Endspurt. Für fast alle Teams aus dem Kreis Trier geht es noch um etwas. Am Samstag kämpfen Schweich und Konz mit schwierigen Auswärtsaufgaben um Punkte gegen den Abstieg. Während Schweich beim FSV Trier-Tarforst zum Derby antritt, reist Konz ans Deutsche Eck zu RW Koblenz. Die Reserve des SV Eintracht Trier lädt am Sonntag den Punktelieferanten aus Oberwinter zum absoluten Kellerkracher. Auch der SV Morbach kann noch in den Abstiegskampf eingreifen, schließlich empfängt man den 14. aus Kyllburg und will dabei das eigene Punktekonto auf 43 Zähler hochschrauben. „Sorgen“, wie die des SV Mehring, hätten die Teams der unteren Tabellenhälfte gerne. Der Tabellenführer gastiert am Sonntag zum Gipfeltreffen in Karbach und könnte mit einem Sieg die Tür zur Oberliga weit aufstoßen.
FSV Trier-Tarforst – TuS Mosella Schweich (Samstag, 17.30 Uhr)
Fünfter gegen Fünfzehnter. Satte zehn Plätze trennen die beiden Teams in der Tabelle voneinander. Auf den ersten Blick kommt Tarforst wie der absolute Favorit daher. Allerdings ist die Bilanz der beiden Derbygegner ausgeglichen. Zudem erlebte das Team aus Schweich seit Dirk Fenglers Amtsantritt einen Aufschwung und verließ im vergangenen letzten Halbjahr sogar den letzten Rang. Dirk Fengler? Richtig, da war doch was. Vier Jahre lang trug der Blondschopf den Trainingsanzug des FSV. Führte den Verein bis in die Rheinlandliga, ehe er zurücktrat. Nun hat er in Schweich andere Ziele. Stichwort Klassenerhalt.
Doch nicht nur durch seine Rückkehr zur alten Wirkungsstätte wird es ein interessantes Aufeinandertreffen. Duelle der beiden Teams boten ohnehin immer reichlich Unterhaltung. Kein einziges Mal trennte man sich torlos. In 14 Spielen gab es insgesamt 42 Treffer. Das sind hochgerechnet knapp drei Treffer pro Partie!
Sieben der vierzehn Duelle gingen an den FSV – jedoch auch fünf an die Mosella. Nur zwei mal teilte man sich die Punkte. Im Hinspiel hatte Tarforst mit 2:1 knapp die Nase vorn. Aktuell verlor man die letzten beiden Ligaspiele gegen TuS Koblenz und Mehring. Um Tabellenplatz fünf zu halten braucht man dringend den Sieg gegen die TuS, denn die Konkurrenz aus Eisbachtal und Mayen schläft nicht.
So ein bisschen ist es auch das Duell zweier Torjäger. Florian Weirich (14 Tore) gegen Markus Oltmanns (15) – Letzterer leistete zu den drei Siegen aus den letzten fünf Spielen einen erheblichen Anteil und brennt wohl auch gegen den FSV darauf seine Mannschaft und Dirk Fengler am Ende mit dem Sieg zu belohnen.
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TuS RW Koblenz – SV Konz (Samstag, 18 Uhr)
Endlich wieder ein Auswärtsspiel wird sich der SV Konz denken. Als man sich vergangene Woche gegen Eisbachtal mit einer 2:1-Führung kurz vor Schlusspfiff schon auf der Siegerstraße wähnte, schockten die Gäste den Aufsteiger zunächst in der 87. Minute mit dem Ausgleich, ehe wenig später zwei Kontertore Konz gleich alle Punkte kostete. Im neuen Jahr läuft es mal so gar nicht für die Truppe von Chefcoach Alex Stieg, der sich die Gründe selbst nicht erklären kann. Allerdings punktete man auswärts plötzlich besser, zuletzt 2:1 bei der SG Malberg, und hofft nun auch die TuS RW aus Koblenz in die Knie zu zwingen.
Es gab bisher überhaupt erst ein Spiel der beiden Klubs gegeneinander, das der SV nach einer langen 1:0-Führung am Ende noch mit 1:3 verlor. Der damalige Torschütze Jan Wrobel ist zwar leicht angeschlagen, wird allerdings wohl im Aufgebot des Aufsteigers stehen. Gegen den Zwölften der Tabelle – der mit 38 Zählern den Klassenerhalt so gut wie sicher hat – dringend ein Dreier her, um die Abstiegsränge wieder zu verlassen.
