Für Emil Antony ist das Malen eine Leidenschaft. Er selbst wohnt im luxemburgischen Mertert/Wasserbillig – unweit der deutschen Grenze entfernt. Emil Antony lebt mit seiner Ehefrau in einem großen Haus mit Garten – in dem er aber nicht nur lebt und seinen wohlverdienten Ruhestand genießt, sondern viel mehr auch seine Malerei, mit ganz viel Emotionen und Gefühlen auslebt. In seinem Haus pflegt er ein kleines Atelier. Von reichlich Licht durchflutet und mit seinen bisher schon gezeichneten Kunstwerken bereichert – verbringt er hier einiges an Zeit. Ein Rückzugsort der schönen Erinnerungen – die er in seine Kunstwerke einfließen lässt. Schon als Kind lernte er die Begeisterung dieser einzigartigen Kunst kennen – wie Emil Antony erzählt: „Schon als Kind träumte ich davon – einmal Kunstmaler zu werden. Bereits im Vorschulalter war malen und zeichnen für mich meine liebste Freizeitbeschäftigung. Da ich von zu Hause aus leider nicht die Möglichkeit bekam ein Kunststudium zu besuchen – bemühte ich mich Ende der sechziger Jahre schließlich selbst um meine Weiterbildung in der Malerei. Im Mai 1984 hatte ich sogar meine erste Kunstausstellung im Atelier d’Art in Bad Mondorf. Außerdem wurde ich im weiteren Verlauf Mitbegründer vom -Letzebuerger Artisteclub LAC-.“

Bilder mit ganz viel Emotion und Leben
Seither ließ er nicht nur Gefühle – Emotionen und sehr viel Tiefgang in seine Bilder mit einfließen, sondern stieß besonders mit Landschafts- und Tierbilder hervor. Sein Schwerpunkt – Afrika. Der schwarze Kontinent – der so viele Geheimnisse, Geschichten und Schönheit an Natur und Tierwelt verbirgt, hat es ihm angetan. Afrika wurde seine Fernliebe – wo er nicht nur ein neues Land und deren wunderschöne Kultur kennenlernen durfte, sondern auch tief in die einzigartige Tierwelt eintauchen konnte.
Sein Erlebtes spiegelt seine Kunst wider. Besondere Momente – einmalige Szenen. Wo andere den Fotoapparat ansetzen und auf ein ewiges Bild hoffen – malt Emil Antony. Seine Momentaufnahmen werden erst skizziert – später dann mit Öl auf Leinwand gebracht. Seine Werke wirken lebendig – echt und wie die wunderschöne Tierwelt sie hergibt. „2003 besuchte ich erstmals Südafrika. Wilde Tiere in freier Wildbahn beobachten – fotografieren und später malen zu können, war für mich die größte Motivation. Ich hatte das Glück fast alle meine Träume in diesen Punkten erfüllen zu können“, blickt Antony freudig zurück.

Sein Traum Afrika
Jedes mal wenn er Afrika besucht – ist das Staunen riesig. „Ich bin immer wieder begeistert von diesem faszinierendem Land mit seinen atemberaubenden Kontrasten. Grandiose Landschaften und Landschaftsformen sowie eine wunderbare artenreichen Flora und Fauna ziehen mich immer aufs Neue in den Bann von „meinem Traum Afrika. Sei es in der Wüste von Namibia – den üppigen subtropischen Wäldern, die Hochebenen der Drakensberge und die malerischen Weiten der Savanne von Südafrika, Swaziland, Botswana oder Mozambique. Ich erlebe hier die afrikanische Tierwelt in ihrer ganzen Vielfalt. Individuell auf eigene Faust – mit unvergesslichen Abenteuern“, unterstreicht der Luxemburger weiter und legt nach: „Angezogen von der fantastischen Natur und dem Abenteuer – entschloss ich mich dazu, mehrmals jährlich nach Afrika zu fliegen, um dort diese wilden, abenteuerlichen Motive mit meiner Kamera festzuhalten, um diese dann anschließend zu Hause zu malen. Viele Entwürfe werden von mir vor Ort erst einmal nur in Skizzen festgehalten, um so meine Eindrücke dann noch besser ausdrücken zu können.“

