Von Florian Schlecht
Eintracht Trier ist gerüstet für den Aufstiegskampf zur 3. Liga. Nach Angreifer Marco Quotschalla gelang auch die Verpflichtung von Erdogan Yesilyurt, der für das kommende halbe Jahr von Arminia Bielefeld an die Mosel verliehen wird. Der 19-Jährige dürfte am Samstag, 2. Februar, beim Testspiel bei Fola Esch zum Einsatz kommen. Die Generalprobe vor dem Regionalliga-Auftakt wird auf dem Kunstrasenplatz im Stadtteil Lallingen ausgetragen (15 Uhr).
Gelöst fuhr Dirk Jacobs am Donnerstag zur Managertagung der Regionalliga Südwest in die Nähe von Heidelberg. Die Hausaufgaben rund um den Kader von Eintracht Trier, der möglichst lange im Aufstiegsrennen zur 3. Liga mitmischen soll, waren um 13.40 Uhr längst erledigt. Nach der Verpflichtung von Angreifer Marco Quotschalla gelang den Trierern rechtzeitig vor dem Ende der Transferperiode eine zweite Verpflichtung. Erdogan Yesilyurt, dessen Nachname aus dem Türkischen übersetzt „Grüne Heimat“ bedeutet, wird für ein halbes Jahr von Arminia Bielefeld an die Mosel ausgeliehen. Der 19-Jährige, der auf beiden offensiven Außenbahnen spielen kann, hatte Trainer Roland Seitz im mehrtägigen Probetraining und mit seinem Auftritt im Testspiel bei Borussia Neunkirchen (1:2) überzeugt. „Durch Erdogan haben wir noch mehr Variationsmöglichkeiten. Er ist beidfüßig, schnell und wendig. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm“, sagte der Oberpfälzer in einer Pressemitteilung des Vereins.
Für Yesilyurt war der Schritt eine Liga zurück fast zwingend, nachdem er bei Drittligist Bielefeld in der Hinrunde nur 34 Minuten spielte. „Ich wollte unbedingt spielen, das war in Bielefeld aufgrund der großen Konkurrenz momentan leider nicht möglich. Es ist super, dass es geklappt hat mit einem Engagement in Trier. Hier gleich um die Aufstiegsrundenplätze mitspielen zu könne, macht die Aufgabe umso interessanter“, betont Yesilyurt, der sowohl die deutsche, wie auch die türkische Staatsbürgerschaft besitzt.
Umschulung vom Stürmer zum Flügelspieler
Aufgewachsen ist Yesilyurt im 550-Seelen-Ort Dürscheven bei Zülpich, wo er schon mit vier Jahren für den Heimatverein gegen den Ball trat. 2004 zog es ihm zum TSC Euskirchen, wo er in der Saison 2009/10 mit 22 Saisontreffern Torschützenkönig der B-Jugend-Mittelrheinliga wurde. Nach der U17 wurde das Talent beim Bonner SC vom Angreifer zum Flügelspieler umgeschult. Mit seiner Mannschaft gewann er den Mittelrheinpokal, ehe er im Sommer zu Arminia Bielefeld wechselte. Seine Schulausbildung zum Fachabitur hat er abgebrochen und auf die Karte Fußball gesetzt. „Er wollte unbedingt nach Trier und sich hier präsentieren, was für uns ein sehr gutes Zeichen war“, so Jacobs.
Der Geschäftsführer ist zufrieden mit den Transferaktivitäten im Winter. „Wir haben alles dafür getan, dass wir uns verstärken können. Den Fans haben wir viel zu verdanken. Ihre Spendenaktion hat mehr eingebracht, als es jeder geglaubt hat.“ Rund 17.000 Euro kamen über die Spenden für einen Neuzugang zusammen. Dazu wurde durch die Vertragsauflösung von Narciso Lubasa, der zum KFC Uerdingen wechselte, noch zusätzliches Geld frei. Die erhoffte Verpflichtung eines regionalligaerfahrenen Mittelfeldspielers hat sich derweil zerschlagen, weil sein Verein die Freigabe verweigerte. Jacobs sieht den Kader dennoch „sehr gut aufgestellt“, wie er betont. „Wir sind qualitativ nicht schlechter geworden. Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben und gut aus den Startlöchern kommen, kann einiges passieren.“
Yesilyurt wird sein richtiges Debüt als Vertragsspieler in Trier voraussichtlich am Samstag geben. Dann wartet in der Generalprobe vor dem Regionalliga-Start gegen den SC Freiburg (9. Februar, 14 Uhr) ein echtes Kaliber auf die Eintracht. Der CS Fola Esch ist Tabellenführer der ersten luxemburgischen Liga vor dem amtierenden Meister F91 Düdelingen, der in der Champions-League-Qualifikation die Millionentruppe von RB Salzburg aus dem Wettbewerb kegelte. Anstoß ist am Samstag, 2. Februar, um 15 Uhr auf dem Kunstrasenplatz im Stadtteil Lallingen statt. Mitreisende Eintracht-Anhänger können ihren Pkw am besten an der Sporthalle Henri Schmitz in der rue Emile Colling in Esch sur Alzette parken. Von dort aus sind es dann noch rund 200 Meter bis zum Spielfeld.
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