Von Janik Krause (Text) und Anna Lena Grasmück (Fotos)
Beim Gastspiel am „Betze“ verliert Eintracht Trier mit 1:2 (0:1) gegen Kaiserlautern II. Chefcoach Roland Seitz hatte die Begegnung im Vorfeld als „richtungsweisend“ betitelt, ohne es gleichzeitig als Endspiel auszurufen.
Wie erwartet gab es in den Startformationen der Moselstädter keine Veränderungen. So sah auch Marco Quotschalla den Spielbeginn zunächst von der Bank aus – für ihn begann erneut Lars Bender. Mit der Rollenverteilung auf den Außenverteidigerpositionen war der Übungsleiter gegen Zweibrücken sehr zufrieden gewesen, deshalb startete Kapitän „Fou“ Brighache erneut auf der linken Abwehrseite für Fabian Zittlau. Sein Pendant auf der rechten Abwehrseite gab, wie schon gegen Zweibrücken, Thomas Konrad. Ansonsten konnte der Eintracht-Coach aus dem Vollen schöpfen – zum Leidwesen von Neuzugang Ken Asaeda, welcher erneut nicht im 18-köpfigen Aufgebot des SVE stand.
Zum ersten Auswärtsspiel der Eintracht 2014, gab Schiedsrichter Arno Blos (Dreizisau) dann um 19.00 Uhr den Startschuss. Trier durfte anstoßen und dominierte auch gleich die Anfangsphase der Partie. Kaiserslautern stand tief und überließ den Blau-Schwarz-Weißen erst einmal die Initiative. Die erste Annäherung an das Tor von David Hohs gab es dann nach wenigen Minuten, als Anton sich über links durchsetzte, das Tor jedoch verfehlte.
Das Team von Konrad Fünfstück lauerte auf Konter und suchte bei Ballgewinn schnell den Weg in die Spitze. Erstmals gefährlich im Strafraum des SVE, wurde es nach neun Minuten. Christian Lensch setzte sich am rechten Strafraumeck gut durch und zog den Ball in die Mitte, wo Fouad Brighache zur Ecke klären konnte. Jene brachte nichts ein. In der 19. Minute gab es dann durch Alon Abelski die nächste Möglichkeit für die Eintracht. Der Wirbelwind spielte eine Ecke kurz auf Anton. Nach einem Doppelpass der beiden kam die Nummer acht zum Abschluss, verfehlt jedoch aus spitzem Winkel knapp das Tor der Hausherren. Auf der gegenüberliegenden Seite tat es ihm Lensch gleich, als er gut frei gespielt rechts frei zum Abschluss kam – sein Schuss flog ebenfalls knapp links an Keilmanns Tor vorbei.
Traumtor bringt Eintracht die Führung
Nun dauerte es bis zur 28. Spielminute bis es wieder eine Torgelegenheit für Trier gab. Lars Bender kam nach einer abgewehrten Ecke von rechts an den Ball. Seine Direktabnahme mit dem rechten Außenrist landete sehenswert im linken Toreck von David Hohs. Ein Traumtor! Anschließend passierte nicht mehr viel. Zwar bemühten sich die Hausherren nun aktiver zu werden, vertändelte das Spielgerät jedoch meist zu leichtfertig im Mittelfeld. Konrad Fünfstück reagierte, brachte nach 38. Minuten Calogero Rizzuto für Mario Müller in die Partie und zog Kevin Stöger von der Abwehr ins Mittelfeld.
Kurios wurde es dann nach 39. gespielten Minuten. Michael Dingels sah nach Foul im Mittelfeld den Gelben Karton. Nur knapp zwei Minuten später bekam er nach einem Foul an Jan-Lucas Dorow in Strafraumnähe seine zweite gelbe Karte und musste mit Gelb-Rot den Rasen des Fritz-Walter-Stadions verlassen. Jean Zimmers anschließender Freistoß fing Chris Keilmann sicher.
Steven Kröner rückte vorübergehend in die Viererkette und Alon Abelski zog sich vom offensiven ins zentrale Mittelfeld zurück. Kurz darauf ging es für beide Mannschaften zur Halbzeit in die Kabine.
Trier geht mit Führung in die Pause
Zum zweiten Spielabschnitt wechselte Roland Seitz aus und nahm Sylvano Comvalius runter. Für die Nummer neun kam Innenverteidiger Christoph Buchner zu seinem ersten Einsatz nach der Winterpause und Kröner rückte wieder zurück ins defensive Mittelfeld.
