Eintracht Trier kämpft am Samstag beim VfL Bochum II in der Regionalliga um Punkte im Titelrennen (14 Uhr). Bei der Pressekonferenz vor dem Spiel stand aber ein anderes Thema im Fokus – die Suspendierung von Martin Hauswald. Trainer Roland Seitz wollte Fragen zu der Freistellung des Mittelfeldspielers nicht beantworten. Hauswald wird nun zunächst in der Oberliga-Mannschaft mittrainieren, dort aber nicht spielen.
Roland Seitz war leicht angefasst. Bei der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim VfL Bochum II wollte der Trainer von Eintracht Trier den Fokus eigentlich auf Fußball richten. „Das Thema Martin Hauswald ist für mich erledigt“, wollte er die Suspendierung des Mittelfeldspielers nicht weiter kommentieren. „Wir haben eine Pressemitteilung herausgegeben.“ Doch da die öffentliche Stellungnahme des Vereins Angaben zum zeitlichen Umfang und Gründen der Freistellungvermissen lässt, wurden die entsprechenden Nachfragen gestellt. Seitz gab sich aber zugeknöpft. „Wenn sich an der Situation was ändert, werden wir die Informationen herausgeben.“ Sportlich befürchtet der Oberpfälzer keine Konsequenzen aus dem Fehlen von Hauswald: „Wir haben 14 Spiele bestritten, einige mit Martin Hauswald, einige ohne, es gab mit und ohne ihn Siege, Unentschieden und Niederlagen.“ Der Neuzugang aus Erfurt hatte dem Trainer nach seiner Auswechslung gegen Rot-Weiss Essen (0:0) den Handschlag verweigert, am Dienstag wurde der Mannschaft die Suspendierung mitgeteilt. „Er hat sich noch persönlich bei mir entschuldigt“, bestätigte Seitz. Das half Hauswald nicht mehr, der nun mit der Oberliga-Mannschaft trainieren, dort aber nicht spielen wird, wie der Trainer entschied.
Auch die Mannschaft versucht, die Blickrichtung auf die 90 Minuten im Wattenscheider Lohrheidestadion zu richten. „Wir haben andere Sorgen als Martin Hauswald“, sagte Interimskapitän Thomas Drescher. „Das ist das Profigeschäft, ein paar Mal habe ich so was schon miterlebt“, gab sich auch der Routinier wortkarg. „Wir müssen uns keine Gedanken machen über Sachen, die wir selber nicht beeinflussen können. Das ist die Entscheidung des Trainers.“ Wenige Minuten später stieg Drescher mit seinen Mannschaftskollegen in den Bus nach Bochum, wo der Regionalligist im Hotel untergebracht ist. „Beeinflussen“, so Drescher, „können wir nur, ob wir unsere Leistung abrufen. Dann sind wir kaum zu schlagen.“
„Bochum ist eine Wundertüte“
Bei der Reserve des VfL Bochum ist die Eintracht gefordert, den Kontakt zu den Sportfreunden Lotte zu halten, die in der Tabelle vor den Trierern thronen. „Das wird eine Wundertüte, weil da immer wieder Profis aus der 2. Bundesliga mitspielen“, meint Seitz vor dem Aufeinandertreffen mit den Talenten aus dem Ruhrgebiet, die im Lohrheidestadion erst ein Spiel verloren haben. Personell hat Trainer Seitz alle Trümpfe in der Hand, bis auf den freigestellten Martin Hauswald, den gelbgesperrten Jeremy Karikari und den verletzten Torge Hollmann stehen ihm alle Spieler zur Verfügung.
Möglicherweise bald auch wieder Capitano Hollmann. Der Innenverteidiger soll in den kommenden Tagen nach seiner wochenlangen Leidenszeit wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. „Er ist auf dem Weg der Besserung“, freute sich der Oberpfälzer, ohne einen Termin nennen zu wollen, wann Hollmann wieder auf dem Rasen stehen kann.
Änderungen in der Startelf
Erster Nachrücker für Karikari dürfte in Bochum Marc Gouiffe à Goufan sein. Der Neuzugang, der mit einem Knorpelschaden und einem Meniskusriss über ein Jahr gar keinen Fußball spielen konnte, hat sich zuletzt rangekämpft. In der Oberliga-Reserve gegen Alemannia Waldalgesheim (3:2) zeigte sich der Abräumer resolut in den Zweikämpfen, ohne Angst und in einer selbstbewussten Chefrolle als Dirigent für seine Nebenleute. „Vom Tempo her ist die Regionalliga ein anderes Niveau. Aber die Spielpraxis hilft ihm, eine Basis und Sicherheit zu bekommen“, erwartet Seitz von dem Ex-Paderborner noch einiges.
Chhunly Pagenburg steht nach einer Muskelverhärtung ebenfalls vor der Rückkehr in die Startelf, der offensive Wirbelwind stieg am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining ein. „Mir geht es gut“, gab er sich vor der Abfahrt optimistisch. Thomas Kraus ist erster Kandidat für die rechte Außenbahn.
+++++ Eintracht in Kürze+++++
Gute Stimmung bei Fans und Spielern: Wie fühlt sich Thomas Drescher als Papa Schlumpf der Mannschaft? Wie sieht Thomas Kraus die Meisterschaftschancen und die Stimmung im Stadion? Beim Fanabend des Supporters Club Trier und des Fanprojekts wurden diese und andere Fragen beantwortet. 40 Fans lauschten den Regionalliga-Spielern, die auch zum Tischfußball antraten. 5vier.de war vor Ort.
Einen Artikel mit Fotos zur Veranstaltung findet ihr hier.
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