Wenn es nach Statistiken geht, dürften Buchmacher verdammt hohe Quoten auf die TBB ansetzen. Elf Mal gastierten die Großen von der Mosel im beschaulichen Quakenbrück, zehn Mal ging es mit leeren Händen nach Hause. Aktuell trennen die Kontrahenten acht Tabellenplätze, aber nur drei Siege. Das liegt in erster Linie an der erstaunlichen Negativserie, die die Spieler von Tyron McCoy hinlegen. Wer nach der Allstarday-Pause mit mehr Frische auftreten wird, ist am Samstag ab 20:30 Uhr zu sehen.
Quakenbrück/Trier. Niemand geht gerne als Verlierer vom Feld. Auch nicht gegen Meisterschaftsfavoriten wie Berlin, Bamberg, Bayern oder Ulm. Passiert aber. Noch viel weniger gern geht man sechs Mal hintereinander als Verlierer vom Feld. Erst recht nicht, wenn die letzten zwei Gegner Hagen oder Braunschweig heißen. Darf nicht passieren – wenn man eine gute Ausgangssituation für die Playoffs erreichen möchte.
Genau das passierte den Artland Dragons aber. Dort freute man sich noch mehr als in Trier darüber, dass der Spielplan eine Pause durch den Allstarday bereit hielt. Sich nochmal sammeln, den Kopf frei kriegen, Kurzurlaub machen. Von beiden Teams war nur Zauberzwerg David Holston (kleinster Akteur der BBL mit 1,70 m) nominiert worden, bei den Besten der bisherigen Saison mitzuwirken. Ein Indiz, dass es auf beiden Seiten nicht besonders rund läuft.
Von einem Krisengipfel zu sprechen wäre übertrieben. Doch für die Drachen geht es darum, ihre Krise zu beenden. Da klingt der Begriff „TBB Trier“ prädestiniert für. Nicht nur oben genannte Statistik, auch die hervorragende 3-Punkte-Quote (41,7 %, Platz 2 der Liga) sowie Spielübersicht (18,8 Assits, Platz 3) scheinen das perfekte Gegenstück zur Rödl-Zone (Fluch oder Segen?) zu sein. Demnach müssen sich die Gäste auf einiges gefasst machen. Sollte sich jetzt jemand fragen, ob man sich das Spiel dann besser gar nicht erst antun sollte, um eine Klatsche nicht miterleben zu müssen, sollte sich nochmal Gedanken darüber machen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Denn, tritt die TBB so auf, wie sie es gerne gegen Top-Four-Kandidaten tut, ist alles möglich. Und das sind die Dragons nach wie vor. Wenn Bucknor und Co. es schaffen, physisch wie mental hart zu spielen, ist alles möglich. Schließlich steht folgendes Szenario für die Norddeutschen im Raum: Wenn wir erneut verlieren, wie soll es dann wieder nach oben gehen? Danach folgt München, könnte die Niederlagenserie sogar zweistellig werden? Sind die Playoffs in Gefahr? Sollten die Römer das in die Köpfe ihrer Kontrahenten eintrichtern, wackelt vielleicht die Wurfhand.
Außerdem können sich die Spieler in Grün-Weiß schon mal einstimmen auf einen miteinscheidenen Saisonabschnitt, mit mehreren Heimspielen gegen direkte Konkurrenten. Da wäre ein beherzter Auftritt (ähnlich wie zu Hause zur Hinrunde) in der Drachenhöhle ein wichtiger Motivationsschub, selbst wenn das Ergebnis schwarz auf weiß den Buchmacher nicht überraschen sollte.
Und wenn wir auch noch willkürliche Fantasien über die Begegnung stülpen wollen: Womöglich hilft ein Sieg der Trierer, Andi Seiferth über eine Rückkehr nachdenken zu lassen. Denn bis jetzt wird wohl niemand von einem erfolgreichen Wechsel in den Norden sprechen. Er könnte sich entsinnen, was er an der Mosel alles hatte. Und ein großer Junge würde dem Kader wahrlich nicht schaden. Es gilt also für die alten Teamkollegen: Ein Sieg für Andreas Seiferth!
Kommentar verfassen