Mit sofortiger Wirkung ist Ernst Wilhelmi von seinem Vorstandsamt beim SV Eintracht Trier 05 zurück getreten. Diesen Entschluss teilte er am heutigen Freitag seinen beiden Vorstandskollegen Roman Gottschalk und Harry Thiele und dem Aufsichtsrat mit. Bis zu der für Frühjahr kommenden Jahres geplanten Jahreshauptversammlung wird Geschäftsführer Jens Schug dem Vorstand beratend und mithelfend zur Seite stehen.
Trier. Paukenschlag bei der Eintracht: Persönliche Gründe gaben laut Wilhelmi den Ausschlag für seinen Entschluss, den Vorstandsposten beim Regionalligisten aufzugeben. „Seit Monaten bin ich Anfeindungen von Teilen des Umfeldes ausgesetzt, die bis weit in den privaten und geschäftlichen Bereich und oft weit unter die Gürtellinie gehen. Ich will es meiner Familie und mir nicht länger zumuten, diesen Anfeindungen ausgesetzt zu sein“, begründete Wilhelmi die Entscheidung. Außerdem, so Wilhelmi weiter, gehe es ihm darum, dass mit seinem Rücktritt insgesamt wieder mehr Ruhe in den Verein kehrt und eine größere Fokussierung auf das Sportliche möglich ist.
Andreas Garnier bedauert die Entscheidung Wilhelmis unterdessen „aus Sicht des Hauptsponsors, als Mitglied des Aufsichtsrates und persönlich sehr“.
Der Geschäftsführer der Romika Shoes GmbH bezeichnet den scheidenden Vorstandssprecher als „wesentlichen Träger des Vereins, der nur sehr, sehr schwer zu ersetzen sein wird“. Das gemeinsam mit den Verantwortlichen erarbeitete Konzept, dass die Eintracht die Region, die eigene Jugend und damit auch die eigene Identität stärken will, sei auf einem guten Weg, so Garnier weiter. Auch nach dem Rücktritt Wilhelmis geht er davon aus, dass der SV Eintracht Trier 05 diese Ziele weiter verfolge – erst recht nach dem Ausscheiden im Bitburger-Rheinlandpokal, das dem Verpassen der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde gleich kommt.
Mit dem Ausscheiden Wilhelmis geht eine fast neunjährige Ära bei der Eintracht zu Ende. Der heute 50-jährige Trierer Unternehmer war just zu dem Zeitpunkt beim SVE in die Verantwortung gegangen, als der Verein nach dem bitteren Abrutschen binnen gut eines Jahres von der Zweiten Bundesliga in die viertklassige Oberliga einen Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte erreicht hatte. Wilhelmi zeigte Flagge, als der Klub drei Monatsgehälter im Rückstand war und sich 400.000 Euro kurzfristige Verbindlichkeiten angehäuft hatten. In seiner Amtszeit konsolidierte sich der SVE sportlich (Qualifikation für die Regionalliga 2008) und gewann gleich sieben Mal den Rheinlandpokal – einige bemerkenswerte Spiele im DFB-Pokal (unter anderem das Erreichen des Achtelfinals 2009) schlossen sich an.
In wirtschaftlicher Hinsicht wurde unter ihm die Entschuldung konsequent vorangetrieben. Auch neue Vermarktungsideen setzte er mit seinen Vorstandskollegen um, wie etwa die Anschaffung der Videowall im Werte von 200.000 Euro, die Jahr für Jahr einen Werbeerlös im mittleren fünfstelligen Euro-Bereich abwirft. „Eintrachtler bleibe ich weiter mit ganzem Herzen und stehe auch als Sponsor und Gönner nach wie vor zur Verfügung, werde aber halt nicht mehr in verantwortlicher Funktion agieren“, stellt Wilhelmi klar. Für die Zukunft wünscht er dem Verein mit seinen Verantwortlichen, Spielern und Fans „Stärke, Kraft und Geduld, die im Fußball notwendig sind, um Erfolg zu haben“.
Den Rücktritt des bisherigen Vorstandssprechers des SV Eintracht Trier 05, Ernst Wilhelmi, bedauert auch Vorstandsmitglied Roman Gottschalk – und nimmt dies zum Anlass auch im Namen seines Vorstrandskollegen Harry Thiele und Geschäftsführer Jens Schug wie folgt Stellung zu nehmen: „Nachdem diese Lücke entstanden ist, gilt es jetzt umso mehr, dass alle noch mehr zusammen halten – und das in allen Gremien des SV Eintracht Trier 05, sei es der Vorstand, sei es der Aufsichtsrat, sei es die Mannschaft, sei es das Trainerteam, seien es Fans, Sponsoren, Mitglieder und Mitarbeiter des Vereins. Den eingeschlagenen Weg, die Region mitzunehmen und der Förderung der eigenen Talente einen sehr hohen Stellenwert einzuräumen, wollen wir weiter gehen. Gerade die aktuelle Saison mit der verstärkten Integration von Eigengewächsen soll zukunftsweisend sein, bedarf aber auch Geduld und Nachhaltigkeit.“
Darüber hinaus setzt Roman Gottschalk im Sinne des SVE auf „Offenheit, Fairness und einen konstruktiven Umgang miteinander“. Er betont ausdrücklich, dass die Eintracht „weiterhin in vollem Umfang handlungsfähig ist“. Die Aufgaben von Ernst Wilhelmi würden bis zur geplanten Mitgliederversammlung im Frühjahr auf mehrere Schultern in Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsstelle verteilt.
„Es kann nur mit vereinten Kräften gehen. Dazu sind alle aufgerufen mitzumachen“, so Gottschalk abschließend.
gerd meint
sicherlich hat er aus seiner sicht alles gegeben, den verein unterstützt und und…..,
aber die zeiten haben sich geändert, es ist so ein bißchen wie
das verhältnis zwischen einem nokia handy aus den 90 igern und einem modernen smartphone, –stellt sich die frage was man will, und ob man überhaupt noch die chance hat den verein ohne schaden umzubauen