Da wäre mehr drin gewesen: Eintracht Trier trennt sich am 19. Spieltag der Regionalliga Südwest 0:0 von Wormatia Worms. Dabei hatten die Blau-Schwarz-Weißen durchaus die Karten in der Hand, einen Dreier beim Tabellenvierten einzuheimsen. So wird’s für die Eintracht nun nochmal enger in den unteren Gefilden der Tabelle.
Peter Rubeck schickte fast die gleiche Mannschaft wie schon vergangene Woche beim Heimsieg gegen Neckarelz aufs Feld. Eine Änderung nahm er vor und brachte Regisseur Milorad Pekovic von Anfang an, der nach einer Gelbsperre wieder spielberechtigt war. Für ihn musste Christopher Spang aus der ersten Elf weichen – gezwungenermaßen, da er ja wegen einer Hand-OP um die zweieinhalb Monate fehlen wird. Abwehrrecke Torge Hollmann musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Die beiden „Christophs“ Buchner und Anton standen trotz Wehwehchen unter der Woche von Beginn an auf dem Platz.
Eintracht ab Minute Eins gut im Spiel
Trier spielte von Anfang an super mit beim Tabellenvierten, ging aggressiv zum Gegner, legte ein anständiges Tempo an den Tag, schlug allerdings kein Kapital daraus, dass Worms sein Spiel nicht aufziehen konnte. Das Einzige was Trier in der Startviertelstunde vor dem Tor zu Stande brachte war ein harmloser Fernschuss von Anton. Die Wormatia kam einmal gefährlich über einen Eckball – Zinram fehlte einzig und allein genügend Zielwasser, um die Kugel im Netz unter zu bringen. WW-Top-Torjäger Florian Treske hatte die Eintracht gut unter Kontrolle. Ein Kopfball aus dem Abseits heraus, der knapp das Trierer Gehäuse verfehlt, ist ihm nach gut zwanzig Minuten gut zu schreiben – in einer Phase, in der es innerhalb von fünf Minuten drei foulbedingte gelbe Karten hagelt, zwei davon für die Eintracht. Eine sieht Anton, die andere – wer sonst –Triers Experte für Verwarnungen Milorad Pekovic (Elfte gelbe Karte der laufenden Saison). Ein Anzeichen dafür, dass beide Mannschaften hier alles für einen Erfolg tun wollten. Von Hochbetrieb vor den beiden Toren konnte jedoch keine Rede sein.
Nachdem etwa dreißig Minuten auf der Spieluhr abgelaufen waren, schaltete die Eintracht einen Gang zurück. Während die Partie daraufhin schon ohne wirkliche Aufregung Richtung Halbzeit zu plätschern schien, wurde es in den letzten fünf Minuten vor dem Pfiff erst heikel, dann bitter für die Blau-Schwarz-Weißen: Zunächst hatte die Wormatia kurz vor Aufbrühen des Pausentees noch die Chance zur Führung, als Triers Stefan Thelen aber gegen Goalgetter Florian Treske, der zum Einschieben bereit stand, noch einen Fuß dazwischen hielt. Anschließend musste Eintracht-Coach Peter Rubeck schon zum ersten Mal wechseln. Für Stürmer Rudy Carlier, der kurz zuvor bereits am Oberschenkel behandelt werden musste, war das Spiel vorzeitig zu Ende. Abwehrmann Torge Hollmann ersetzte ihn.
Halbe Stunde Überzahl reicht nicht
Kaum aus der Kabine wieder draußen auf dem Rasen holten beide Teams das nach, was sie im ersten Abschnitt noch vermissen ließen: Sie erarbeiteten sich Großchancen. Das erste Riesending hatten die Wormser, als der frisch eingewechselte Özgün in die Trickkiste griff und einen Fallrückzieher an den Eintracht-Pfosten setzte. Fünf Minuten später war die Eintracht an der Reihe. Der frisch in den Sturm gerückte Albayrak schaffte es allerdings nicht WW-Keeper Paterok zu überwinden.
Dann nach gut einer Stunde: Platzverweis für Wormatia Worms. Schiedsrichter Dr. Robert Kampka schickte Benjamin Himmel nach einem Foul an Eintracht-Regisseur Milorad Pekovic mit der zweiten gelben Karten frühzeitig unter die Dusche. Knapp eine halbe Stunde hatte Trier also nun Zeit, die Überzahl in etwas Zählbares umzumünzen – und drei Punkte mit nach Hause zu holen schien drin zu sein. Das wusste auch Trainer Peter Rubeck. Er sah die Gelegenheit und brachte mit Luca Sasso-Sant einen frischen Mann für die Offensive. Robin Garnier räumte für ihn das Feld.
Der Eintracht lief nun allerdings die Zeit davon. Eine vierte Stunde vor Schluss versuchte Milorad Pekovic sein Team noch einmal aus guter Position per Freistoß in Front zu schießen – er scheiterte jedoch an Paterok im Kasten der Wormatia. Mit Besart Aliu für Christoph Anton setzte Peter Rubeck dann alles auf einen Dreier – es sollte allerdings nicht mehr reichen. Ein Schuss von Aliu auf WW-Schlussmann Paterok sollte die Letzte Chance in einer Partie sein, die gegen Ende immer zerfahrener wurde. Weder Worms noch Trier brachten mehr noch einen gescheiten Ball zu Stande und so entführt die Eintracht zwar ein verdientes Unentschieden aus der EWR-Arena – um sich von der roten Tabellenzone los zu eisen hätten es hier allerdings drei Zähler sein können, am Ende vielleicht sogar sein müssen. Denn der ärgste Verfolger der Blau-Schwarz-Weißen im Kellerkampf FC Nöttingen brachte seine Schäfchen im Parallelspiel beim KSV Baunatal mit 4:2 ins Trockene und rückt der Eintracht mit nun nur noch drei Punkten Rückstand auf die Pelle.
Statistik
Wormatia Worms: Paterok, Gopko, Maslanka, Maas (61. Hien) , Saiti, Himmel, Loechelt, Stulin, Zinram, Treske (85. Hiemeleers), Findik (46. Özgün)
Eintracht Trier: Keilmann, Koch, Dingels, Buchner, Zittlau, Thelen, Pekovic, Garnier (70. Sasso-Sant), Anton (87. Aliu), Carlier (45. Hollmann), Albayrak
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Himmel, Hien, Gopko – Pekovic, Anton, Koch, Thelen, Albayrak
Gelb-Rot: Himmel
Zuschauer: 1.072
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