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SV Morbach – SG Kyllburg (Sonntag, 14.30 Uhr)
Dass man in Morbach nach den zuletzt so erfolgreichen Wochen und dem Erreichen der 40-Punkte-Hürde jetzt einen Gang rausnimmt ist unwahrscheinlich. Dagegen sprechen die gute Form der Truppe und die Motivationskünste von Rainer Nalbach, der in der Tabelle weiter klettern möchte, um den noch möglichen Abstieg endgültig abzuwenden. Auch die Teams aus Trier, Schweich und Konz hoffen auf die Schützenhilfe der Hunsrücker, die vor wenigen Wochen noch selbst ein Konkurrent im Abstiegskampf waren. Sechs von neun Spielen im neuen Jahr gewann der SV Morbach und darf auch dank des wiedergewonnen Selbstvertrauens nun mit einem Sieg den Deckel drauf machen.
Das Hinspiel entschied man knapp durch Lakhdar Saims Treffer mit 1:0 für sich. Kyllburg wusste nach drei Niederlagen in Folge zuletzt gegen Bad Breisig wieder zu überzeugen und sicherte sich den Sieg. Aktuell ist der Tabellenvierzehnte zehn Punkte hinter den Rot-Weißen. Die schwache Auswärtsbilanz (nur drei Siege und ein Unentschieden aus 14 Partien) sprechen gegen die Spielgemeinschaft, schließlich feierte der SVM zuhause schon acht Siege bei einem Remis und fünf Niederlagen.
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FC Karbach – SV Mehring (Sonntag, 14.30 Uhr)
Zweiter empfängt Erster. Mehr Spitzenspiel geht nicht. Es ist der Showdown der beiden Ausnahmeteams der Liga, denn nicht nur die Gesamttabelle birgt einige Superlativen die im selben Satz wie die beiden Topteams fallen. Karbach ist punktgleich mit Mehring das beste Heimteam und verlor zuhause erst zwei Begegnungen. Mehring ist mit 31 erspielten Punkten und erst einer Niederlage das beste Auswärtsteam. Zudem trifft die beste Offensive um Marc Willems (insgesamt 72 Treffer) auf das Bollwerk der Liga (25 Gegentore in 28 Spielen).
Auch eine fast ausgeglichene Bilanz (4/2/3 für Mehring) sollte am Sonntag zahlreiche Zuschauer an den Karbacher Sportplatz locken.
Vier Punkte trennen die beiden Mannschaften aktuell voneinander und Karbach muss dringend gewinnen, um den Anschluss an den Oberliga-Absteiger nicht zu verlieren. Eine Mammutaufgabe, denn die letzte Niederlage der Mehringer liegt schon weit mehr als ein halbes Jahr zurück. Karbach dagegen ging im Rennen um die Poleposition zuletzt etwas die Luft aus, als man in Morbach (0:2) und bei der TuS Koblenz II (1:1) Federn ließ. In der Hinrunde trennten sich die beiden Rivalen mit 1:1. Ein Ergebnis, mit dem wohl in den letzten entscheidenden fünf Partien der SV Mehring leben könnte.
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SV Eintracht Trier II – TuS Oberwinter (Sonntag, 16 Uhr)
Am Sonntag geht es in Trier schon um alles. Der SVE II empfängt das Schlusslicht aus Oberwinter und wird ohne den Pflichtsieg wohl schon für die Bezirksliga West planen können. Bei Sechs ausstehenden Spielen sind bestenfalls noch 18 Zähler zu vergeben, für die Zwote wird es auch so schon verdammt eng. Aktuell liegt man bereits fünf Zähler hinter der TuS Mosella Schweich, die auf Relegationsplatz 15 steht.
Da kommt der Punktelieferant der Rheinlandliga den Trierern gerade recht. Zwar ging das Hinspiel gegen den Aufsteiger mit 0:2 verloren, jedoch verlor die TuS alle neun Pflichtspiele im neuen Jahr, erzielte die wenigsten Tore und kassierte die zweitmeisten Treffer (74). Bei der Zwoten ging es zuletzt zumindest etwas bergauf. Gegen Mehring gab es ein 1:1-Remis und im Derby gegen Schweich einen 3:1-Erfolg. Spiele, die zeigten, dass man spielerisch durchaus mithalten kann, allerdings war die von Personalsorgen geplagte Mannschaft viel zu oft vom Verletzungspech verfolgt, bzw. musste auf Leistungsträger verzichten die beim SVE aushalfen. Trotzdem will man sich nicht kampflos geschlagen geben. Daniel Lingfeld, der vor einem Jahr und fünf Tagen das Traineramt bei der Eintracht übernahm und selbst schon einige Male auf dem Platz stand, riss damals das Ruder im Endspurt noch herum. Vielleicht gelingt ihm mit einem Sieg gegen Oberwinter dieses Kunststück noch einmal.
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Die weiteren Begegnungen des 29. Spieltags
- SG Mendig – SG Mülheim-Kärlich (Freitag, 19.30 Uhr)
- TuS Mayen – SG Malberg (Samstag, 16.30 Uhr)
- Spfr Eisbachtal – FV Engers (Samstag, 17 Uhr)
- SG Bad Breisig – TuS Koblenz II (Sonntag, 14.30 Uhr) [/statistik]
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