Von Stephen Weber
Am Samstag kommt es im Berliner Olympiastadion zum Endspiel des nationalen Pokalwettbewerbs zwischen dem FC Bayern München und dem VfB Stuttgart. Im Rahmen des bundesweit beachteten Finales wurden von einer Jury 13 Fußballer gewählt, die die DFB-Pokal-Historie nachhaltig prägten. Mit dabei ist auch Rudi Thömmes – der Co-Trainer von Eintracht Trier.
Der DFB-Pokal gilt in der bundesdeutschen Fußballwelt als waschechter Outlaw. Durch seine vogelfreie Struktur, dass auch kleine Mannschaften zu großen Taten fähig sind, erfreut sich der K.O.-Wettbewerb seit nunmehr 70 Jahren allgemeiner Beliebtheit. Es ist vor allem in den ersten Ausscheidungsrunden ein Kampf der klassischen Konfliktlinien, der eine gewisse Magie versprüht: klein gegen groß, arm gegen reich, Land gegen Stadt.
Nun hat eine unabhängige Jury, zusammen mit Fans, anlässlich des anstehenden Endspiels am Wochenende, die 13 größten Helden der Pokalgeschichte gekürt. Ihnen wird ein Platz auf einem Walk of Fame eingeräumt, auf dem sie sich mit einem Fuß- (Feldspieler) bzw. Handabdruck (Torhüter) verewigen dürfen. Dieser wird im Rahmen des DFB-Pokal-Finales in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert.
Klangvolle Namen des schillernden Bundesliga-Kosmos tauchen dabei auf, wie etwa Günter Netzer, Frank Rost, Carsten Jancker oder Klaus Allofs. Aber auch Spieler, die niemals im ganz grellen Rampenlicht ihrem Fachwerk nachgingen, erhalten eine Würdigung – unter anderem der Trierer Rudi Thömmes (44), der 1997 zunächst mit der Eintracht den amtierenden UEFA-Cup-Sieger Schalke aus dem Lostopf schoss und sich kurz darauf gegen den amtierenden Champions League-Sieger Borussia Dortmund endgültig unsterblich machte.
Zwischen Freispiel und Freistaat
Der Co-Trainer der Trierer war jedoch trotzdem überrascht darüber, in welcher namhaften Riege er sich befindet: „Ich habe das ganz unverhofft erfahren. Einer von 13 Fußballern zu sein, die in 70 Jahren Pokal Geschichte schrieben, damit hätte ich nicht gerechnet. Da kann man stolz drauf sein.“ Was jedoch mit den Fußabdrücken nach dem Finale am Samstag geschehen wird, ist derzeit noch ungewiss: „Ich habe natürlich gefragt, ob ich meinen Abdruck als Andenken nach dem Endspiel haben darf. Aber mir wurde gesagt, dass das vorerst nicht ginge, da man ihn vielleicht anderweitig noch ausstellen werde.“
In Berlin am Wochenende wird Thömmes indes nicht sein, hat aber als Belohnung für die neue Pokal-Saison ein besonderes Bonmot vom DFB spendiert bekommen: „Ich darf mir in der nächsten Spielzeit ein Pokalspiel meiner Wahl aussuchen, mit VIP-Betreuung und allem Drum und Dran. Da werde ich eine interessante Partie wähle. Schalke, Dortmund oder München vielleicht.“ Der letztgenannte Verein aus dem Freistaat wäre obendrein Thömmes‘ Lieblingsgegner in der ersten Runde des DFB-Pokals für die Eintracht: „Die Bayern waren noch nie im Moselstadion. Das wäre eine tolle Sache, da wären die Tickets sicher im Handumdrehen ausverkauft.“
Alle 13 Helden der DFB-Pokal-Historie im Überblick: Günter Netzer, Thomas Schaaf, Roland Stein, Kurt Sommerlatt, Thomas Radlspeck, Gerd Störzer, Rudi Thömmes, Carsten Jancker, Jörg Sievers, Hans Meyer, Klaus Allofs und Frank Rost.
Weitere Informationen rund um den DFB-Pokal Walk of Fame findet Ihr unter: www.dfbpokal-walkoffame.de
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+++Eintracht in Kürze+++
Zwangspause für Hollmann: Es war die 12. Minute am zurückliegenden Mittwoch: Torge Hollmann bleibt nach einem Zweikampf gegen Salmrohrs Daniel Schraps schmerzverzerrt am Boden liegen. Die erste Diagnose Kreuzbandriss hat sich allerdings glücklicherweise nicht bestätigt. Hollmann hat vielmehr eine Teilruptur am vorderen Kreuzband, eine Ruptur des Innenbandes und einen Riss des Außenmeniskus davon getragen. „Stand jetzt ist, dass keine Operation notwendig ist, ich das Knie aber sechs Wochen lang ruhig stellen muss“, berichtete der 31-Jährige am Freitag Mittag. (red)
Das Mosaik setzt sich zusammen: Die Kaderplanung bei der Eintracht für die kommende Spielzeit nimmt nach dem Gewinn des Rheinlandpokals allmählich Form an. Hier findet ihr die exklusiven Informationen von 5vier.
DFB-Pokal-Auslosung noch nicht terminiert: Nach dem 4:0-Sieg über Salmrohr fiebert Trier auf die Auslosung des DFB-Pokals hin. Allerdings wurde ein Auslosungstermin seitens des DFB bisweilen nicht terminiert. Doch Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.
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Hier könnt ihr euch noch mal den Rheinlandpokalsieg der Trierer im Video ansehen:
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