Bald hat die schweißtreibende Vorbereitung auch für die U19 der Trierer Eintracht von Trainer Niki Wagner ein Ende und der Spielbetrieb wird (hoffentlich) wieder aufgenommen. Dem Rheinlandpokal-Spiel beim FC Bitburg am Mittwoch (20. Februar, 19:30 Uhr) folgt am Sonntag, den 24. Februar, der Regionalliga-Auftakt beim Ludwigshafener SC. 5vier sprach mit dem Coach über die Vorbereitung und die Ziele für die Rückrunde.
Schlechte Trainingsbedingungen, wegen Schnee und Eis gesperrte Plätze, krankheitsbedingte Ausfälle. Auch die A-Jugend von Eintracht Trier musste sich in der Vorbereitung mit den Folgen des Wintereinbruchs herumschlagen. „So war natürlich keine optimale Vorbereitung möglich, und ich musste einige Laufeinheiten mehr als ursprünglich geplant einstreuen“, erklärt Trainer Niki Wagner. Aktuell wird seine Mannschaft zudem von einer Grippewelle und einigen kleineren Blessuren heimgesucht. „Im Moment liegen sieben Spieler aus meinem Kader flach. Gerade zu diesem Zeitpunkt so kurz vor dem Liga-Auftakt ist das natürlich ärgerlich.“
So hatte der ehemalige SVE-Akteur beim letzten Test vor dem Pflichtspielauftakt vergangenen Samstag gegen das U19-Rheinlandliga-Team der TuS Mayen (1:1) lediglich elf gesunde Spieler zur Verfügung. Keine einfachen Wintermonate also für den aktuellen Tabellenzweiten der A-Junioren-Regionalliga Südwest.
Zwei Neuzugänge, drei Abgänge
Derweil hat sich das Spielerreservoir Wagners im Winter leicht verändert. Mit Pierre Grewis, Simon Floss (beide zum FSV Salmrohr) und Dominik Lorth (zurück nach Saarburg) verließen drei Akteure den Verein. „Pierre Grewis und Simon Floss können in Salmrohr wieder mehr Spielpraxis sammeln als zuletzt bei uns, und Dominik Lorth will in Zukunft erst einmal andere Schwerpunkte setzen.“
Demgegenüber stehen zwei Neuzugänge in den Reihen der Eintracht-Fohlen. Vom SV Konz kam Angreifer Marc Picko, aus Salmrohr Ramon Stief fürs Mittelfeld. Mit deren Eingewöhnung zeigt sich Wagner zufrieden: „Ramon war ja schon mal bei uns und kannte die meisten der Jungs daher bereits. Und auch Marc hat bisher keine Schwierigkeiten.“
Neben intensiven Trainingseinheiten und dem wenig aussagekräftigen Test gegen Mayen wurde in vier weiteren Testspielen auch für Wettkampfpraxis gesorgt. Der erste Vergleich ging bei den Altersgenossen von Drittligist SV Wehen Wiesbaden mit 1:4 verloren. Doch das Ergebnis täuscht. „Nach einer Stunde lagen wir völlig zurecht mit 1:0 vorne. Dann habe ich viel durchgewechselt, der Rhythmus ging verloren und so kam letztlich dieses Resultat zustande“, erklärt der Ex-Profi, der um die Jahrtausendwende in Trier und Salmrohr insgesamt 75 Spiele in der damals drittklassigen Regionalliga absolvierte und für die Eintracht sogar einmal in der 2. Bundesliga ran durfte.
Nach einer knappen 1:2-Niederlage bei der starken U19-Nationalmannschaft Luxemburgs (Wagner: „Ein sehr guter Test. Wir waren über 90 Minuten auf Augenhöhe“) verlor man mit 1:3 gegen die Rheinlandliga-Herren des FSV Tarforst. „Mit diesem Spiel war ich weniger zufrieden, wenngleich man sagen muss, dass wir in den Tagen davor sehr hart trainiert haben.“ Abschließend gab es einen 3:1-Erfolg gegen die Seniorenmannschaft von Bezirksligist SG Ruwertal. Hierzu fand der Übungsleiter hingegen wieder lobende Worte: “ Da haben die Jungs schon wieder viele gute Sachen gemacht.“
Nun sind die Wochen des Testens passé. Ab der kommenden Woche wird es wieder ernst. Momentan liegen die Junioren zehn Punkte hinter dem Nachwuchs des 1.FC Kaiserslautern und vier Zähler vor dem FK Pirmasens auf Platz zwei der Tabelle. Zu den spielerisch und taktisch sehr überzeugenden Betze-Youngster fehlte in der Hinrunde beim turbulenten 4:5 (noch) ein Stück, wohingegen es in den Vergleichen bei den Verfolgern aus Pirmasens (4:1) und Saarbrücken (4:2) verdiente Siege gab.
