Von Florian Schlecht
Vor der Liga-Kür folgt die Pokalpflicht: Am Mittwoch reist Cupverteidiger Eintracht Trier nach Nusbaum zum Kreisligisten SG Körperich. Trainer Roland Seitz hofft auf eine klare Angelegenheit, ehe sich seine Mannschaft über eine Woche lang auf das Spitzenspiel gegen die SG Sonnenhof-Großaspach vorbereiten kann.
Neun Spiele ohne Niederlage, 506 Minuten ohne Gegentor, die Relegationsplätze zur 3. Liga im Blick: Bei Eintracht Trier herrscht langsam Euphorie angesichts des furiosen Laufs der letzten Wochen, der sich mit dem 2:0-Erfolg gegen Waldhof Mannheim fortgesetzt hat. „Das ist eine schöne Situation, die wir alle genießen“, freut sich Trainer Roland Seitz, der aber keinen Stimmungsdämpfer erleben will.
Denn vor der Liga-Kür mit dem Spitzenspiel gegen Tabellenführer SG Sonnenhof-Großaspach in eineinhalb Wochen ist die Pflicht im Rheinlandpokal angesagt. Dort steht für den Fußball-Regionalligisten am Mittwoch in Nusbaum bei der SG Körperich der erste Schritt zur Titelverteidigung an (19.30 Uhr), vier Monate, nachdem der Cup mit einem 4:0 beim FSV Salmrohr errungen wurde. „Wir werden uns so konzentrieren wie auf jedes Pokalspiel und von Anfang an versuchen, die Begegnung früh zu entscheiden“, so Seitz.
Chance für Hollmann, Konrad und Co.?
Für Körperich ist es das „Spiel des Jahres“, für Trier ist das Weiterkommen ein Muss. Der Gegner, der in der Kreisliga A mit vier Unentschieden aus den ersten fünf Partien gestartet ist, ist vom Papier her chancenlos. Auch wenn der Mannschaft um Torjäger Markus Kolf in der ersten Runde ein 2:0-Überraschungserfolg gegen den Bezirksligisten SG Buchholz gelang. Zuletzt setzte es eine 1:2-Niederlage gegen den FC Bitburg. „Im letzten Jahr haben wir uns auch gegen die Kleinen durchgesetzt. Wir wollen schnell für klare Verhältnisse sorgen“, fordert Seitz, der bei allen Schulterklopfern die nötige Ernsthaftigkeit von seinen Akteuren verlangt.
Nicht ausgeschlossen ist für den Trainer, dass er die Rotationsmaschine anwirft. Spieler wie Torge Hollmann, Thomas Konrad, Fahrudin Kuduzovic und Lars Guenther saßen zuletzt nur auf der Bank, sie dürfen sich möglicherweise präsentieren. „Allerdings warte ich noch das letzte Training ab, in dem ich erst die letzten Erkenntnisse erhalten werde, wer richtig fit ist oder wegen Blessuren geschont werden sollte.“
„Ich habe den Kopf nicht in den Sand gesteckt“
Marco Quotschalla freut sich jedenfalls auf das Spiel. „Wir haben so eine tolle Serie hingelegt, da sollten wir im Pokal das Weiterkommen schaffen“, hofft der Offensivspieler. Da Sylvano Comvalius ganz vorne in der Spitze aufläuft, bearbeitet Quotschalla seit Wochen die linke Außenbahn.
In Baunatal (3:0) und gegen Mannheim (2:0) fand der Angreifer auch auf der Position, die er schon beim Wuppertaler SV ausfüllte, seine Torgefahr zurück. Je einen Treffer steuerte er zu den Siegen bei. „Ich bin froh, dass die Flaute vorbei ist. Aber jeder Stürmer weiß, dass es Phasen gibt, in denen es nicht läuft. Ich bin kein Typ, der dann den Kopf in den Sand steckt. Ich wusste um meine Qualitäten und darum, dass ich wieder das Tor treffen werde.“
Nach den Erfolgen der vergangenen Wochen sieht Quotschalla seine Mannschaft in einer guten Ausgangsposition. „Ein Spitzenspiel wie gegen Sonnenhof Großaspach wird zeigen, wo es hingeht“, glaubt der Angreifer. Bis dahin ist aber noch jede Menge Zeit. Vorher steht erst die Pflichtaufgabe bei der SG Körperich auf dem Programm.
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