Die ADAC Rallye Deutschland wird im Jahr 2013 weder den Showstart in Trier veranstalten, noch wird es den beliebten Circus Maximus geben.
Die diesjährige ADAC Rallye Deutschland – für viele Motorsportfans ein Jahreshöhepunkt – hat mit nur zwei kleinen Meldungen viel an seinem Charme eingebüßt. Nicht nur wird der Showstart dieses Jahr nicht wie gewohnt in der Moselmetropole, sondern in Köln stattfinden, auch das große innerstädtische Highlight, der seit 2007 bestehende „Circus Maximus“-Rundkurs um die Porta Nigra, wurde nun gestrichen.
„Das ist ein herber Schlag für alle Fans“, meint Simon, Student an der Uni Trier und großer Rennsport Fan, „Die Fahrzeuge an der Porta driften zu sehen war für mich immer ganz groß. Die Wege waren kurz und man konnte gleich danach feiern gehen. Ich verstehe diese Entscheidung nicht.“
Tatsächlich kommen die Boliden nun gar nicht mehr nach Trier. Die Fans können die Rallyefahrzeuge zwar noch zur Show auf dem Viehmarkt und im Servicebereich bei den Messeverhalten erleben, aber die Wertungsläufe werden nur noch außerhalb der Stadtgrenzen stattfinden.
Immerhin die Siegerehrung an der Porta Nigra ist geblieben – allerdings ohne Drifting und ohne Durchfahrt. Sprich das große Spektakel, das die Fans am Circus Maximus so geschätzt haben, ist damit gestorben..
Nicht nur die Fans sind erzürnt – auch die Geschäfte der Innenstadt werden die fehlenden Fans deutlich zu spüren bekommen.
„Die Tage der Rallye warten immer sehr einnahmenstark“, erklärt Mia, die in einem Eiscafé in der Innenstadt arbeitet, „Die Fans waren immer freundlich und die Stimmung war gut. Echt schade, dass das nun zu Ende ist.“ Die Haltung der Verkäuferin wird auch vom Tourismus-Chef Hans-Albert Becker geteilt, der schwere Verluste für die Stadt befürchtet: „So gehen Trier viele Tausend Rallye-Fans verloren, die Stadt wird deutliche Einbußen hinnehmen müssen, weil viele Fans dann sonntags gar nicht mehr zur Siegerehrung vor der Porta Nigra kommen werden.“
„Die Entscheidung verwundert mich vor dem Hintergrund um so mehr, dass es in allen Vorgesprächen zur diesjährigen Rallye nur darum gegangen ist, den Showstart zu verlegen und dass die Veranstaltung in Trier sonst unverändert bleiben wird“, meint der Wirtschaftsdezernent Triers Thomas Egger, „Das war uns fest zugesichert. Auch wenn noch maßgebliche Bereiche der ADAC Rallye weiterhin in Trier verbleiben, müssen wir doch in den kommenden Wochen sicherlich darüber reden, wie die Veranstaltung für Trier weiter entwickelt werden kann“.
Auch Manfred Kronenburg zeigte sich als Abschnittsleiter für Trier (und damit auch für den Circus Maximus) „maßlos enttäuscht. Das Herz der Rallye ist und bleibt Trier, ich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen.“ Eine Erklärung gibt es bis dato nicht. Der Trierer Stadtrat hatte sich im letzten Jahr noch mehrheitlich für die Rallye ausgesprochen.
Von Seitens des ADAC gibt es keine wirkliche Begründung.
„Schon in den vergangenen Jahren hat es immer wieder Änderungen der Streckenführung und der Wertungsprüfungen gegeben, um die Veranstaltung den notwendigen Gegebenheiten anzupassen. Dies ist aus rein sportlicher Sicht geschehen und hat keinerlei finanzielle Hintergründe“, ist alles, was man bis dato zu hören bekommen hat.“Von welchen notwendigen Gegebenheiten hier die Rede ist, wird leider nicht weiter ausgeführt.
Selbst die Anwohner der Innenstadt haben wenig Verständnis für die Änderung. Weder von Seiten der Stadt, noch vom ADAC war in den letzen Jahren viel über Beschwerden wegen Lärmbelästigung oder anderen Problemen zu hören.
„Wir mochten das Rennen immer sehr“, meint die 58-jährige Martha Spetel, die direkt an der Strecke des ehemaligen Circus Maximus wohnt, „das war zwar immer ein wenig laut, aber als Trierer Innenstadtbewohner ist man das mit dem Karneval, dem Altstadtfest und all den anderen Sachen nun wirklich gewohnt. Die Rallye war immer etwas Besonderes.“
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