…wird’s wohl ziemlich lustig werden. Zumindest wenn man der Beschreibung von „Funny Landing – runter kommen sie alle“, dem neuen Stück der Satiricon-Theatergruppe, Glauben schenken will. Dieses wird am Samstag, 13. Oktober, in der Tufa Premiere feiern.
Für eine Hochzeitsgesellschaft geht’s mit dem Flieger in Richtung Dubai. Das klingt alles erst mal recht normal, wäre die Gesellschaft nicht völlig zerstritten und würde nicht auch noch der Scheich Ganesh Arjun Indra el Bharat mitsamt Dolmetscher an Bord sitzen. Kommentiert wird das Ganze dann noch von einem zufällig mitfliegenden Showmaster. Dem Brautvater wird’s schließlich zu dumm und er entwickelt einen grandiosen Plan: das Flugzeug zur Zwischenlandung zwingen. Alle halten es erst mal für einen Spaß der versteckten Kamera, bis das Fahrwerk in 10.000 Metern Höhe ausfährt. Nicht nur bei den drolligen Fluggästen liegen die Nerven blank, auch das Flugpersonal ist erst einmal not amused. Dafür wird es der Zuschauer bei diesem Paket bestimmt sein.
Nachdem Satiricon bereits im Juni im Wittlicher Stadtpark mehr als erfolgreich auf sich aufmerksam machten, folgt nun das Stück „Funny Landing“ von Bernd Spehling in der Tufa. Seit ihrer Gründung im Jahre 1991 führen Satiricon jedes Jahr im Herbst eine meist satirische, wenigstens komödiantische Sicht auf die Gesellschaft vor. Dabei machte sich die Truppe durch ihren speziellen Humor schnell einen Namen, auch über die regionalen Grenzen hinaus.
Harte Probenwoche
Seit 2004 ist Sandra Karl Mitglied der Gruppe, sie trägt mit ihrer Schauspielausbildung an der Frankfurter Dramatischen Bühne, auch als amtierende Regisseurin, einen großen Teil zum Erfolg bei. Laut ihr befindet sich die Gruppe gerade auf „der Zielgeraden“, denn von Dienstag bis Freitag durchleben sie die „harte Probenwoche“. Tagsüber arbeitet Karl im Jobcenter des Arbeitsamt Trier, ab mittags muss sie dann in die Tufa, um Licht, Technik und Requisiten herzurichten, denn ihre Schauspieler sollen am Abend ungestört proben können.
Vor zwei Wochen hatten sie das erste Probenwochenende, bei dem auch erstmals Durchläufe mit allen Darstellern zusammen geprobt wurden. Nicht immer ganz einfach: „Wir sind eine Truppe von Künstlern, die nebenher alle ihre eigenen Projekte am Laufen haben, in denen meist jeder sein eigener Chef ist, da kann’s schon mal zu Diskussionen kommen“, weiß Sandra Karl aus eigener Erfahrung zu berichten. Auch wegen dieser anderen Projekte kann Satiricon nicht wie andere Theatergruppen über das ganze Jahr proben, sondern fängt erst nach der Sommerpause an. Da muss das Programm stramm durchgezogen werden.
Leicht und amüsant
Dabei entstehen gerade jetzt, wenn die Texte und Gänge richtig sitzen, die Gags, indem Schauspieler spontan von der „gewohnten“ Inszenierung abweichen. Gibt es Lacher, wird der spontane Ausbruch eingebaut. Denn genau darum geht es in „Funny Landing“, es soll gelacht werden, soll einfach leicht und amüsant sein. Sind die Produktionen in der Tufa doch gewohnheitsmäßig eher Boulevard-Komödien; plant Satiricon dagegen im Sommer wieder eine Freilicht-Inszenierung in Wittlich. Die soll als lyrische Wanderung mit Werken von Hesse bis Poe dann wieder tiefgründigen Stoff zum Nachdenken bieten. Auch die Planungen für das nächste Werk in der Tufa sind schon in vollem Gange, soll es doch eine gesellschaftskritische Komödie über die Altersheime der Zukunft werden. So viel kann bereits verraten werden.
Wer nun neugierig auf das aktuelle Stück geworden ist, dem muss gesagt sein, dass er sich mit dem Bestellen der Karten lieber beeilen sollte. Denn die Premiere ist bereits restlos ausverkauft und die Karten für die anderen Vorstellungen sind schnell vergriffen (Karten an allen Ticket Regional Vorverkaufstellen, oder unter [email protected]). Allen glücklichen Kartenbesitzern und der Satiricon-Truppe wünscht 5vier.de eine rundum gelungene Premiere.
Kommentar verfassen