Von der Eintracht berichtet
Andreas Maldener
Auswärtsspiel für Fußball-Regionalligist Eintracht Trier. Nach dem Einzug ins Rheinlandpokalfinale durch einen 4:1-Sieg bei Oberligist SG Bad Breisig am Dienstag geht es für die Mannschaft von Trainer Roland Seitz am Samstag zur Regionalligapartie beim SC Wiedenbrück. Anstoß ist um 14 Uhr im Jahnstadion. Trainer Seitz will zusammen mit seiner Mannschaft gegen den vom Abstieg bedrohten Gegner die durchweg positive Saison möglichst auf dem Treppchen, also unter den ersten drei der Regionalliga West beenden.
Seit genau einem Jahr ist Roland Seitz nun bereits zum zweiten Mal in seiner Karriere Trainer bei Fußball-Regionalligist Eintracht Trier. Bereits 2006 war den Oberpfälzer in Diensten der Eintracht, als er einem Ruf des Zweitligisten SC Paderborn folgte. Über die Stationen Erzgebirge Aue und SSV Reutlingen fand der charismatische Fußballlehrer exakt heute vor einem Jahr am 15. April 2010 wieder den Weg zurück an die Mosel. Doch er übernahm die Mannschaft in einer äußerst prekären Situation: Mit 29 Zählern stand sie auf dem vorletzten Tabellenrang der Regionalliga West. An dieser Situation konnte auch Seitz nichts mehr ändern. Doch erst nach Saisonende sollte sich am grünen Tisch herausstellen, dass der SVE trotz des sportlichen Abstiegs wegen diverser Lizenzentzüge weiter in der Regionalliga spielen durfte.
Heute, genau ein Jahr später, blick der Trierer Trainer nur ungern zurück:“In den ersten sechs Wochen musste man Schmerzen durchstehen, aber es konnte nur noch besser werden.Vielleicht war genau das aber auch nötig, um nicht noch einmal die selben Fehler zu machen, die gemacht wurden.“ Zur Saison 2010/2011 stellte Seitz mit dem im Vergleich zu den übrigen ambitionierten Regionalligisten geringen Etat dennoch eine Mannschaft zusammen, die heute, am 28. Spieltag auf einem dritten Tabellenplatz steht. „Die ganze Saison ist bisher in allen Bereichen gut verlaufen, vor allem wenn man bedenkt, was vor neun Monaten war und mit welcher Zielsetzung und welchem Etat wir begonnen haben.“
Doch noch ist die Saison nicht zu Ende, am Samstag muss Eintracht Trier zum Auswärtsspiel beim SV Wiedenbrück reisen, wo um 14 Uhr die Regionalligapartie beginnen wird. „Wir wollen noch aufs Stockerl, um die bisher gute Saison nicht einfach zu verschenken“, versichert Seitz. Dabei hoffe er nicht, dass bei seiner Mannschaft nach nunmehr drei Unentschieden in Folge und neun Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Preußen Münster die Luft raus ist. „Viele Spieler kämpfen aber noch um Verträge, ob bei uns oder sonstwo, deswegen denke ich, dass die Jungs die Saison professionell abwickeln werden.“ In dieser Ansicht wird der Coach von Mittelfeldspieler Thomas Kraus gestärkt:“Es wird ein knappes, hart umkämpftes Spiel gegen Wiedenbrück werden, aber wir wollen definitiv gewinnen und werden alles daran setzen.“ Was der Partie besondere Brisanz verleiht, ist die derzeitige Tabellenkonstellation. Der SC Wiedenbrück steht mit aktuell 30 Punkten noch direkt in der abstiegsbedrohten Zone. „Deswegen erwarten wir einen offensiv eingestellten Gegner, der schnellstmöglich die nötigen Punkte zum Klassenerhalt einfahren will“, meint Seitz. Schon im Hinspiel erwies sich Wiedenbrück im Moselstadion als äußerst schwer zu spielender Gegner. Im Oktober 2010 war es Alban Meha, der mit zwei wunderschönen Freistoßtoren dem SVE letzten Endes einen 2:0-Sieg bescherte.
Die Eintracht wird definitiv ohne Kapitän Josef Cinar auskommen müssen. Der Pressschlag aus dem Spiel gegen den VfL Bochum II hatte massivere Nachwirkungen als zuerst erhofft, bereits beim 4:1-Pokalerfolg gegen die SG Bad Breisig am Dienstag musste Cinar zusehen. Für ihn wird erneut Fabian Zittlau in die Innenverteidigung rücken. Keine näheren Angaben wollte der Trainer aber bezüglich dem Mann vor der Abwehr machen. Fest steht nur, dass entweder Jeremy Karikari oder Stefan Kohler spielen werden. Ähnlich viele Fragezeichen schweben auch noch über der Aufstellung gegen Wiedenbrück: Im Pokal unter der Woche ließ Seitz wieder im 4-4-2-System mit zwei Spitzen spielen und zeigte sich danach unter anderem mit der Leistung von Stürmer Tim Eckstein zufrieden. Durchaus möglich also, dass Eckstein eventuell neben Lukas Mössner von Beginn an auflaufen könnte. Keine Neuigkeiten gibt es unterdessen bezüglich der Verletzung von Thomas Kempny. Der Mittelfeldspieler wurde heute Morgen in einer Klinik in Straubing am lädierten Knie operiert, genauere Informationen konnte Trainer Seitz jedoch noch nicht liefern, ein Gespräch am heutigen Abend soll jedoch Klarheit bringen. Mit der Motivation, nach einer durchweg guten Saison am Ende zumindest den dritten Platz zu sichern, reist Eintracht Trier also morgen zum abstiegsgefährdeten Sportclub Wiedenbrück.
Mögliche Aufstellung: Poggenborg – Drescher, Zittlau, Hollmann, Cozza – Kohler, Kuduzovic, Meha, Kraus – Mössner, Eckstein
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