Von Florian Schlecht
Torge Hollmann, Mario Klinger, Alon Abelski, Christoph Anton – die Liste der Ausfälle von Fußball-Regionalligist Eintracht Trier ist lang. Auch der Einsatz von Chhunly Pagenburg bei Bayern Alzenau (Samstag, 14 Uhr) ist fraglich. Der Angreifer selber gab am Abend aber Entwarnung.
Roland Seitz gehört zu den Trainern, die in der Öffentlichkeit betonen, dass Kritik sie nicht geärgert habe. Dennoch ist der Oberpfälzer seit den Krisenwochen mit drei Niederlagen in Folge und dem entsprechenden Gegenwind mürrischer geworden, kürzer angebunden und reservierter. Das hat sich auch nach dem 2:0-Sieg bei Hessen Kassel nicht verändert. Nun sind vor dem Auswärtsspiel bei Bayern Alzenau am Samstag (14 Uhr) weitere Gründe dazu gekommen, die die Laune des 47-Jährigen nicht verbessern. Die Reise an die bayerische Landesgrenze droht zu einem Ausflug mit einem Rumpfkader zu verkommen.
Mit Torge Hollmann (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Mario Klinger (Bänderriss im Sprunggelenk) fallen zwei erfahrene Innenverteidiger aus, mit Alon Abelski (5. Gelbe Karte) der Motor des Offensivspiels, dazu steht auch hinter der Lebensversicherung im Angriff ein Fragezeichen. Chhunly Pagenburg hat in dieser Woche kaum trainiert, eine Patellasehnenreizung setzte den zehnfachen Torschützen außer Gefecht. Der Deutsch-Kambodschaner selber gab nach dem Abschlusstraining am Freitag aber Entwarnung: „Ich kann spielen und war in der Einheit schmerzfrei.“
Lubasa wegen „mangelnder Leistung“ nicht im Kader
Narciso Lubasa wird dagegen aus sportlichen Gründen eher nicht mitfahren. Schon in Kassel wurde der Mittelfeldspieler in Trier gelassen, ein Platz im Bus nach Alzenau deutete sich am Freitag ebenfalls nicht an. „Mangelnde Leistung“, monierte Seitz beim oftmals phlegmatischen Neuzugang von Alemannia Aachen und deutete bereits Diskussion mit dem Spieler und dem Berater an. „Ende September haben wir über die Situation gesprochen.“ Ändert sich nichts an der Lage, steht so zwischen diesen Zeilen sogar die sportliche Zukunft von Lubasa in Trier in Frage. Auch wenn Seitz daran (noch) nicht denken möchte. „Narciso war lange verletzt und bekommt jetzt die Gelegenheit, endlich vernünftig zu trainieren. Er ist nicht ausgemustert oder suspendiert, sondern ein Teil der Mannschaft, der jederzeit wieder berücksichtigt werden kann.“
Aufgefüllt wird die Reisegruppe am Wochenende mit hungrigen Talenten. Linksverteidiger Kevin Heinz aus der A-Jugend feierte zuletzt sein Regionalliga-Debüt, Offensivallrounder Erik Michels aus der Rheinlandliga-Reserve saß auf der Bank. Das Duo soll auch mit nach Alzenau fahren. „Wir wollen schon einheimische Jungs hinzunehmen und fördern“, hat Seitz keine Bedenken, die Nachwuchsspieler ins kalte Wasser zu schmeißen. Den Schwung vom Überraschungscoup in Kassel, so bekräftigte der Trainer, wolle die Mannschaft mitnehmen. Immerhin liegen die Moselstädter in der Auswärtstabelle der Regionalliga Südwest auf Platz eins. Ob sich der Lauf fortsetzt, wird davon abhängen, inwieweit Abelski als Ideengeber ersetzt werden kann.
Vor Alzenau, das in der letzten Saison in der Südstaffel auf Rang 18 landete, warnt Seitz aber. Die Bayern aus der 18.000-Einwohner-Stadt haben mit Jochen Seitz einen prominenten Spieler in den eigenen Reihen, der Oldie (36) kommt auf 162 Bundesligaspiele. Zweimal wurde der Gegner von Trier beobachtet, zweimal zeigte die Mannschaft verschiedene Gesichter. Beim 1:6-Desaster in Elversberg „haben sie hoch verteidigt und die Quittung dafür bekommen“. Im Heimspiel gegen Hessen Kassel (1:2) versuchte es Alzenau über Kompaktheit und lange Bälle. Beim jüngsten 1:1 gegen Ulm verspielte die Mannschaft kurz vor Schluss den möglichen Sieg.
Marion meint
Es ist jetzt ganz wichtig, dass der Zusammenhalt stimmt. Auch zwischen den Menschen in der sogenannten „zweiten Reihe“ (Betreuer z.B.) Die Moral von Alzenau alsauch Trier muss einen Synergieeffekt erzeugen, dann klapts…