Das Spiel begann nun hektischer zu werden. In der 52.Minute kassierte Innenverteidiger Mockenhaupt die gelbe Karte und verursachte einen Freistoß in der Nähe des Strafraums des FCK. Cuntz zog den Ball mit Schnitt Richtung FCK-Tor, Hohs flog am Spielgerät vorbei und ein Lauterer klärte zum Einwurf ins Seitenaus. Die Hausherren erkämpften sich den Ball und versuchten schnell in die Trierer Hälfte zu kommen. Steven Kröner unterband den Konter zu Gunsten eines taktischen Fouls.
Der FCK wurde nun deutlich offensiver. Nach toller Kombination in der 55. Minute, kam Jean Zimmer aus gut 20 Metern zum Schuss, fand seinen Lehrmeister jedoch im Trierer Schlussmann.
„Individuelle Fehler haben uns heute die Punkte gekostet“
Thomas Konrad kassierte nach 57. Minuten gelb, kurz darauf gab es zwischen ihm und Keeper Keilmann ein folgenschweres Missverständnis. Der Rechtsverteidiger köpfte zurück, Triers Torhüter kam nicht rechtzeitig aus seinem Gehäuse und Jan-Lucas Dorow war der Nutznießer. Lauterns Stürmer schob ins leere Eintracht-Tor zum 1:1 ein. Die Gastgeber gaben nun gegen die zehn verbliebenen Trierer den Ton an. So auch nach 65 Minuten, als Keilmann stark gegen Lensch rettete, der sich im Strafraum gut durchgesetzt hatte und frei zum Torabschluss kam.
Immer wieder rannte der FCK an und konnte die dezimierten Trierer in Not bringen. Chris Keilmann parierte ein ums andere Mal stark an alter Wirkungsstätte. Zwölf Minuten vor Spielende wurde es dann ganz bitter für die Seitz-Schützlinge. Ein Rizzuto-Freistoß von rechts flog in den Trierer Sechzehner, wo es erneut Jan-Lucas Dorow war, der aus gut 12 Metern einnickte.
Trier warf nun noch einmal alles in die Waagschale, doch ohne einen gelernten Stürmer konnte die Seitz-Elf keine guten Torgelegenheiten mehr herausspielen. „Die Niederlage tut weh. Wir haben eine starke erste Halbzeit gespielt und sind verdient in Führung gegangen. Die eklatanten Fehler – die Gelb-Rote Karte von Dingels und das Missverständnis zwischen Konrad und Keilmann – bringen uns um den Erfolg. Wir müssen die persönlichen Fehler abstellen und nach vorne schauen“, bilanzierte Chef-Coach Roland Seitz unmittelbar nach der Partie.
Der FCK II klettert damit auf Platz fünf der Tabelle und liegt nur noch ein Punkt hinter dem Viertplatzierten aus Trier. Bereits am kommenden Freitag empfängt die Eintracht dann das Kellerkind aus Pfullendorf.
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Statistik
1. FC Kaiserslautern – SV Eintracht Trier 2:1 (0:1)
Kaiserslautern: Hohs – Zimmer, Mockenhaupt, Tasky, Stöger – Lensch, Reiß, Pokar, Müller – Jacob, Dorow
Trier: Keilmann (3) – Konrad (4) (83. Lushtaku), Dingels (4), Hollmann(3), Brighache (3)- Kröner(3,5), Cuntz(3) – Bender(2), Abelski(2,5), Anton(3) (67. Quotschalla) – Comvalius(4) (46. Buchner)
Zuschauer: 840
Schiedsrichter: Arno Blos (Deizisau)
Tore: 0:1, Bender (28.), 1:1 & 2:1, Dorow (62./78.)
Gelb-Rot: Michael Dingels (38.)
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Gegengeradler meint
Wann merkt Roland Seitz eigentlich, dass Sylvano Comvalius einfach nur schlecht ist. Also wie der Woche für Woche die Bälle verstolpert und hilflos die Leute anläuft, das kann ich mir nicht mehr angucken. Also entweder da läuft mal einer rum dem Abelski auch mal guten Gewissens den Ball spielen kann (Lushtaku,Quotschalla), oder es wird wieder dunkel!