Schon wieder 0:1 gegen Mayen. Bereits in der abgelaufenen Regionalliga-Saison verlor die U17 der Trierer Eintracht beide Spiele gegen die TuS mit dem gleichen Ergebnis. Nun gab es am Samstagmittag im Rheinlandpokalfinale auf heimischem Rasen erneut eine knappe, aber umso bitterere Niederlage. Über weite Strecken war es eine ausgeglichene Partie auf dem Nebenplatz des Moselstadions, doch Mayens Joker Yannick Felber besorgte nach gut einer Stunde das goldene Tor für die Gäste. Trier fehlte am Ende die Kraft, noch einmal heranzukommen, wenngleich das Team von Trainer Raphael Laghnej in den Schlussminuten mit der Brechstange Aluminium-Pech hatte.
Die Jungs des SVE kamen mit einem flotten Auftakt besser in die Partie und zeigten in der Anfangsviertelstunde ein ums andere Mal ihr spielerisches Können. So gaben Linksaußen Gjergj Prebreza (6.) und Mittelfeldmotor Till Hermandung (13.) auch die ersten Warnschüsse ab, zielten jedoch zu hoch.
Die Gäste aus Mayen kamen erst nach 15 Minuten das erste Mal gefährlich vor das Tor von Eintracht-Keeper Domink Thömmes. Dann aber richtig: Nach einem abgefälschten Schuss stand Kapitän Sebastian Platten plötzlich frei im Sechzehner, setzte das Leder aber zu überhastet über die Latte.
Mayen wird nach Anfangsviertelstunde stärker
Diese Chance schien eine Initialzündung für die Mayener zu sein, boten sie den Hausherren nun doch vor allem mit ihrer Robustheit verstärkt Paroli. Und hatten kurz darauf die nächste dicke Tormöglichkeit, als Lukas Mey nach einem Freistoß aus kurzer Distanz an Dominik Thömmes scheiterte (20.).
Bis zur Pause passierte vor den beiden Toren nun abgesehen von Halbchancen für Prebreza (30.) auf SVE-Seite sowie Pascal Steinmetz (38.) auf TuS-Seite nichts mehr. Die Zuschauer sahen das von Coach Raphael Laghnej angekündigte enge, umkämpfte Spiel, bei dem sich die Mannschaften in vielen Zweikämpfen aufrieben.
Der zweite Spielabschnitt begann derweil gut für die Jungs mit der Porta auf der Brust: Peter Irsch schickte Rechtsaußen Daniel Kurz mit einem schönen Pass in die Tiefe auf die Reise. Kurz legte mit Übersicht quer auf Hermandung, dessen Abschluss Mayens Torwart Domink Klein allerdings parieren konnte (43.).
Zunächst zwei Schrecksekunden, dann das Joker-Gegentor
In den nächsten Minuten hatten die Eintracht-Fohlen jedoch zwei Schrecksekunden zu überstehen. Zunächst kam Marcel Ossendorf nach einer Ecke im Trierer Strafraum völlig frei zum Kopfball, konnte das Leder aber nicht mehr entscheidend drücken (47.). Nur zwei Minuten später reichte Mayen fast ein Zufallsprodukt zur Führung, der weite Ball von Innenverteidiger Sebastian Platten landete aber letztlich nur auf der Querstange.
Ein Kopfball von Fabian Müller (51.) war die vorerst letzte gefährliche Aktion der Eintracht, ehe nach einer Viertelstunde voller Mittelfeldgeplänkel die spielentscheidende Szene mit einem Abspielfehler des SVE ihren Lauf nahm. Ein Mayener Spieler eroberte den Ball und schickte den erst drei Minuten zuvor eingewechselten Stümer Yannik Felber mit einem schönen Steilpass in die Gasse. Jener entwischte seinen Gegenspielern, erlief das Leder und schloss aus 14 Metern exakt platziert ab. Der Ball klatschte gegen den Innenpfosten und von dort ins Tor. 1:0 für Mayen, Schlussmann Dominik Thömmes ohne Abwehrchance (64.).
War das bereits die Entscheidung bei sommerlich warmen Temperaturen? Der SVE-Nachwuchs warf noch einmal alles in die Waagschale, doch war im Abspiel nun oft viel zu nervös und ungenau, auch da die Kräfte merklich nachließen. Mayen dagegen verteidigte weiter sehr geschickt und zweikampfstark, ließ zunächst keine wirklich gefährliche Situation mehr zu und suchte mit Kontern selbst die Vorentscheidung. So in der 71. Minute, als die Gäste erneut nach Balleroberung aus dem Mittelfeld schnell umschalteten, die Eintracht-Abwehr damit übertölpelten und der brandgefährliche Joker Yannik Felber zu einer weiteren Torgelegenheit kam.
Brechstange hilft nur fast – Pfosten steht im Weg
Schließlich lief bereits die Nachspielzeit, als es den Platzherren mit der Brechstange doch noch einmal gelang, eine brenzlige Situation vor dem Mayener Gehäuse zu erzwingen: Keeper Domink Thömmes brachte einen Freistoß von der Mittellinie weit in die Gefahrenzone. Tatsächlich prallte die Kugel dort aus dem Gewühl heraus auch irgendwie in Richtung Tor, traf aber nur den Pfosten, ehe der Gegner klären konnte (80.+2).
Kurz darauf ertönte der Schlusspiff und die Gäste setzten zum Jubelsturm an, der mit der Pokalübergabe gekrönt wurde. Letztlich verdient, da sie von zwei insgesamt gleichwertigen Teams mehr klare Chancen hatten, den etwas reifereren Eindruck machten und am Ende den entscheidenden Tick entschlossener und cleverer waren.
Die U19 verlor ihr Rheinlandpokal-Finale mit 4:5 gegen die TuS Koblenz. Hier geht’s zum Bericht.
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Statistik
SV Eintrach Trier U17 : TuS Mayen 0:1 (0:0)
SVE: Dominik Thömmes – Dominik Güth, Daniel Zirbes (C), Mathis Homburg, Markus Jany (58. Niklas Lames) – Peter Irsch (58. Christopher Boesen), Till Hermandung – Daniel Kurz (66. Rasheed Eichhorn), Robin Koch, Gjegrj Prebreza (58. Mike Illigen) – Fabian Müller
TuS Mayen: Domink Klein – Moritz Hoffmann, Henrik Piroth, Sebastian Platten, Jordan Schmitt – Luca Lischwe, Marcel Ossendorf – Justin Jesch (61. Yannik Felber), Lukas Mey (78. Robin Ackerknecht), Pascal Steinmetz (C, 76. Joshua Kynast) – Dennis Eilens (54. Nico Merg)
Tor: 0:1 Yannik Felber (64.)
SR: Fuat Yalcinkaya
Assistenten: Philipp Benner, Harun Tasci
Zuschauer: 150
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