Ein potentieller Abstiegskandidat spielt lange um die Meisterschaft mit, der Underdog mit Mini-Etat ärgert die reichen Favoriten – so oder so ähnlich könnte man die diesjährige Saison von Eintracht Trier in der Regionalliga West umschreiben. Ähnlich sieht es auch SVE-Sportvorstand Ernst Wilhelmi: „In der Etat-Tabelle stehen wir abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz, in der richtigen Tabelle auf Platz Drei – das ist aller Ehren Wert und spricht für die super Arbeit, die bei uns im sportlichen Bereich geleistet wird. Unser Trainer Roland Seitz, unsere Mannschaft, die U23 und unsere Jugendabteilung – ich kann alle Verantwortlichen und Spieler gar nicht genug loben.“
Die Saison ist natürlich keineswegs zu Ende, ein Highlight bleibt noch: das Endspiel um den Rheinland-Pokal. „Natürlich ist das für uns eine eminent wichtige Sache. Wir wollen sportlich unseren Titel verteidigen und natürlich ist ein möglicher Einzug in die erste DFB-Pokal-Hauptrunde für uns finanziell von enormer Bedeutung.“, so Wilhelmi weiter. Chancenlos in einem möglichen Duell mit Drittligist TuS Koblenz sieht der eingefleischte Eintrachtler den SVE nicht: „Natürlich sind wir in einem Duell gegen einen klassenhöheren Gegner immer Aussenseiter, aber wir sind sicher nicht ohne Chance. Bei Koblenz läuft es derzeit im Umfeld alles andere als rund und das Endspiel findet zwei Wochen nach dem Ende der Drittliga-Saison statt – das wird nicht einfach die Motivation in Koblenz hoch zu halten. Ausserdem muss sich die TuS erstmal für das Finale qualifizieren – Wirges ist wie wir in Trier wissen ein heisses Pflaster.“
Für die kommende Saison in der Regionalliga sind derweil die Planungen im vollen Gange. Neun Spieler stehen bereits unter Vertrag, mit weiteren Spielern aus dem Kader werden momentan intensive Gespräche geführt. „Wir wollen natürlich den Großteil des Kaders halten, auch wenn das bei Spielern wie Alban Meha sicherlich nicht einfach werden dürfte. Wir sind aber guter Dinge, unser Grundgerüst halten zu können und den Kader punktuell zu verstärken. Roland Seitz und unser Scouting-Team um Horst Brand beobachten permanent interessante Spieler und wir haben bereits einige Kandidaten im Auge, die unser Team noch besser machen können. Neben einigen jungen vielversprechenden Talenten handelt es sich auch um den ein oder anderen Routinier.“ Auf Nachfrage bestätigt Wilhelmi, dass aktuell die Verhandlungen mit Kohler, Cozza, Kuduzovic und Mössner im Gange sind und dass es hier auch grundsätzlich positiv aussieht was den Verbleib der Spieler in Trier angeht. „Natürlich haben viele unsere Spieler auch Ambitionen, höherklassig Fussball zu spielen. Dass der Weg dabei für sie mit Eintracht Trier gangbar sein kann, hat diese Saison bewiesen.“ Auch mit Kulabas, Cinar und Karikari werden in den kommenden Tagen Gespräche geführt. „Wie gesagt, wir wollen das Gros der Mannschaft halten. Denn die Jungs haben bewiesen, dass sie in der Lage sind an der Spitze der starken Regionalliga West mitzuhalten.“, unterstreicht der SVE-Vorstand. Selbstverständlich steht der Verein auch in Verhandlungen mit Spielern aus dem Bereich der Jugend und vor allem der aktuellen Oberliga-Mannschaft. Denn man möchte den Talenten im Verein nach wie vor die Chance ermöglichen einmal den Sprung in das Team der Regionalliga zu schaffen. Die professionelle Jugendarbeit des SVE soll sich so in Zukunft noch mehr lohnen.
Die kommende Saison wird wahrscheinlich ein großes Hauen und Stechen. Denn es ist die letzte vor der großen Regionalliga-Reform, die den Aufstieg in die Dritte Liga noch schwieriger machen wird. Wilhelmi ist deshalb zurückhaltend, was die Erwartungshaltung angeht: „Wir müssen einfach mal sehen, dass wir aufgrund der finanziellen Möglichkeiten in Trier niemals das Saisonziel Aufstieg ausgeben können. Wir haben keine Großsponsoren und Mäzene wie Lotte, Wuppertal, Elversberg, Münster oder auch Essen, die ja in der kommenden Saison wieder in der Regionalliga vertreten sind. Diese Verein haben Trikotsponsoren, die Summen bezahlen, die höher sind als unser Gesamtetat. Wir werden trotzdem natürlich versuchen oben mitzuspielen. Wir haben einen erfahrenen Trainer und eine junge, ehrgeizige Truppe. Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken aber wir werden auch sicherlich nicht einer der Favoriten für den Aufstieg sein.“
Kontinuität, ehrliche Arbeit und Zusammenhalt sind hier die Faktoren, die Wilhelmi in Trier als das Wichtigste überhaupt ansieht, um weiter auf der deutschen Fussball-Landkarte zu bestehen. „Wir müssen realistisch bleiben und werden keine unkalkulierbaren Risiken eingehen. Viele Vereine, mit denen wir uns in den letzten 20 Jahren in der damaligen Regional- oder Oberliga gemessen haben, sind heute komplett in der Versenkung verschwunden. Wir sind immer noch da und werden weiter hart daran arbeiten mit unseren Möglichkeiten das Optimale zu erreichen. Wer weiß – vielleicht haben wir auch irgendwann mal wieder das nötige Glück, das man für einen Aufstieg braucht? Aber auch im Sport gilt: Das Glück trifft niemanden unvorbereitet. Wir kämpfen um den Erfolg und freuen uns über jede Unterstützung – von unseren Fans, unseren Sponsoren und der gesamten Region. Wir können hier nur etwas erreichen, wenn alle an einem Strang ziehen.“
schustermanni meint
für mich und andere ehemalige zweitligaspieler, die noch in trier wohnen und dort ihrer arbeit nachgehen, stellt sich bei unserem etat die frage , wird nicht zuviel in die jugendarbeit investiert, ohne frage jugendarbeit muß sein, aber einmal ehrlich , was kommt dabei für die erste mannschaft raus? hier würde es sicher auch ein kleinerrer etat tun , hierrüber sollte sich der vorstand einmal gedanken machen , fakt ist wir müssen so schnell wie möglich aus dieser scheiß liga raus, denn 1. läst sie sich mit einer mannschaft die um den aufstieg mitspielt nicht mehr finanzieren , deshalb hoffe ich immer noch schnellstens aus dieser liga rauszukommen, träumen darf mann ja oder