Dem FCK Paroli bieten, Verfolger auf Distanz halten
Entsprechend formuliert Wagner auch die primären sportlichen Ziele für die Rückrunde: „In der Liga geht es ganz klar darum, den zweiten Tabellenplatz zu festigen und bis zum Schluss zu behalten. Außerdem liegt ein Augenmerk auf dem direkten Duell beim FCK. Dort wollen wir uns gut präsentieren und dem Tabellenführer vielleicht mal zumindest einen Punkt abtrotzen. Des Weiteren steht natürlich auch der Gewinn des Rheinlandpokals auf unserer To-do-Liste.“
Den nächsten Schritt zum angestrebten Pokalsieg und der damit verbundenen erneuten Teilnahme am DFB-Junioren-Vereinspokal (letztes Jahr knappes 0:2 gegen den HSV) können die Trierer am kommenden Mittwochabend beim FC Bitburg machen. Der Tabellenletzte der A-Jugend-Rheinlandliga sollte dabei eine lösbare Aufgabe darstellen.
Schwere Aufgabe zum Liga-Auftakt in Ludwigshafen – Garnier fällt aus
In der Regionalliga um Punkte geht es dann wieder am nächsten Sonntag im Auswärtsspiel beim Ludwigshafener SC. Und Niki Wagner hat Respekt vor dem Auftaktgegner, der zurzeit auf Tabellenplatz acht im Mittelfeld rangiert. „Im Hinspiel zu Hause haben wir uns beim 3:2 sehr schwer getan und erst kurz vor Schluss den Siegtreffer erzielt. Das wird schon ein richtiger Härtetest gegen das wohl einzige Team, das Kaiserslautern in der ersten Halbserie wirklich am Rande einer Niederlage hatte.“ Damals verlor der LSC zwar mit 1:4 gegen die Pfälzer, lag aber zur Pause 1:0 vorne und hielt bis drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit noch ein 1:1. „Nichtsdestotrotz fahren wir mit dem klaren Ziel dahin, die drei Punkte mitzunehmen“, ist der Coach überzeugt von seinen Jungs. Erschwert wird die Aufgabe in der BASF-Stadt jedoch durch den Ausfall von Mittelfeldtalent und Leistungsträger Robin Garnier (angebrochener Zeh).
Erstmals wieder auf dem Moselstadion-Gelände aktiv ist die U19 dann am Sonntag, 3. März, ab 13 Uhr gegen den Tabellensechsten Sportfreunde Eisbachtal.
Talente weiter entwickeln – möglichst fürs Regionalliga-Team
Neben den sportlichen Zielen lautet eine weitere Prämisse traditionell bei Jugend- und insbesondere U19-Teams, die Spieler individuell weiter zu entwickeln. „Viele meiner Spieler wechseln nach dieser Saison in den Seniorenbereich. Da liegt der Fokus natürlich darauf, jeden einzelnen darauf vorzubereiten.“ Und Wagner zeigt sich optimistisch, dass einige auch den Sprung in die erste Mannschaft der Eintracht packen können: „Kevin Heinz hat ja bereits unterschrieben, Robin Garnier liegt ein Vertrag für das Regionalliga-Team vor. Und auch darüber hinaus gibt es sicher den einen oder anderen, der das Potenzial dazu hat. Entweder schon ab Sommer oder nach einem Jahr in der U23.“
Schön wäre es, wenn wir neben den Antons, Spangs, Michels‘, Dingels‘ oder Sözens in Zukunft weitere Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Team von Roland Seitz sehen könnten.
Doch in den nächsten Monaten stehen für die A-Jugendlichen bekanntlich erst einmal andere Aufgaben an: Platz 2 festigen, den FCK ärgern, Rheinlandpokal gewinnen. Und sich dabei stetig verbessern.
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