Eine gemeinsame Presseerklärung von Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Trier bringt etwas Licht in das Dunkel um den Sprengstofffund am Mittwochabend, 30. Januar, in Igel. Demnach ging dem Fund eine konstatierte Aktion der Ermittler voraus. Die gleich mehrere Anwesen am Mittwoch untersuchten.

Trier. Wie die Polizei mitteilt, gingen dem Sprengstofffund in Igel intensive Ermittlungen einer Sonderkommission der Kriminaldirektion unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Trier voraus.
In einen regionalen Betrieb, zu dessen Arbeitsfeld der Einsatz von Sprengstoffen gehört, wurde in der Vergangenheit mehrfach eingebrochen.
Bei einem Einbruch im Januar 2018 entwendeten die Täter verschiedene Arbeitsgeräte; zudem besteht der Verdacht, dass sie am Motor eines Spezialfahrzeuges manipulierten, so dass dieses wenige Tage später in Brand geriet.
Mehrere Einbrüche in eine Firma
Bei einem zweiten Einbruch im September 2018 durchsuchten die Täter verschiedene Behältnisse, ohne jedoch etwas Stehlenswertes zu finden.
Bei dem dritten Einbruch, der während der oben genannten Betriebsferien stattfand, stahlen die zunächst unbekannten Einbrecher hochwertige Werkzeuge sowie Sprengstoff, Zündverstärker und sprengfähige Substanzen in einer Menge von insgesamt etwa 50 kg.
Die dem Sprengstofffund zugrunde liegende Straftat ereignete sich in der Zeit zwischen dem 21. Dezember 2018 und dem 2. Januar 2019. Um die Täter zu ermitteltn, wurde am 7. Januar eine Sonderermittlungsgruppe, später eine Sonderkommission bei der Kriminaldirektion Trier mit bis zu 20 BeamtInnen eingesetzt.
Mehrere junge Männer unter Tatverdacht
Die akribisch geführten Ermittlungen führten zu einem Tatverdacht gegen mehrere junge Männer im Alter von 19 bis 24 Jahren, die alle im Raum Obermosel beheimatet sind und die deutsche bzw. luxemburgische Staatsangehörigkeit besitzen.
Am Mittwoch, 30. Januar, schlugen die Fahnder zu, durchsuchten in einer konzertierten Ermittlungsaktion insgesamt neun Anwesen. In dem Haus in der Trierer Straße in Igel fanden die Beamten in der Nacht zuletzt nahezu die gesamten gestohlenen Sprengmittel und einen Großteil der hochwertigen Werkzeuge. Eine kleinere Menge der verschiedenen Substanzen hatten die Täter zu Testzwecken bereits an abgelegenen Stellen gezündet.
Drei Tatverdächtige wurden festgenommen
Drei Tatverdächtige, von denen zwei an dem Sprengstoffdiebstahl beteiligt waren, wurden vorläufig festgenommen.
Die Evakuierung der Menschen in Igel gestern Abend wurde deshalb erforderlich, weil bei der Durchsuchung eine selbstgebaute sogenannte USBV (unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung) gefunden wurde, die offenbar aus den entwendeten Materialien selbst zusammengebastelt war. Deren Gefährdungspotenzial machte die Maßnahme erforderlich.
Motiv noch unklar
Zum Motiv der Tatverdächtigen kann zurzeit noch nichts gesagt werden. Ausgeschlossen werden können jedoch politische oder religiöse Motive.
Die Vernehmungen der Tatverdächtigen sowie weitere Ermittlungen würden zurzeit noch andauern, heißt es seitens der Polizei.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier wurden die Festgenommenen dem Haftrichter am Amtsgericht Trier vorgeführt. red/jr
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