgauern ausgestattet wurden. Außerdem wurde das Team von Trainer Iraklis Metaxas von knapp 50 lautstarken Anhängern begleitet, die ihre Mannschaft immer wieder lautstark unterstützten. Während der Sportclub also auf den Support seiner Fans bauen durfte, glänzten die Trierer Ultras durch Schweigen, das nur knapp alle zehn Minuten von lauten Unmutsbekundungen in Richtung des eigenen Vorstandes unterbrochen wurde.
Schleppender Beginn – „Faz“ mit dem Treffer
Die Partie selbst begann schleppend. In der Anfangsphase war beiden Teams der fehlende sportliche Ehrgeiz deutlich anzumerken, lediglich Eintrachts Alon Abelski konnte nach knapp zehn Spielminuten mal für ein bisschen Gefahr vor dem Gehäuse von Gästekeeper Bergdorf sorgen. Nach einem Doppelpass mit Marco Quotschalla hatte der quirlige Spielmacher ein bisschen Platz vor dem Strafraum, verfehlte mit seinem strammen Schuss aber das Tor.
Die bis dato beste Phase der Partie läuteten dann aber die Gäste ein. Nach einem Stockfehler von SVE-Kapitän Fouad Brighache hatte Tim Albutat Platz, setzte rechts den mitgelaufenen Dennis Russ in Szene, der das Leder dann aber knapp am linken Pfosten vorbeischob. Chris Keilmann im Tor der Eintracht wäre wohl chancenlos gewesen. Statt jedoch weiter Druck zu machen, zogen sich die Gäste wieder in die eigene Hälfte zurück und ließen die Hausherren von der Mosel kommen. Nachdem Marco Quotschalla per Kopf noch an SC-Torhüter Bergdorf scheiterte (24.), machte es ausgerechnet Fahrudin Kuduzovic nur zwei Minuten später besser. Nach einem schönen Pass von Christopher Spang hatte Lars Guenther auf der rechten Seite viel Platz und flankte die Kugel in Richtung des langen Pfostens, wo „Faz“ das Bein lang machte und zum 1:0 vollendete. Nach drei Jahren bei der Eintracht verabschiedet sich der Bosnier also mit einem Treffer von der Mosel.
In der Folge verflachte die Partie wieder zusehends, erst kurz vor der Halbzeit wurde es nochmal hektisch. Erst scheiterte Freiburgs Amir Falahen mit einem Schuss aus der Drehung noch knapp, dann hatte er in der 43.Minute freie Bahn. Eine schöne Hereingabe von Charles-Elie Laprevotte nickte der große Stürmer in die Maschen des Trierer Gehäuses – der 1:1 Ausgleich. Mit diesem Resultat ging es dann auch in die Pause.
Stanko im Nachschuss
Der Beginn des zweiten Durchgangs hatte im Gegensatz zum ersten Spielabschnitt deutlich mehr zu bieten. Nach einer kleinen Pyro-Einlage der mitgereisten Freiburger Fans hatte Alon Abelski nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff die erneute Führung auf dem Fuß. Nach einem Pass von Marco Quotschalla hob der Regisseur das Leder von der Srafraumgrenze über den herauseilenden Dominic Bergdorf hinweg – platzierte es aber lediglich auf dem Kasten des SC-Schlussmannes. Auf der Gegenseite fand eine Hereingabe von der linken Seite nur wenige Sekunden später in der Mitte keinen Abnehmer.
Nach knapp einer Stunde machte es die Zweitvertretungen von Bundesligist Freiburg dann besser. Caleb Stanko bekam den Ball im Rückraum perfekt in den Fuß gespielt und scheiterte nur knapp an SVE-Abwehrchef Torge Hollmann, der Stanko das Spielgerät allerdings ein weiteres Mal in den Fuß spielte. Diesmal machte der es dann besser und vollendete zum 2:1 für die Gäste. Insgesamt taten die in blau gekleideten Hausherren insbesondere im zweiten Durchgang zu wenig für das Spiel, weshalb die Führung für den Sportclub durchaus verdient war.
Auch in den Minuten nach dem Gegentreffer wackelte die Eintracht, Thomas Konrad klärte gegen Kath nur drei Minuten nach dem 1:2 erneut auf der Linie – diesmal aber endgültig. Der SVE sollte anschließend nur noch ein Mal gefährlich werden. Alon Abelski kam im Strafraum zum Schuss, der aber von Fabian Menig geblockt wurde.
Folgerichtig für den Spielverlauf erhöhten die Gäste aus dem Breisgau in der 82. Minute erst auf 3:1, Falahen traf per Foulelfmeter, und nur drei Minuten später zum 4:1. Der erst wenige Sekunden zuvor eingewechselte Nico Zwimpfer schob nach einem Pfostenschuss von Maximilian Philipp völlig unbedrängt ein. Der Schlusspunkt einer Partie, und auch einer Regionalligasaison, in der die Eintracht wieder einmal ihre beiden Gesichter zeigte.
[statistik]
SV Eintracht Trier 05 1:4 SC Freiburg II
Tore: 1:0 Kuduzovic (26.), 1:1 Falahen (43.), 1:2 Stanko (56.), 1:3 Falahen (FE, 82.), 1:4 Zwimpfer (85.)
Zuschauer: 850
Eintracht Trier: Keilmann – Konrad, Hollmann, Buchner, Brighache – Spang, Kröner (Asaeda 56.) – Guenther (Comvalius 61.), Abelski, Kuduzovic (Bender 86.) – Quotschalla
SC Freiburg II: Bergdorf – Russ, Menig (Schulz 86.), Schraml, Yildirim – Stanko (Gabriele 59.), Laprovette, Albutat, Kath (84. Zwimpfer) – Philipp, Falahen
Schiedsrichterin: Katrin Rafalski
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Storno meint
Ich denke ja mal,dass unsere Eintracht das packt! Selbst mit der zwoten Garnitur sollte es möglich sein einen VL- Absteiger klar zu schlagen!!!
panisse meint
Also Foehrener, deine Einschätzung in allen Ehren. Aber wir werden weder gegen Altenkirchen verlieren noch Insolvenz anmelden. Wir freuen uns schon auf die Auslosung am 1.6. um 18.50h.
Foehrener meint
Ich bin mir sicher dass der DFB pokal dieses Jahr ohne unsere Eintracht stattfindet