Trier/Püttlingen. Ein Jahr Auszeit für den persönlichen beruflichen und spirituellen Weg: Das bietet das Orientierungs- und Sprachenjahr Felixianum des Bistums Trier. Sprachen lernen, im Sozialpraktikum anderen helfen, Coachings zu beruflichen und persönlichen Themen, gemeinsam den Glauben feiern: All diese Angebote nutzt auch Lars Reiplinger aus Püttlingen.

Leben auf Zeit in einer christlichen WG
Der Zwanzigjährige in schwarzem Kapuzenpulli, Jogginghose und Sneakern sitzt gemütlich am Tisch in der Gemeinschaftsküche des Felixianum mitten im Herzen von Trier. Er möchte das Jahr nutzen, um sich über seine berufliche Zukunft klar zu werden, erzählt er. Schon als Kind und Jugendlicher sei er immer sehr aktiv in der Nachbarpfarrei Schwalbach gewesen – als Messdiener und später auch als Betreuer bei Freizeiten und ähnlichen Angeboten.
Während der Zeit am Oberstufengymnasium in Völklingen habe er während eines Juniorstudiums an der Universität des Saarlandes in die Studienfächer Chemie und Jura hineingeschnuppert. „Ich bin vielseitig interessiert und wollte mich durchprobieren, ob Naturwissenschaften oder Informatik etwas für mich sein könnten. Deshalb habe ich auch danach noch ein Freiwilliges Soziales Jahr beim saarländischen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie gemacht. Aber im Hinterkopf war immer so eine leise Stimme, ob nicht doch Theologie oder der Priesterberuf was für mich sein könnten“, erläutert Reiplinger.
„Ich habe mal ein Praktikum in der Pfarrei gemacht, bei dem ich den Pfarrer begleitet habe – zu kranken und alten Menschen, zu Trauergesprächen, zu Angeboten für Familien. Ich finde die Seelsorge und diese direkte Arbeit mit Menschen echt toll. Jetzt bin ich hier, um nochmal mehr zu prüfen, ob das was für mich ist.“ Sollte sich Lars Reiplinger für den Priesterberuf entscheiden, könnte er sich das Felixianum als Propädeutikum anerkennen lassen.
Eine aktive Auszeit zur Orientierung
Doch das Felixianum ist nicht nur etwas für angehende Priesteramtskandidaten, sondern steht allen jungen Leuten zwischen 18 und 30 offen, die Lust auf eine Auszeit haben oder die Wartezeit zum Studium überbrücken möchten. In dem Kursjahr können sie Latein und Griechisch sowie Hebräisch lernen, in verschiedenen Workshops mehr über Rhetorik, Glauben und Kirche erfahren, gemeinsam Gottesdienste feiern, Reisen unternehmen und sich persönlich begleiten lassen. Außerdem wird Wert gelegt auf soziales Engagement: „Wir machen alle ein Sozialpraktikum, ich arbeite zum Beispiel im Raphaelshaus bei den Barmherzigen Brüdern, einer Einrichtung für psychisch kranke Menschen“, berichtet Lars Reiplinger.
Kosten und Informationen
Und wenn er nicht gerade Latein oder Griechisch büffelt, geht er an einem ganz besonderen Ort seinem Lieblingshobby nach, erzählt er und schließt die Tür zur riesigen barocken Promotionsaula des Priesterseminars auf, wo ein Konzertflügel steht. „In der Kulisse Klavier zu üben hat schon was, da kann ich sehr gut abschalten“, grinst Reiplinger, der in seiner Heimatpfarrei auch als Organist arbeitet. „Und Pluspunkte sind definitiv auch die super Lage und das gute Essen drüben im Clementinum, das in unserer Miete mit drin ist.“ Für Felixianer, die sich wie Lars Reiplinger für Variante A entscheiden, kostet das Jahr monatlich 390 Euro, für junge Leute, die Variante B wählen und an weniger Kursen teilnehmen, 250 Euro.
Der Beginn des nächsten Kurses ist im Oktober.
Mehr Informationen gibt es bei Maik Bierau, Tel.: 0651-9484-119, E-Mail: [email protected], Felixianum Trier, Jesuitenstr. 13, 54290 Trier.
PM – Bistum Trier
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