Das Leben und der Fußball schreiben kuriose Geschichten. Nur 48 Stunden nach der Berufung von Jens Kiefer als Trainer des FC 08 Homburg trifft der SVE am Samstagnachmittag auf Kiefers neuen Verein. Anstoß im Homburger Waldstadion ist um 14 Uhr. Für die Eintracht werden dann die Interimstrainer Rudi Thömmes und Daniel Lingfeld auf der Trainerbank sitzen.
Der Abschied von Jens Kiefer in der SVE-Kabine dürfte kurz ausgefallen sein. Nicht, weil sich Trainer und Team überworfen hätten, sondern weil man sich ja bereits am Samstag wieder sieht. Wenn der SV Eintracht Trier 05 am Samstagnachmittag um 14 Uhr im Homburger Waldstadion auf den Tabellenelften der Regionalliga Südwest trifft, dann wird sicherlich auch Jens Kiefer die Partie verfolgen. Der 39-Jährige übernimmt zwar erst ab dem Sommer das Traineramt beim SCH von Robert Jung, beschäftigt sich aber bereits mit der Kaderplanung für die kommende Saison.
Besondere Situationen
„Im Fußball kommt es manchmal zu besonderen Situationen“, sagt SVE-Geschäftsführer Jens Schug, als er auf das Spiel gegen Kiefers neuen Verein angesprochen wird. In den verbleibenden drei Spielen des SVE wird Rudi Thömmes die Mannschaft betreuen, ihm zur Seite steht U23-Coach Daniel Lingfeld.
U23-Trainer jetzt „Co“ von Thömmes
Lingfeld hat erst im April das Traineramt der U23 von Herbert Herres und Arno Kömen übernommen. Der 33-Jährige kommt aus Berlin und war bis zu seinem Engagement an der Mosel als U19-Trainer des SV Tasmania in der Verbandsliga tätig. Außerdem spielte er in der ersten Mannschaft des Vereins, die ebenfalls in der Verbandsliga kickt. Lingfeld verfügt aktuell über die Trainer-B-Lizenz und strebt die A-Lizenz an. Triers Interims-Co-Trainer ist weiterhin als freiberuflicher Dozent tätig und absolviert ein Fernstudium für Sport und angewandte Trainingswissenschaft.
Die Bilanz der vergangenen 17 Partien zwischen Trier und Homburg weist ein leichtes Übergewicht für die Gastgeber aus. Trier verließ den Rasen fünf Mal als Sieger, in weiteren fünf Begegnungen gab es ein Unentschieden und in sieben Partien war Homburg der Sieger. Zuletzt gewannen die Saarländer am 10. November im Moselstadion mit 2:0. Die Tore für den FCH vor 2487 Zuschauern erzielten Reinhardt (24.) und Bellanave (90.+1).
Nicht nur unter diesen Vorzeichen verspricht die Partie am kommenden Samstag eine spannende Auseinandersetzung zu werden. Mit Robert Jung haben auch die Homburger einen Interimstrainer, der sich an der Mosel und in der Region sehr gut auskennt. Jung dürfte vielen noch als Übungsleiter des FSV Salmrohr (09-12) und des SV Mehring (12-13) ein Begriff sein.
Begleiterscheinungen zum Derby
Von all diesen Begleitzuständen will sich das SVE-Team aber nicht beirren lassen. „Wir wissen, was wir können und wollen das bestmögliche Ergebnis. Wir als Team lassen uns davon nicht leiten“, sagt SVE-Kapitän Fouad Brighache im Hinblick auf die Brisanz, die in dem neuerlichen Aufeinandertreffen für zwischen Homburg und Trier steckt. „Es wird nicht ausschlaggebend sein, ob Jens Kiefer nun Trainer von Homburg wird“, sagte Thömmes während der Pressekonferenz am Freitag. Für den 45-Jährigen steht viel mehr im Vordergrund, dass es ein Derby ist und dass die Eintracht dies gerne gewinnen will. „Es ist immer schön, gegen eine saarländische Mannschaft zu gewinnen.“
Verzichten muss Thömmes bei seiner Premiere als SVE-Chefcoach auf Christoph Anton und Fabian Zittlau. Beide Spieler müssen geschont werden, damit sie rechtzeitig für das Pokalfinale fit sind. Fraglich ist auch Matthias Cuntz. „Er steigt heute wieder ins Training ein, dann müssen wir sehen, ob es für morgen reicht“, sagte Thömmes vor dem abschließenden Training am Freitag.
Mit seinem Gegenüber auf der Trainerbank verbindet Thömmes eine gemeinsame Vergangenheit. „Jung war Trainer von Mainz, als ich mein erstes Spiel für die Eintracht in der ersten Mannschaft absolvierte“, erinnert sich Thömmes. Sein Debüt damals fand gegen Mainz statt, am Samstag treffen sich beide als Trainer wieder. Für Rudi ist es dann erneut ein Debüt.
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