Trier. Das Bündnis „Aktiv gegen Armut“ tritt angesichts der steigenden Energiekosten und Inflation nach langer Pause wieder in Aktion. Im Folgenden lest ihr, welche Maßnahmen konkret geplant wurden.

Der Gedanke an die kommenden Wintermonate treibt vielen Menschen die Sorgenfalten auf
die Stirn. Lebensmittel, Gebrauchsgüter und vor allem Energie – alles wird teurer. So teuer,
dass viele Haushalte – auch in Trier – nicht wissen, wie sie das stemmen sollen.
Grund genug, das Bündnis „Aktiv gegen Armut“ (siehe Infokasten) zu reaktivieren. „Wenn
nicht jetzt, wann dann?“, so leitete denn auch Marianne Kerscher vom SkF Trier die erste
Nach-Corona-Sitzung des Bündnisses ein. Zusammen mit Martin Müller (Bürgerservice
gGmbH) hatte sie einen Aufruf an alle ursprünglich 31 aktiven Institutionen gestartet. 14
Teilnehmer*innen trafen sich schließlich zur Neukonstitution – u.a. Vertreter*innen des
Caritasverbandes Trier, der Stadtratsfraktionen von SPD und Bündnis90/Die Grünen, der
Verbraucherzentrale und des Jobcenters. Die Frage über eine mögliche Rolle der Stadt Trier
in diesem Bündnis ist noch offen.
„Ich erhoffe mir sichtbare Aktionen für die Betroffenen und einen regen Austausch darüber,
was vor Ort gebraucht wird – sowohl bei den Helfenden als auch bei den Hilfesuchenden“,
fasste Thomas Färber vom Caritasverband Trier die Erwartungen vieler der Anwesenden
zusammen. Zwei Schwerpunktthemen kristallisierten sich schließlich heraus: die Situation
der Trierer Tafel und die steigenden Energiekosten.
Schwerpunkt Trierer Tafel
Die Trierer Tafel hat zurzeit eine Kapazität von 356 Haushalten, was etwa 1.350 Personen
entspricht. Auf der Warteliste jedoch stehen 422 Haushaltsvorstände, was noch einmal ca.
1.600 Personen entspricht. Alle diese Menschen haben Bedarf an Lebensmitteln, können
aber derzeit nicht durch die Tafel versorgt werden. Hier möchte das Bündnis „Aktiv gegen
Armut“ öffentlich auf den Handlungsbedarf aufmerksam machen. Der Träger der Trierer
Tafel, der Sozialdienst katholischer Frauen Trier (SkF), steht zudem im Kontakt mit dem
Lebensmitteleinzelhandel in der Stadt, um über Gutscheinlösungen zu verhandeln. Die
Prognose, dass sich die Lage im Winter weiter zuspitzen wird, dürfte keine gewagte sein.
Und dabei dürfte das wirkliche Ausmaß der zunehmenden Bedürftigkeit innerhalb der
Gesellschaft wahrscheinlich noch wesentlich höher sein.
Schwerpunkt Energiekostenflut
Denn das zweite Schwerpunktthema – die „Energiekostenflut“ – ist weitaus weniger gut zu greifen. Hier plant das Bündnis im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Caritasverband Trier e.V.
(Stromspar-Check) und der Verbraucherzentrale kostenlose
„Energiekostenberatungsmessen“ in den Stadtteilen. Die Menschen können mit ihren
Energiekostenrechnungen zur Beratung kommen, um daraus Einsparpotenziale abzuleiten.
Nachfolgend sind Einzelberatungen in den Wohnungen möglich.
Weitere Überlegungen in diesem Zusammenhang sind Gespräche mit den Stadtwerken
Trier, dem Sozialdezernat und dem Wohnungsamt, sowie „Energiekostenpatenschaften“ zur
Abmilderung der Energiekostenflut Einzelner.
Das Bündnis „Aktiv gegen Armut“ will so pragmatische Lösungen voranzutreiben und ist
offen und dankbar für Ideen und Anregungen unter: [email protected]
Info: Bündnis „Aktiv gegen Armut“
Das Bündnis „Aktiv gegen Armut“ wurde in Trier im Jahr 2014 als ein Zusammenschluss
mehrerer freier Wohlfahrtsträger, des Sozialdezernats der Stadt Trier und weiterer
Netzwerkpartner ins Leben gerufen. Nach einigen größeren öffentlichkeitswirksamen
Aktionen in den Jahren 2016 bis 2018 mit dem Ziel auf das Thema Armut aufmerksam zu
machen, war es zuletzt zunehmend ruhig um das Bündnis geworden.
PM – Aktionsbündnis „Aktiv gegen Armut“
Zurück zur Startseite geht’s hier – 5vierde
Wir suchen Praktikanten (m/w/d) und Redakteure (m/w/d).
Melde dich einfach unter [email protected].
Motivation ist wichtiger als Erfahrung
Schreibe einen Kommentar