Man muss kein Kunstliebhaber sein um seine Werke zu verstehen. Die Liebe zum Detail – dass genaue Maß an Leben und Ehrfurcht, bringen seine Werke einem näher. Dabei sieht sich Antony aber keineswegs als Künstler – wie er überzeugend erklärt: „Für mich ist die Natur der Künstler und ich bin nur der Komponist – der Nachahmer. Ich male die Natur nur so wie sie ist und das ist auch einer der Gründe – wieso ich nach Afrika fahre.“
Das perfekte Motiv kann dauern…
Manchmal braucht er Geduld – wartet auf diesen einen Moment. Gerade das ist eine Herausforderung – die Tierwelt so zu erleben wie sie ist. Nichts ist planbar – vieles nur Zufall, sind doch die unerwarteten Momente meist die schönsten. „Ich werde oft gefragt – wieso Tierbilder? Nun ja – wenn man eine Nase bei einem Menschen ein wenig schief malt, sagt der Mensch – dass ist nicht meine Nase oder das bin ich nicht. Das Tier sagt es nicht und genau das fasziniert mich enorm“, so Antony weiter.

Emil Antony selbst ist Luxemburger – wenn auch mit deutschen Wurzeln. Geboren ist der heute 70-Jährige nämlich in Eitelsbach – unweit von Trier entfernt. Seine Kindheit bis hin zum sechsten Lebensjahr verbrachte er in Deutschland – später zog es ihn ins Großherzogtum. Seine Mutter war deutsch – sein Vater aus dem Ländchen, war die Zeit als herbeigezogener Luxemburger nicht einfach, wie Antony betont: „Die Deutschen hatten damals keinen guten Ruf – erst recht nicht in Luxemburg. Dementsprechend war auch mein „Einstand“ in diesem Land. Bis zur Akzeptanz vergingen dann einige Jahre.“
Sein erlernter Beruf half ihm auch in Afrika
Gelernt hat er den Beruf des Kamin-und Ofenbauer. Später auch mit eigener Firma – eine der größten in Luxemburg, half ihm diese Arbeit schließlich auch bei seinem späteren Projekt in Afrika, wo er nicht nur neue Motive für seine einzigartigen Bilder sammelte, sondern auch den Menschen dort mit seinen Fähigkeiten und seiner Erfahrung im Bereich Kamin-und Ofenbauer, vor Ort helfen konnte.
„Anders als in Europa erhalten die Patienten in Malawi im Krankenhaus keine Verpflegung. Das ist nicht üblich und dafür gibt es keine Mittel. Deshalb werden Patienten stets von Angehörigen begleitet – die in der Nähe des Spitals warten und übernachten. Diese Betreuerinnen der Patienten kochen dann für Ihre Angehörigen im Spital. In dieser Patientenküche befinden sich viele offene Feuerstellen – auf denen das Essen zubereitet wird.

Da der Raum über keine ausreichende Lüftung oder Abzugsmöglichkeit verfügt – herrschen dort unerträgliche Luftverhältnisse. Während bei europäischen Besuchern nach wenigen Sekunden die Augen vor Qualm brennen und das Atmen schwierig wird – verharren die malawianischen Frauen gemeinsam mit ihren Kindern oft stundenlang in diesem verqualmten Raum.“, erklärt der 70-Jährige weiter und setzt nach:
„Die Situation in dieser Küche beeinträchtigt die Gesundheit der Frauen und Kinder und kann nicht mehr verantwortet werden. Wichtig für den Erfolg der Sanierung ist es – dass ich eine Lösung finde, die bei den Frauen auf Akzeptanz stößt. Deshalb wird auch zukünftig über offenem Holzfeuer gekocht werden.
Erforderlich sind aber eine natürliche Ventilation im Gebäude und Rauchabzugssysteme über den Kochstellen. Neben der Sanierung der Küche soll auch der Raum – in dem sich die Frauen bei Regen und bei Nacht aufhalten, saniert und erweitert werden. Als gelernter Kamin-und Ofenbauer mit jahrzehntelanger Berufserfahrung habe ich mich schließlich dazu bereit erklärt, die Leitung dieses Projektes zu übernehmen.“

