Am Donnerstag spielten Danko Jones in der Rockhal. Gut gelaunt wie eh und je zeigt der gleichnamige Sänger neben dem musikalischen Talent auch seine Comedy-Qualitäten. Im gut gefüllten Club teilte er seine nicht ganz ernst gemeinten Gedanken mit, dass er beim nächsten Mal in der Main Hall spielen möchte wie „Fucking Lenny Kravitz“ – oder doch im Toilettenraum.
Esch-sur-Alzette. Den Abend eröffnet Ramono Nervoso. Wie Danko Jones Bandname und Frontmann in Personalunion, überzeugt der Sänger mit Glitzerhose, blauem Lidschatten und Selbstbewusstsein. Im direkten Kontrast zu seinen Bandmitgliedern, die unisono geschniegelt in schicken, schwarzen Hemden auftreten, verlässt er die Bühne, um einen Fan zum Tanze aufzufordern. Die Musik irgendwo einzuordnen zwischen The Hives und The Darkness. Gerne hätte man die „Spaghetti Rocker“ (Zitat über sich selbst) noch ein paar Lieder länger gehört.

Romano Nervoso in der Rockhal als Support von Danko Jones. Foto: 5vier.de / Manuel Maus
Allerdings wartet das Publikum auf DEN Namen des Abends, der so viel verspricht: Danko Jones, die seit über zwanzig Jahre bestehende Gruppe aus Kanada, hat sich schon längst einen Namen auf der ganzen Welt erspielt. Die Besetzung änderte sich zwar mit der Zeit, doch der Namensgeber ist jeher derselbe.
Unverwechselbarer Danko Jones
An Merkmalen mangelt es ihm nicht: Grimassen ziehen bei Gesang und Gitarre spielen, Züngeln, lustige Geschichte erzählen. Vor allem Letzteres gelingt ihm wie kaum einem anderen. Keine wiedergekäuten Storys, die ein Künstler jedem Publikum erzählt. Auf dieses Talent, die Menschen durch Spontanität und Ortsbezug zum Lachen zu bringen, dürfte so mancher Komiker neidisch sein.

Danko Jones in der Rockhal. Foto: 5vier.de / Manuel Maus
So auch am Freitag. Er äußert sich über die internationalen Kollegen, die ebenfalls bald die Rockhal beehren werden. Zum Beispiel Lenny Kravitz, der in der Main Hall auftreten wird. Ein Gedanke, die Danko Jones nur so mäßig gefällt, schließlich will er dort spielen.
Obwohl man nicht zum ersten Mal in Esch auftritt, fehlt ihm ein wenig die Orientierung. Als er auf den großen Raum zeigen möchte, geht der Finger immer in Richtung Toilettenraum. Es dauert ein paar Lieder, bis ihm die Zuschauer auf den Fehler aufmerksam machen. Ein gefundenes Fressen für den (nicht ganz Allein-)Unterhalter, der sich in der Folge über den Willen, auch aus einem Klo seine Musik darzubieten, auslässt.

Danko Jones voll in seinem Element. Foto: 5vier.de / Manuel Maus
Dabei ist man fast geneigt, das Können an den Saiten und am Mikrofon zu übersehen, beziehungsweise zu überhören. Beides beherrscht Danko Jones sehr gut, was ihn im Gegensatz zu seinen Storys auch weltberühmt machte.
Wenn „First Date“ angestimmt wird, braucht es keine Aufforderung des Maestros – den eingängigen Refrain singen die Leute auf Anhieb, ohne Unterstützung des Sängers. Manches Lied wirkt zwar ein wenig austauschbar, doch für die leidenschaftlichen Anhänger ist der Auftritt von Anfang bis Ende ein Genuss. Mit „Gonna Be A Fight Tonight” findet sich ein würdiges finales Lied, das feinsten Rock bietet. Es ist diese besondere Kombination aus Spaß und Härte, die Danko Jones so besonders machen. Vielleicht gelingt es ihnen ja, irgendwann „Fucking Lenny Kravitz“ in der Main Hall zu beerben.
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