Von Florian Schlecht
Nach dem 0:0 im Spitzenspiel bei der SV Elversberg wurden die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Trier für ihre beherzte Leistung von den Fans gefeiert. Ein Spieler genoss die Gesänge ganz besonders – Christopher Spang. Der 20-Jährige wurde für die letzte halbe Stunde im Spitzenspiel eingewechselt und überzeugte im defensiven Mittelfeld. Nun hofft Spang auch im Rheinlandpokal-Viertelfinale bei der SG Mülheim-Kärlich (Mittwoch, 19.30 Uhr) auf seine Chance.
Den Cup-Rivalen kennt Christopher Spang noch vom Rheinlandliga-Einsatz mit der U23 von Eintracht Trier am 25. November 2012. Damals behielt das Talent mit der Reserve mit 2:0 die Oberhand über die SG Mülheim-Kärlich. „Kämpferisch halten sie richtig dagegen. Es wäre gut, wenn wir schon in der ersten Halbzeit ein, zwei Tore vorlegen könnten“, hofft der Junge aus Zewen, der sich zuletzt weiterentwickelt hat und hart für weitere Einsätze in der ersten Mannschaft arbeitet. „Es war schon eine klare Umstellung von den Junioren zu den Herren, besonders im Defensivbereich. Bei den Zweikämpfen geht es etwas rauer zur Sache. Mit der Winterpause habe ich aber einen Sprung gemacht“, findet nicht nur Spang. „Auch der Trainer hat gesagt, dass ich so weitermachen soll.“
Auf die aufmunternden Worte folgten Taten. In Elversberg wurden die Bemühungen des Eigengewächses mit seinem längsten Saisoneinsatz honoriert. Kam Spang vor dem Spitzenspiel zusammengerechnet bei fünf Kurzeinsätzen in dieser Saison nur auf 22 Regionalliga-Minuten, so übertraf er diese Marke am Samstag mit der Bewährungsprobe beim Tabellenführer. „Für mich war das ein schönes Erlebnis. Ich war schon verwundert, als beim Warmmachen mein Name von der Bank gerufen wurde und ich eingewechselt werden sollte.“ Um die Nervosität zu vertreiben, beschränkte er sich zunächst auf die einfachen Dinge. „Ich habe mit sicheren Pässen gleich ins Spiel reingefunden.“
„Ich bin zuversichtlich, dass es zu einer Einigung kommt“
Das Aufgabenprofil, das Spang mit auf den Weg gegeben wurde, füllte er zuverlässig aus. „Ich sollte vor der Abwehr die Bälle gegen die Offensivkräfte erobern, die Zweikämpfe gewinnen und Angriffe einleiten. Also das, was ein Sechser so tun muss.“ So gab es von Roland Seitz ein Extra-Lob. „Christopher Spang hat sehr gut gespielt. Das ist nicht selbstverständlich für einen Jungen, der in so ein Spiel reinkommt und noch nicht so viele Einsätze hat.“
Beinahe hätte der Mittelfeldspieler sogar die Entscheidung erzielt, als er kurz vor Schluss einen 20-Meter-Schuss knapp neben das Tor setzte. Die Enttäuschung über die verpasste Gelegenheit war Spang anzumerken, als er direkt die Hände vor dem Gesicht zusammen schlug. „Auf einmal standen zehn Spieler vor mir. Und ich hatte nur noch die Möglichkeit, selber zu schießen. Vielleicht wollte ich es zu genau machen. Aber am Anfang kann ja nicht alles direkt gelingen.“
Spang lieferte mit dem Auftritt aber ein Bewerbungsschreiben für weitere Einsätze ab. Die Chancen stehen offenbar auch gar nicht schlecht, dass er seine Entwicklung in Trier fortsetzt. Der Vertrag läuft im Sommer aus.„Es steht noch nichts fest, aber ich bin schon in Gesprächen mit dem Vorstand. Ich bin zuversichtlich, dass es bald zu einer Einigung kommt“, hofft die Nachwuchskraft, die dazu im zweiten Semester Bauingenieurwesen an der Fachhochschule studiert. „Das ist okay. Aber ich bin nicht so mit Leib und Seele dabei wie beim Fußball“, lächelt Spang, der im Pokalspiel bei Mülheim-Kärlich an seine jüngste Leistung anknüpfen will.
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+++Eintracht in Kürze+++
Trainer Seitz spricht von einer „Muss-Aufgabe“ – Roland Seitz lässt keinen Zweifel daran, dass ein Weiterkommen im Viertelfinale bei der SG Mülheim-Kärlich Pflicht ist. „Das ist eine Muss-Aufgabe. Vom Gegner und auch vom Ziel her, das wir mit dem Gewinn des Rheinlandpokals haben“, so die klare Ansage des Trainers von Eintracht Trier. Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Ausgang: „Wenn wir die Aufgabe vom Kopf her hinkriegen, werden wir keine Probleme bekommen.“
Viele Ausfälle und Fragezeichen – Personell geht Eintracht Trier vor dem Pokalspiel auf dem Zahnfleisch. Die Langzeitverletzten Chhunly Pagenburg, Mario Klinger, Baldo di Gregorio, Thomas Konrad und Markus Fuchs fallen sicher aus. Die Einsätze des angeschlagenen Marco Quotschalla (Adduktorenzerrung) sowie der erkrankten Stephan Loboué (Mandelentzündung) und Fahrudin Kuduzovic (Grippe) sind ungewiss. Seitz: „Ich kann noch gar nicht sagen, wer spielt.“
Mülheim-Kärlich hofft auf Sensation – Die SG Mülheim-Kärlich schaltete in den Runden zuvor den TuS Immendorf (4:0), den TuS Montabaur (2:0) und die SG Bad Breisig (3:0) aus. In der Rheinlandliga steht der Verein fern von Aufstiegshoffnungen und Abstiegssorgen auf dem siebten Platz. Am vergangenen Wochenende feierte die Mannschaft einen Last-Minute-Sieg beim 1:0 gegen die SG Ellscheid.
Im Halbfinale wartet der Titelverteidiger – Falls Eintracht Trier ins Halbfinale einziehen würde, wartet dort Oberligist SV Roßbach/Verscheid. Der Titelverteidiger setzte sich in der vergangenen Woche bereits mit 2:1 in Wirges durch.
Verletzter Konrad steht vor Verbleib in Trier – Die Saison ist für Thomas Konrad nach einem Bruch des linken Sprunggelenks vorbei, seine Zukunft sieht der Innenverteidiger aber bei Eintracht Trier. Hier geht es zum Bericht.
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