Das Semester hat angefangen, der Stundenplan steht fest und Prüfungen sind noch weit weg … „Ich hab noch genug Zeit, um zu lernen“, sagt ihr wahrscheinlich. Und die Uhr tickt und zack: ist die Klausurenphase auch schon da. Die Hauptsache ist aber, nicht viel oder lang, sondern sinnvoll und effektiv zu lernen. 5vier präsentiert euch wichtige Tipps für’s Studium.
Trier. Der frühe Vogel fängt den Wurm
Um eine Prüfung gut zu bestehen, muss man nicht unbedingt einige Tage davor anfangen, alle Mitschriften zu sammeln und Texte ganz schnell zu lesen und zu bearbeiten, um so den Stoff schnellstmöglich in den Kopf zu prügeln. Es gibt verschiedene Wege, die spätere Klausurvorbereitung zu erleichtern.
Mitschreiben. Obwohl viele Professoren und Dozenten zu ihren Vorlesungen Folien in den Online-Portalen (wie StudIP bei der Uni) hochladen, ergibt es Sinn, trotzdem mitzuschreiben. Auf den Folien stehen Stichpunkte oder Bilder, welche die Dozenten für wichtig halten. Allerdings ist nicht alles am Ende des Semesters noch gut zu erinnern. Wenn die Folien im Voraus hochgeladen werden, nehmt ihr sie am besten jeweils zur aktuellen Vorlesung mit (egal, ob in gedruckter Form oder auf dem Laptop gespeichert) und macht eigene Notizen am Rand. Wenn die Folien erst im Nachhinein online erscheinen, schreibt nur das auf, was ihr für besonders wichtig erachtet.
Tutorium. Hierbei handelt es sich um eine Sonderveranstaltungsform, die normalerweise nicht im Stundenplan steht. Das Tutorium ist eine Art Seminar oder Lerngruppe, die von einem Hochsemester oder Bachelor bzw. Master des Faches geleitet wird. Da wird der ganze Lernstoff wiederholt, deutlicher erklärt und oft geübt. Die Tutoren haben häufig vorher bei den selben Dozenten studiert und kennen sich perfekt mit deren Besonderheiten aus. Sie sind offen für Fragen, können euch beraten oder etwas empfehlen. Informiert euch bei den Fachschaften oder den Dozenten selbst, welche Tutorien es zu den Vorlesungen gibt und meldet euch dort an.
Pflichtlektüre. Am Ende der Vorlesung weisen die Dozenten auf die Pflichtlektüre hin: Das kann ein bestimmter Artikel sein oder ein Kapitel aus dem Lehrbuch. Diese Hinweise sind nicht zu vernachlässigen – besonders wenn sie klausurrelevant sind! Vor der Prüfung könnt ihr nicht genug Zeit haben, das Ganze auf einmal zu bewältigen. Also lest die Texte am besten schon während des Semesters und macht Mitschriften, Mindmaps und Karteikarten dazu. Achtet aber darauf, dass diese Texte wirklich wichtig und relevant sind – etwas für Bildungshorizonterweiterung könnt ihr jederzeit einfach zum Genießen lesen.
Ordnung muss sein
Einige Tage vor der Klausur ist es enorm wichtig, Zeit und Lernprozess richtig zu planen.
Lernstoffsortierung. Am Ende des Semesters habt ihr zahlreiche Mitschriften, Notizen, Kopien, Bücher. Braucht ihr das wirklich alles? Sortiert die Materialien sorgfältig nach Themen und werft ruhig weg, was nicht mehr aktuell oder nicht prüfungsrelevant ist. Überprüft, ob etwas fehlt, und kümmert euch darum, dass ihr dies von Kommilitonen oder aus der Bib ausleiht.
Arbeitsplatzorganisierung. Egal ob in der Bib oder zu Hause, versucht euren Arbeitsplatz maximal zu optimieren. Auf dem Tisch solltet ihr nur das haben, was ihr momentan wirklich braucht und was eure Aufmerksamkeit nicht ablenkt. Der gesamte Raum sollte gut beleuchtet und gelüftet sein. Eine Flasche Wasser und ein Schokoriegel dabei stören natürlich nicht.
Zeitmanagement. Am sinnvollsten wäre es, einen schriftlichen Plan der Aufgaben für jeden Tag zu erstellen und diese nach Wichtigkeit zu rangieren. Es geht hier nicht nur um die Themen, die ihr lernen sollt, sondern auch um euren Alltag – Einkaufen, Putzen, Telefonieren usw.