Ein starkes Projekt mit reichlich Zuspruch
Ein Projekt mit Erfolg – finanziert mit Spenden aus vielen Bereichen, wurde die von ihm aus Holz gefertigte Küchenzeile schließlich fertig. Sogar mit gewohnten Merkmalen afrikanischer Kochstellen – die eher dem Aberglauben hinterherjagen. Drei Steine – so der Glaube, müssen praktisch entlang der Feuerstelle liegen. Sie dienen als Respekt – verkörpern das Gute und bringen zudem auch noch Glück. „Diese Merkmale musste ich schließlich berücksichtigen“, erklärt Antony weiter, der jene Kultur somit auch in seine einzigartige Küchenzeile installiert hat.
Drei Steine – so wie die dort lebenden Menschen es kannten, konnte er demnach nicht nur für eine sichere und rauchfreie Küche sorgen, sondern respektierte auch deren Aberglaube. „Ohne die Steine hätten diese Menschen nicht damit gekocht. Sie sind darin ganz streng. Erst als drei Steine sichtbar waren – wenn auch nur mit Symbolcharakter und ohne Nutzen der Verwendung, kochten die Menschen auf ihr das Essen“, unterstreicht der Deutsch/Luxemburger weiter. Und so ganz nebenbei sorgte Emil Antony auch noch für einen Rekord. Seine aus Holz und an einem Stück gefertigte Küchenzeile – so sein Wortlaut, „ist die größte der Welt“.

Ich selbst durfte Emil Antony in seinem Atelier in Luxemburg besuchen. Klein – aber fein, sieht man beim Durchgang seines Hauses schon viele seiner Werke an den Wänden hängen. Man riecht und sieht Afrika. Entdeckt einzigartige Momente der Tiere – die er nicht nur künstlerisch verewigt, sondern viel mehr auch in sein Herz geschlossen hat. Der wunderschöne Kontinent – die Natur, die Menschen und schließlich seine Tiere. „Ich liebe dieses Land – es hat so viel zum entdecken“, erklärt er mit träumerischer Miene.
Die nächste Reise nach Afrika kommt bestimmt
Seine nächste Reise auf den schwarzen Kontinent steht noch aus. Corona steht im Weg – möchte der 70-Jährige erst die Pandemie abwarten, ehe sein nächstes Abenteuer auf ihn wartet. „Es würde keinen Sinn machen jetzt dahin zu fliegen. Es wäre zu gefährlich und Spaß machen würde es unter diesen Umständen auch nicht. Ich muss mich also noch ein wenig gedulden – auch wenn die Sehnsucht riesig ist“, untermauert er mit starkem Fernweh.

Somit bleiben erst einmal die Erinnerungen an seine bisher erlebten Abenteuer – die er praktisch auf eigene Faust durchlebt hat. Emil Antony – ein Mensch mit einem einzigartigen Charakter, zuhause in einer unverwechselbaren Kunst, die ihn nicht nur prägt, sondern auch erfüllt.
Auch wenn er dieses Jahr nicht viele Pläne dank der Pandemie übrig hat – hat Emil Antony Wünsche und Träume. „Mein größter Wunsch ist es – dass ich noch viele Jahr lang fit bleibe und noch viel Zeit mit meiner Frau genießen kann.“
Sein größter Traum namens Afrika hat sich der luxemburgische Künstler aber schon längst erfüllt. Er möchte zurückkehren in eine Welt – die er schätzt, respektiert und in seinen Bildern authentisch wiedergibt. Seine Bilder erzählen Geschichten – zeigen einzigartige Momente und spiegeln schließlich die tierischen Charakteren des afrikanischen Kontinents wider, wie man ihn wohl noch nie auf gemalten Bildern gesehen hat. Schließlich ist die Natur der Künstler – die man nicht nur respektieren soll, sondern viel mehr auch wertschätzen und schützen muss. André Mergener
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