Von Stephen Weber
Im letzten Testspiel vor dem Rückrundenauftakt trennten sich Eintracht Trier und Fola Esch mit 1:1 (1:1). Neuzugang Marco Quotschalla gelang der Treffer des Tages für die Blau-Schwarz-Weißen, während Erdogan Yesilyurt sein Debüt im SVE-Dress feierte. Nächsten Samstag empfängt Trier am 21. Spieltag den SC Freiburg II.
Rund 80 Zuschauer fanden am Samstagmittag den Weg an die Alzette, um die Generalprobe der Eintracht aus Trier zu verfolgen. Die Anwesenden sahen ein ordentliches Duell zweier Mannschaften, für die die nächsten Wochen richtungsweisend werden: Während Trier um die Rückkehr in den Profifußball kämpft, pokert Esch um die erste luxemburgische Meisterschaft seit über 80 Jahren. Dementsprechend motiviert gingen beide Teams in das Testspiel – mit dem besseren Start für die Gastgeber: Esch kombinierte sich in der 19. Minute schnell durch die Trierer Abwehr und Jakob Dallevedove schloss abgeklärt zum 1:0 der Hausherren ab. SVE-Abwehrspieler Thomas Konrad machte bei diesem Gegentreffer eine etwas unglückliche Figur.
Doch die Gäste von der Mosel steckten nicht auf, agierten meist über die rechte Seite und wurden in der 29. Minuten für ihren Offensivdrang belohnt. Steven Lewerenz schlug einen scharf getretenen Freistoß in den luxemburgischen Strafraum, an den mit ein wenig Glück Marco Quotschalla den Fuß bekam und zum 1:1 abstaubte. Der erste Treffer des Neuzugangs und der leistungsgerechte Ausgleich. Coach Roland Seitz freute sich für seinen Stürmer: „Dieser Treffer wird Marco sicherlich guttun. Er war heute wieder sehr engagiert und wurde für seine Anstrengungen belohnt.“
Überzeugende Darbietungen
In den folgenden 60 Minuten fielen zwar keine Tore mehr, trotzdem blieb es über weite Strecken eine ansehnliche Partie. Erdogan Yesilyurt, die Leihgabe von Arminia Bielefeld, konnte durch technisch saubere Dribblings und Zug zum Tor auf sich aufmerksam machen, während Fahrudin Kuduzovic als Zehner immer wieder das Spiel zu ordnen versuchte. Über Yesilyurt meinte Seitz nach Abpfiff: „Auch er war heute sehr ehrgeizig und engagiert. Man hat gesehen, dass er das Eins gegen Eins sucht.“ Der Deutsch-Türke war durchaus ein belebendes Element, vor allem in der zweiten Halbzeit, als er dem Trierer Spiel eine neue Form des Überraschungsmomentum verlieh.
Dennoch wartet noch einiges an Arbeit in der kommenden Woche auf Mannschaft und Trainer: So konnte die Defensivreihe nicht immer überzeugen und Abstimmungsfehler luden die Spieler aus dem Großherzogtum gelegentlich zu Torchancen ein. Ebenso war das Angriffsspiel phasenweise zu behäbig, um wirklich Druck auf die gegnerische Abwehrreihen aufzubauen. Diese Schwächen gilt es nun aufzuarbeiten: „Mit Pagenburg (Muskelprobleme), Abelski (Achillessehnenreizung) und Hollmann (Sprunggelenkverletzung) haben wir drei potentielle Stammkräfte, bei denen wir nicht wissen, ob sie bis zum Rückrundenstart fit werden. Hinzu kommt, dass wir nicht auf einem richtigen Fußballrasen trainieren konnten. Wir haben zwar die Woche noch viel Arbeit vor uns, aber heute war definitiv eine positive spielerische Entwicklung zu erkennen“, beurteilte Seitz die aktuelle Verfassung des Kaders.
Comeback von Anton
Ein schönes Comeback widerfuhr dem Trierer Mittelfeldspieler Christoph Anton, der nach mehrmonatiger Verletzungspause sein Revival auf dem Grün erleben durfte, als er in der 64. Minute für Kuduzovic eingewechselt wurde. Und der 21-Jährige machte seine Sache im offensive Mittelfeld ordentlich, ging in die Zweikämpfe, bediente durch kluge Pässe seine Mitspieler und war stets bemüht, aktiv am Spielgeschehen teilzunehmen. Doch auch er konnte an dem leistungsgerechten Remis nicht mehr viel ändern und ließ seinen Coach deshalb bilanzieren: „Das Spiel war von der Qualität her okay. Wir haben gut gegen den Ball agiert und nur durch individuelle Fehler den Gegner zum Zug kommen lassen. Auch wenn im Angriff der letzte Pass oftmals nicht ankam, bin ich zufrieden mit dem heutigen Auftritt.“
Statistik:
Eintracht Trier: Loboué – Brighache, Kröner (46. Klinger), Konrad, Zittlau (68. Dingels) – di Gregorio, Watzka – Lewerenz, Kuduzovic (64. Anton), Yesilyurt (77. Michels) – Quotschalla
Tore: 1:0 Jakob Dallevedove (19.), 1:1 Marco Quotschalla (29.)
Zuschauer: 80
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