Von Florian Schlecht (Text), Anna Lena Grasmück (Fotos), Benjamin Judith und Holger Görgen (Video)
Eine katastrophale Vorstellung bescherte Fußball-Regionalligist Eintracht Trier eine 1:3-Niederlage bei Waldhof Mannheim. Dabei half es auch nicht, dass die Moselstädter eine Stunde lang in Überzahl spielten.
Es gab viel Gesprächsbedarf, als die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Trier nach dem Abpfiff bei Waldhof Mannheim langsam zu den Fans schlichen. Ein desolater Auftritt in der ersten Halbzeit, ein Auftritt ohne Leidenschaft und Plan, viele Fehler und am Ende eine hochverdiente 1:3-Pleite vor 2.494 Zuschauern waren das Zeugnis eines enttäuschenden Arbeitstages im Carl-Benz-Stadion. „So kann man nicht Fußball spielen“, fand Torge Hollmann deutliche Worte nach einer katastrophalen Leistung, bei der die Trierer eine Lehrstunde in Sachen Aggressivität und Laufbereitschaft erlebten.
Bereits zur Pause führte Mannheim mit 2:0 – und die Eintracht hätte sich über einen höheren Rückstand nicht beschweren dürfen. Zwei Standardsituationen waren es, die Waldhof schnell jubeln ließen. Zunächst bekam Trier den Ball nach einer Ecke nicht aus dem Strafraum, Dennis Geiger staubte ab, 1:0 (22.). „Das war ein Flipper-Tor, auf einem Quadratmeter haben sich fünf Spieler gegenseitig nur angeschossen“, fand Mario Klinger. Wenig später köpfte Jure Colak zum 2:0 ein (27.), als ein weiter Freistoß des Ex-Trierers Martin Wagner lange in der Luft war. Steven Kröner störte den Torschützen nicht entscheidend, Andreas Lengsfeld verharrte nur zögerlich auf der Linie, der Innenverteidiger war der lachende Dritte in diesem Potpourrie an Trierer Unzulänglichkeiten. An dem Verlauf änderte auch zunächst der Platzverweis für Wal Fall nicht, der Chhunly Pagenburg umstieß. Bis zur Pause hatte die Heimelf über Wagner (32.) und Geiger (42.) weitere Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen. „Wir wollen Euch kämpfen sehen“, sangen die bedienten SVE-Anhänger.
Planloses Anrennen in der zweiten Halbzeit
Im zweiten Durchgang zogen sich die müden Mannheimer zurück und überließen Trier das Spiel. Mit einem echten Plan bauten die Moselstädter aber ihre Angriffe nicht auf, auch wenn Chhunly Pagenburg von einem „Handballspiel mit 80 Prozent Ballbesitz“ sprach. Die Platzherren schafften es hingegen, mit geringeren Anteilen gefährliche Konter zu entfachen. Ajdin Zeric verstolperte den Ball (71.), Geiger scheiterte an Lengsfeld (72.). Auf der anderen Seite bekam die Eintracht noch die unerwartete Chance zur Wende. Joker Markus Fuchs stach, als er von Pagenburg bedient wurde (74.). Doch die Hoffnungen der Gäste verpufften, als Zeric den letzten Angriff zum 3:1 vollendete (80.) und für Jubelstürme im Stadion sorgte.
„Zwei Gegentore bei Standardsituationen sind ärgerlich“, grantelte Trainer Roland Seitz über den Auftritt, durch den seine Mannschaft es verpasste, sich in der Spitzengruppe einzunisten. Waldhof-Coach Rainer Hollich schwebte dagegen auf Wolke sieben. „Wir haben viel Kämpferherz gezeigt.“
Statistik
Waldhof Mannheim – Eintracht Trier 3:1 (2:0)
Mannheim: Adolf – Stiller, Geiger, Colak, Huckle – Kochendörfer – Roth (88. Wassey), Fall, Wagner – Franzin (44. Zeric), Dautaj (68. Malchow).
Trier: Lengsfeld – Konrad (68. Dingels), Klinger, Hollmann, Brighache – Kröner (56. Zittlau) – Lewerenz, Abelski, Kuduzovic (37. Fuchs), Watzka – Pagenburg.
Schiedsrichter: Boris Reisert (Rödermark)
Tore: 1:0 Geiger (22.), 2:0 Colak (27.), 2:1 Fuchs (74.), 3:1 Zeric (80.).
Rote Karte: Wall (30., Tätlichkeit gegen Chhunly Pagenburg).
Zuschauer: 2.494.
VIDEO: Spielbericht
[yframe url=’http://www.youtube.com/watch?v=sWI_Cpmg1tw‘]
VIDEO: Stimmen zum Spiel
[yframe url=’http://www.youtube.com/watch?v=MMFze4vwqsg‘]
Kommentar verfassen