von Stephen Weber (Text), Anna Lena Grasmück (Fotos)
Folgt am kommenden Wochenende der nächste Streich der Trierer Spitzbuben? Nach inzwischen sechs Partien ohne Niederlage in Serie hat sich der SVE bis auf Position vier der Regionalliga emporgespielt und wurde folgerichtig in den erlauchten Kreis der Aufstiegsfavoriten aufgenommen. Nun gilt es gegen den hessischen Rivalen aus Eschborn diesen Aufwärtstrend zu bestätigen. Anpfiff ist am Samstag an der Heinrich-Graf-Sportanlage um 14 Uhr.
Zufrieden sah Trainer Roland Seitz aus, als er am Freitagmittag vor die Presse trat. Es sei momentan eine angenehme Situation im gesamten sportlichen Bereich, fasste der Oberpfälzer die greifbare Euphorie zusammen und man merkte, wie sehr er den Höhenflug seines Teams zurzeit genießt. Und genau das ist vielleicht die Erfolgsformel des gegenwärtigen Trierer Siegeszugs: Denn auch der Trainer verkörpert derzeit abseits des Rasens die nötige Lockerheit, die seine Mannschaft wöchentlich auf dem Platz präsentiert.
Nachdem die Eintracht am vergangenen Wochenende einen 1:2-Rückstand gegen Tabellenführer Hoffenheim II noch in ein 3:2-Sieg umbog, sendeten sie damit ein klares Signal an die Konkurrenz. „Nach den letzten Siegen sind wir jetzt für die anderen Vereine sicherlich zu einem Favoriten auf die Aufstiegsrunde geworden. Das heißt aber auch, dass ab jetzt die schweren Spiele für den Kopf kommen“, freut sich und warnt der SVE-Coach vor den anstehenden Herausforderungen.
„Eine eingespielte Mannschaft“
So sieht der Teamchef die mögliche Gefahr, dass nach den beiden beeindruckenden Aufholjagden gegen Ulm und Hoffenheim II die innere Spannung bei seinen Schützlingen gegen Abstiegsanwärter Eschborn nicht mehr so hoch sein könnte: „Der Kopf ist bei uns jetzt vor dem Körper. Wenn der Kopf vor dem Spiel nicht stimmt, kann der Körper nicht gewinnen. Wir dürfen nach den zwei letzten erfolgreichen Spielen die Spannung nicht verlieren.“ Und sagt allerdings auch im selben Atemzug: „Wenn wir aber mental alles hinbekommen, gehe ich mit sehr positiven Gefühlen in die Begegnung.“
Die Eschborner rangieren derzeit mit 16 Punkten auf dem 16. Tabellenplatz der Regionalliga Südwest und haben dabei zwölf ihrer Zähler auf heimischen Grün eingefahren. Aber auch abseits der häuslichen Souveränität hat der SVE-Coach Stärken beim Kontrahenten ausgemacht: „Es ist eine eingespielte Mannschaft, die zusammen aufgestiegen ist. Wenn man da nicht eng am Mann ist und aggressiv verteidigt, spielen sie einen aus. Also, es ist eine Mannschaft, die wirklich Fußball spielen will und das ist ihre Stärke.“
Vier Spieler vorbelastet
Erneut verzichten muss Seitz auf die Dienste seiner beiden Offensivkräfte Markus Fuchs (Muskelabriss im Adduktorenbereich) und Christoph Anton (Bänderverletzung), die infolge schwerwiegender Verletzungen noch für längere Zeit, es ist von mindestens drei Monaten die Rede, ausfallen werden. Ein schwerer Schlag für die sowieso dünn besiedelte Angriffsfront der Moselstädter. Als ebenfalls entscheidend für den Schlussspurt vor der Winterpause könnte sich die angespannte Vorbelastung mit gelben Karten herausstellen. Mit Alon Abelski, Steven Lewerenz, Steven Kröner und Fahrudin Kuduzovic sind gleich vier Trierer Leistungsträger mit ihrer vierten gelben Karte angezählt. Ein Tatbestand, der weitreichende Folgen haben könnte: „Wenn mal einer ausfällt für eine Partie, ist das zu verkraften. Bei Zweien wird es dann schon etwas bitterer für uns“, spielte Roland Seitz die möglichen Szenarien durch.
Schonen möchte der Trainer deswegen allerdings niemanden: „Wer am Wochenende spielt, weiß ich noch nicht, aber das hängt nicht mit der Vorbelastung zusammen. Wir fahren gelassen nach Eschborn, aber halten gleichzeitig die Spannung hoch.“ Und das, obwohl dem Gegner aus Hessen nur ein Sieg in den vergangenen neun Begegnungen gelang. Dennoch hat Trier gegen den vermeintlich schwächeren Konkurrenten die Chance, durch einen erneuten Dreier dichter an das Spitzenduo des Klassements heranzurücken und somit weiterhin für Furore in der Regionalliga Südwest zu sorgen. Anpfiff ist an der Eschborner Heinrich-Graf-Sportanlage um 14 Uhr
+++Eintracht in Kürze+++
Seitz lobt Vertragsverlängerungen – SVE-Coach Roland Seitz hat sich lobend über die frühzeitige Bindung der zwei Nachwuchstalente Kevin Heinz und Christoph Anton geäußert: „Die zwei Jungs haben großes Potential und generell ist es für alle Beteiligten und das Umfeld positiv, wenn man Spieler aus der Region an den Verein bindet.“
Testspiel gegen FCK – In der Winterpause können sich die heimischen Fußballfans auf einen ganz besonderen Leckerbissen freuen: Der 1. FC Kaiserslautern tritt am Samstag, 12. Januar 2013, 14 Uhr, mit seiner von Franco Foda trainierten Zweitligamannschaft im Moselstadion gegen Eintracht Trier zum Testspiel an. Weitere Infos findet ihr hier…
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