Eine Folge des am Mittwoch gewonnenen Spiels zum Rheinland Pokal, wie sich der Trierer Trainer Peter Rubeck äußerte? Der Liganeuling TSV Steinbach kam nicht nach Trier um es der Eintracht einfach zu machen. Das hatte er schon vor zwei Tagen klar formuliert. Dass die Eintracht nach der Halbzeit zu riskant gewinnen wollte führte wohl zu den zwei Platzverweisen. Der TSV Steinbach jedenfalls verließ den Platz motiviert und mit einem zuhause angesagten Jubel.
Trier. Doch es gab nicht nur Turbulenzen im Moselstadion. Schon vor dem Spiel sorgten die Gäste für eine faustdicke Überraschung: Der Trainer des TSV Steinbach, Peter Cestanaro, wurde überraschend freigestellt. Und das nur einen Tag vor dem Auswärtsspiel an der Mosel. Anstelle von Cestonaro, der für zwei Jahre das Traineramt ausführte, coachte Co-Trainer Daniel Bogusz. Bei der Eintracht kehrte Christoph Anton zurück in die Anfangsformation. Dennis Gerlinger saß nach auskuriertem Muskelfaserriss wieder auf der Bank.
In der Anfangsphase zeigten sich die Gäste stark und spielten gut mit. Besonders körperlich hielten die Hessen ordentlich dagegen. Auch die erste Chance gehörte dem Aufsteiger. Nach einem Freistoß von Kevin Pires-Rodiguez parierte Chris Keilmann gegen Arthur Thomas glänzend (9.). Bei der Eintracht sorgte Patrick Lienhard in der 24.Minute das erste Mal für Gefahr. Doch sein strammer Schuss streifte nur das Außennetz. Bis zur 45. Minute gab es keine weiteren Chancen. Dann wurde Benedikt Koep regelwidrig von den Beinen geholt, und Christian Telch legte sich den Ball zurecht. Die Nummer 11 gilt seit seinem Freistoßtor gegen Hessen Kassel als neuer Freistoßspezialist beim SVE. Und auch gegen den TSV Steinbach war Christian Telch, der Trierer Spezialagent, erfolgreich. Aus 25 Meter hämmerte er den Ball unhaltbar in die Maschen.
Nach dem Wiederanpfiff wurde die Partie turbulent. Die Gäste aus Steinbach konnten Niklas Zeller ausgleichen, der von der Trierer Hintermannschaft zu viele Freiheiten bekam (46.). Unmittelbar danach sah Torschütze Christian Telch die gelb-rote Karte (46.). „Mein Spieler sagte, es war nichts“, kommentierte Peter Rubeck die Entscheidung. Steinbach nutzte die darauffolgenden Probleme und drückte auf das zweite Tor. Chris Keilmann musste in der 53. Minute gegen Moritz Göttel in aller höchster Not retten.
Doch der SVE zeigte wie schon in der Partie gegen den SC Freiburg II eine tolle Moral. Daniel Hammel markierte in der 53. Minute die erneute Führung. Nach einem rüden Foulspiel an Benedikt Koep ließ Schiedsrichter Michael Kempter Vorteil laufen. Hammel nahm den Ball gedankenschnell auf, spielte einen Steinbacher aus und tunnelte den Torhüter (57.). Jedoch folgte danach ein weiterer schwerer Nackenschlag für das Team von Peter Rubeck. Benedikt Koep sah die rote Karte. Fortan hatte musste die Eintracht mit doppelter Unterzahl spielen. „Von den 2721 Zuschauern hat keiner etwas gesehen“, ärgerte sich Rubeck. Auch auf der Pressetribüne gab es über die Gründe nur Rätselraten.
Gezwungenermaßen mussten die Hausherren jetzt Beton anrühren. Peter Rubeck wechselte mit Torge Hollmann und Oliver Laux zwei weitere Innenverteidiger ein. Die Offensivarbeit wurde zugunsten der Defensivarbeit geopfert. „Die Mannschaft hat das toll gemeistert und hat leidenschaftlich gekämpft“, lobte Rubeck sein Team. Und bis zur 91. Minute hielt das Trierer Abwehrbollwerk. Das Happy-End blieb den Trierern verwehrt. Kevin Pires-Rodriguez erzielte in der Nachspielzeit den 2:2-Endstand.
„Heute hat sich das Pokalspiel unter der Woche bemerkbar gemacht“, analysierte Trainer Rubeck. „In der Halbzeit haben wir uns dann gesagt: Wir wollte ndieses Spiel unbedingt gewinnen. Egal wie! Doch nach der roten Karte nahm das Spiel aus diversen Gründen einen anderen Lauf.“ Nach dem 2:2-Unentschieden belegt Der SVE nun den dritten Tabellenplatz. Wichtig waren Peter Rubeck heute andere Aspekte. „Mit dieser Moral und der Unterstützung der Fans werden wir unsere Punkte machen.“
Statistik:
Eintracht Trier: Keilmann – Fiedler, Dingels, Buchner, Müller – Hammel (69. Hammel), Spang, Telch, Anton – Lienhard (85. Laux) – Koep
TSV Steinbach: Vogl – Mißbach, Reith, Schadeberg (77. Hamanaka), Thomas – Waldrich (83. Jakobs), Zeller (68. Jais), Bisanovic, Tahiri – Pires-Rodriguez – Göttel
Tore: 1:0 (45.) Telch, 1:1 (46.) Zeller, 2:1 (47.) Hammel, 2:2 (91.) Pires-Rodriguez
Besondere Vorkommnisse: gelb-rote Karte gegen Christian Telch (47.), rote Karte gegen Benedikt Koep (64.)
Schiedsrichter: Michael Kempter
Zuschauer: 2721
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