Monika Pradelok (Text) und Stefanie Braun/Monika Pradelok (Fotos)
Are you ready… Attention… Go!!! – Am 14. September fand das erste Trierer Drachenbootrennen am Moselufer statt. Neun Teams traten bei dieser Fun-Regatta gegeneinander an und paddelten um die Wette. Die Veranstaltung bot eine gute Möglichkeit zur Einführung dieses Mannschaftssports (5vier.de berichtete). Hier ein Erlebnisbericht unserer Redakteurin Monika Pradelok.
Da sitzen wir nun zusammen mit den Power Paddlern des CityRadios – startklar und „ready for action“. „Einmal bitte abstoßen“, ruft uns jemand vom Steg zu. Nun gibt es kein Entrinnen mehr. Noch sind wir entspannt, witzeln herum, doch unser Steuermann belehrt uns schnell eines Besseren. „Konzentriert euch! Bleibt im Takt!“ – Ach ja, da war noch was… der Rhythmus. Wir folgen der Vorlage unserer Trommlerin und es klappt eigentlich ganz gut.
Die Spannung steigt, denn nun müssen wir uns zum Rennen einordnen. Ich verfalle in eine Art Trance, da ich versuche mich zu konzentrieren und den Start einigermaßen hinzubekommen. Denn der ist, neben der Ausdauer und Kraft, die uns ins Ziel tragen sollen, essentiell. Ein ganz schönes Paket, das es umzusetzen gilt. Wir folgen weiterhin den Anweisungen unseres Steuermanns und paddeln langsam an die Startlinie, während er uns moralisch auf den Start vorbereitet. Gleich legt sie ab, die Liniengaleere – 200 Meter gilt es zu bezwingen.
Keine einfache Aufgabe, denn konstant unter voller Kraft zu paddeln, schlaucht ganz schön. Es schröpft, um ehrlich zu sein, und bereitet einem wackelige Beine. Auf der anderen Seite macht es aber unheimlich viel Spaß. „Drachenboot paddeln ist ein Erlebnis“, hallen die Worte von Marion Hoffmann in meinem Hinterkopf (5vier berichtete). Das unterzeichne ich gerne.
Wir sitzen alle im gleichen Boot
Der Startschuß fällt: Wir paddeln los, aber bewegen wir uns überhaupt? Es fühlt sich an, als ob wir stehen würden. Doch plötzlich merke ich den Fahrtwind in meinem Haar und das Wasser, welches mir in Gesicht spritzt. Während wir paddeln, bekomme ich nichts mit. Ich bemühe mich, auf den Takt der Trommlerin zu achten. Paddelschlag, ziehen, Paddelschlag, ziehen. Zwischendurch versuche ich mich an meine Atmung zu erinnern, denn bei der ganzen Aufregung vergesse ich gleichmäßig Luft zu holen. Innerlich fordere ich von mir, nicht langsamer zu werden. Konzentrier dich, gib Gas.
Just in diesem Moment versucht uns ein Boot voller Männer (die Mannschaft der RWE Trier aka “De Treverer”) zu überholen. Und es gelingt ihnen auch noch. Aber wenigstens ist unsere Mixed-Mannschaft bei diesem Rennen zweiter geworden – von drei. Gegen geballte Muskelkraft kommt man nun einmal leider nicht an. Trotz allem, die Stimmung bei unserem ersten Durchgang ist gut. Und selbst als wir beim nächsten nur den dritten Platz belegen, reißt sie nicht ab.
Aber nicht nur wir scheinen sichtlich Spaß an der Veranstaltung zu haben, auch die anderen Teams teilen unsere Begeisterung, wie man den lachenden Gesichter entnehmen kann. Allerdings ist jede Gruppe in ihren Zelten für sich und auch die „Moderatorenbühne“ von Marion Hoffmann steht ein wenig abseits, so dass man als Außenstehender das Gefühl einer Privatveranstaltung bekommt. Aber bei einer Bratwurst oder einem Stück Kuchen – die neben anderen Leckereien von der Römerstadt Jugendherberge angeboten wurden – sind diese Beobachtungen schnell vergessen. Angereiste Fans sowie neugierige Passanten beobachten das Drachenboot-Spektakel und feuern die Sportler selbst bei fiesem Regenwetter an. In kurzen Interviews, die mit den Teamleadern der jeweiligen Mannschaften gehalten werden, bekommen sie zudem deren euphorische Stimmung mit. Fast alle der Befragten sind sich einig: es handelt sich hierbei um ein tolles Erlebnis, welches sich mit den Trainingseinheiten nicht vergleichen lässt. Die Spannung vor dem Startschuss, der Adrenalinkick während des Paddelns, die Erschöpfung nach 200 Meter voller Power.
Positives Fazit
Nach zwei Trainingseinheiten und dem Drachenbootrennen am Samstag kann ich getrost festhalten, dass diese Wassersportart nicht nur das Gemeinschaftsgefühl und den Körper stärkt, sondern auch auf Grund des Spaßfaktors viel positive Energie in einem weckt.
Es bleibt zu hoffen, dass Trier nächstes Jahr das zweite Drachenbootrennen begrüßen darf.
Wir gratulieren den RGT Herren, die den ersten Platz nach Hause geholt haben sowie dem Team “Volksbank”, das den zweiten Platz belegt hat.
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