Überlegt ihr, was für euch leicht und was schwer ist: Wahrscheinlich schafft ihr am einen Tag mehrere einfache Themen und spart damit Zeit für die komplizierten. Habt einen extra Tag oder mindestens einige Stunden in eurem Plan für allgemeine Wiederholung oder einen kurzen Überblick über alle relevanten Sachen.
Wenn ihr schon beim Lernen seid, vergesst nicht, Pausen zu machen. Apropos diese können verschieden sein: ca. 15 Sekunden braucht man für Stoffabspeicherung; drei bis fünf Minuten wären gut für den Wechsel zwischen verschiedenen Lerninhalten und –Methoden; ungefähr Viertel bis Halbstunde soll man nach dem 90-minutigen Lernen freilassen und etwas komplett anderes machen; längere Pausen von ein bis zwei Stunden sind nach vier Stunden Lernen sinnvoll – geht essen, spazieren, duschen usw. Aber Vorsicht! Prokrastination frisst deine Zeit im Augenblick – also lasst Facebook, Fernsehen und WhatsApp bis Ende des Tages.
Lernen hat bittere Wurzel, aber es trägt süße Frucht
Chaotisches Lernen lohnt sich in der Regel nicht, deshalb soll man verschiedene Lernmethoden kennenlernen und die passenden für sich wählen. Und wenn man diese kombiniert, erreicht man bessere Resultate.
Wissenschaftliches Lesen. So ein Begriff soll euch nicht erschrecken, das ist eine clevere Methode des effektiven Textlesens. Wenn ihr was lest, macht Notizen am Rand, stellt Fragen zu bestimmten Passagen, schreibt eure eigene Beispiele auf, markiert das Wichtigste mit dem Marker (den „Quatsch“ könnt ihr extra ausstreichen), benutzt verschiedene Farben. Übertreibt ihr aber bitte nicht.
Assoziagramme und Mind-Maps. Diese sind gute individuelle Methoden für Zusammenfassung des Gelesenen. Eine gute Assoziagramm oder Mind-Map besteht aus Stichworten, Symbolen, Schemen, die nach eigenem System eingeordnet sind. Verschiedenfarbige Stifte und Kulis helfen euch dabei. Die sollen so aussehen, dass einen Blick darauf den Themeninhalt leicht zu erinnern hilft.
Karteikarten sind auch sehr nützlich beim Zusammenfassen. Ihr könnt zum Beispiel eine Frage oder einen Begriff auf der einen Seite aufschreiben und die Antwort oder Definition auf der anderen. Also im Endeffekt kann dein Lernen zum intellektuellen Spiel werden. Diese Karten könnt ihr weiter in Lerngruppen verwenden. Karteikarten könnt ihr auch überall im Zimmer aufhängen, damit ihr diese oft vor Augen habt und mehrmals zufällig lest.
Lerngruppen. Es ist schon wissenschaftlich festgestellt, dass man oft den Stoff sehr gut im Kopf prägt, wenn man die Information weiterleitet. Aus diesem Grund sind Lerngruppen nach dem individuellen Lernen hilfreich. Ihr könnt bestimmte Themen miteinander besprechen oder problematische Fragen zusammen beantworten. Manchmal lohnt es sich, einige Texte oder Kapitel zwischen einander im Voraus zu verteilen, sodass jeder ein eigenes Thema in der Gruppe referiert.
Tante Google und Muttersprache. Falls ihr die Erklärungen in den Lehrbüchern oder auf den Folien von Dozenten immer noch nicht klar findet, verwendet ihr Internet. Aber seid damit vorsichtig – manchmal sind die im Netz gegebenen Formulierungen stark von denen vom Dozenten unterschiedlich. Wenn ihr auf einer Fremdsprache studiert, vergesst nicht, fragwürdige Begriffe zu übersetzen und auf eure Muttersprache im Netz nachzuschlagen.
Über weitere Lernmethode könnt ihr euch hier informieren: http://www.studis-online.de/Studieren/Lernen/lerntechniken.php
Viel Erfolg! We can do it!
Alena Hrytsyna meint
Ich finde deiser Artikel einfach klasse! Hier wurden alle wichtige und nötige Tipps gesammlt! Ich werde sie befolgen und hoffe, dass die Klausurphase ganz locker hinter mir sein wird. Gerne möchte ich mich beim Autor bedanken.
Mit freundlichen Grüßen
Alena Hrytsyna