Verletzungssorgen bei Eintracht Trier: Vier Leistungsträger fielen im letzten Testspiel aus. Alle sollen zwar Dienstag wieder ins Training einsteigen. Doch Trainer Seitz sieht Handlungsbedarf. „Wir müssen noch was tun.“
Thomas Drescher eilte sauer und mit schnellen Schritten in die Kabine. „Das reicht nicht“, ließ der Routinier von Eintracht Trier seinem Frust freien Lauf. Die 0:1-Niederlage im letzten Testspiel gegen den CS Grevenmacher eine Woche vor dem Regionalliga-Auftakt ärgerte Drescher, der nach den enttäuschenden Eindrücken die zweite Garde in die Pflicht nahm. „Einige fordern ihre Chance und müssen sie dann auch nutzen“, sagte er. Es war zu wenig, was die Mannschaft bei der Generalprobe an Ideen und Spielwitz anboten, um den kompakten Tabellenführer aus Luxemburg zu bedrängen. Doch das wirklich große Problem vor dem Heimspiel gegen den SC Idar-Oberstein offenbarte sich eher außerhalb des Kunstrasens, anhand der vielen Spielern aus dem Kader, die nur eingehüllt in Jacken, Schals und Mützen als Zuschauer am Feld standen.
Nur zwei Ersatzkräfte und Torhüter Andreas Lengsfeld standen Trainer Roland Seitz als Alternativen auf der Bank zur Verfügung. Oliver Mvondo droht länger auszufallen, „irgendwas am Meniskus“ befürchtet der Kameruner. Eine Untersuchung am Montag soll Klarheit ergeben. Ahmet Kulabas, Holger Knartz (beide Oberschenkelzerrung), Jeremy Karikari (Leistenbeschwerden), Alon Abelski (Sprungsgelenksprobleme) und Chhunly Pagenburg (kleiner Muskelfaserriss) fehlten hingegen komplett, sie liefen vor dem Spiel ihre Runden auf der Tartanbahn des Stadions. Die Lage soll sich bei ihnen schon in den kommenden Tagen entspannen, dann soll das Quintett ins Training einsteigen. Das hofft Seitz, der aber erneut seinen Wunsch nach neuen Gesichtern verdeutlichte. „Sorgen mache ich mir nicht, aber es steht außer Zweifel, dass wir noch was tun müssen.“ Zumal Knartz und Pagenburg in der Vorbereitung auf keinen Einsatz kamen, was auch die Spieler zerknirscht. „Ich wollte in diesem Jahr unbedingt angreifen, muss mich jetzt nach der Pause aber erstmal hinten anstellen“, so ein enttäuschter Knartz.
Hollmann auf der Abräumerposition
Weiter baut der Trainer auf Transfers, um auch bei Ausfällen gerüstet in das Titelrennen mit den Sportfreunden Lotte und Borussia Mönchengladbach II gehen zu können. Das kann möglicherweise noch dauern. Eine Verstärkung im defensiven Mittelfeld scheint auf der Agenda ganz oben zu stehen, nachdem Marc Gouiffe à Goufan in der Winterpause ging und auch Max Bach-Staudinger sich mit Abwanderungsgedanken beschäftigt. „Auf der Sechser-Position sollten wir noch was tun“, so Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi. Im Test gegen Grevenmacher wirkte der slowenische Probespieler Gorazd Gorinsek entgegen erster Ankündigungen doch auf der rechten Außenbahn mit und füllte den dünnen Kader auf. Wilhelmi kündigte bereits am Freitag an, dass der Flügelspieler „keine Alternative“ sei. Auch Seitz deutete nach dem durchwachsenen Auftritt an, dass eine Verpflichtung von Gorinsek eher kein Thema sei. Die Suche geht weiter. Das abschließende 0:1 nach drei Vorbereitungswochen nutzte der Trainer für einige Experimente. Im defensiven Mittelfeld startete Torge Hollmann, den Seitz als Ersatz für Karikari testen wollte. Der Kapitän stand im Zentrum sicher, ohne ernsthaft geprüft zu werden. Den Aufbau übernahm hingegen in der ersten Halbzeit Tolgay Asma, der sich stets fallen ließ und vorne durch Distanzschüsse Gefahr erzwang. Für 90 Minuten kommt Spielgestalter Asma hingegen noch nicht in Frage, bekannte er selber. Nach dem Auftritt auf dem Kunstrasen plagten ihn erneut Rückenbeschwerden. Inwieweit die Aufstellung dafür spricht, dass Denny Herzig und Oliver Stang gegen Idar-Oberstein in der Innenverteidigung auflaufen, bleibt abzuwarten. Allerdings spielte die Viererkette mit dem Duo komplett durch. Im Angriff bot sich Wojciech Pollok zunächst als einzige Spitze und im zweiten Durchgang mit Unterstützung von Thomas Kraus nicht an.
Ex-Jugendspieler von Eintracht Trier jubelt für Grevenmacher

In der Zuschauerrolle: Olivier Mvondo, Holger Knartz, Ahmet Kulabas, Jeremy Karikari, Chhunly Pagenburg und Alon Abelski (v.l.) fielen aus.
Die Eintracht dominierte das Spiel gegen tiefstehende Luxemburger, die durch geschicktes Verschieben gefährliche Angriffe der Trierer unterbanden. Zugleich zeigte sich, dass die Ausfälle von Karikari, Pagenburg, Abelski und Kulabas in der Offensive nicht zu ersetzen sind. Chancen gab es erst im zweiten Durchgang, als die Versuche zwingender wirkten. Fabian Zittlau probierte es mit einem wuchtigen Schuss, der von Torhüter Arnaud Schaap glänzend pariert wurde (58.), ein Schlenzer von Fahrudin Kuduzovic strich knapp am Gehäuse vorbei (63.). Auf der anderen Seite jubelte hingegen Grevenmacher, als Patrick Herres einen Freistoß von 25 Metern zur Führung verwandelte (71.). Der ehemalige Jugendspieler der Eintracht ist der Sohn von A-Jugend-Trainer Herbert Herres. Trier antwortete in der Schlussphase wütend – und vergeblich. Drescher durch eine von Schaap entschärfte Distanzabnahme (83.) und Gorinsek (88.) hatten den Ausgleich auf dem Fuß.
Trier:Poggenborg – Cozza, Stang, Herzig, Drescher – Hollmann (75. Bachl-Staudinger) – Gorinsek, Asma (46. Zittlau), Kuduzovic, Kraus – Pollok.
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- Roland Seitz erwartet ein interessantes Spiel (Foto: Anna Lena Grasmück)
schustermanni meint
es ist schon schade, das die greisen und demenzgefährdeten herren vom dfb meisterschaftenund aufsteiger durch ihrefragfürtigen urteile mitentscheiden wollen, den wer von diesen herren hätte sich dies wohl gefallen lassen , das er so beleidigt wird , wie unser spieler karikari? aber trotzallem , die eintracht wird aufsteigengruß schustermanni