Am morgigen Donnerstag präsentiert Horst Lichter in der Trierer Arena sein aktuelles Programm „Kann denn Butter Sünde sein?“ (5vier berichtete). Im Vorfeld nahm sich der Fernsehkoch trotz des stressigen Tourneebeginns Zeit, Redakteur Andreas Gniffke einige Fragen zu beantworten.
Ein Fernsehkoch auf der großen Bühne, wie kann das funktionieren, mag man sich im Vorfeld von Horst Lichters Auftritt in der Trierer Arena fragen. Doch Lichter ist weit mehr als ein Koch. Als begnadeter und unterhaltsamer Geschichtenerzähler vermochte er bereits mit seinem ersten Programm „Sushi ist auch keine Lösung!“ die Zuschauer zu begeistern.
„An die zu Teil recht große Distanz zu den Zuschauern in den großen Hallen werde ich mich wohl nie ganz gewöhnen,“ gibt der Koch zu. „Es ist schon toll und auch eine Ehre, so viele Menschen zu Unterhalten und zum Lachen bringen zu dürfen. Aber es macht mir auch einfach einen Heidenspaß – ganz egal, ob vor großem oder kleinem Publikum.“ Dieser Spaß überträgt sich auch auf die Zuschauer, die sich auf zweieinhalb Stunden Lichter-pur freuen dürfen. „Die Zuschauer erwarten viele neue Geschichten und eine Reise durch mein Leben,“ verspricht Lichter. „Dazu viele nützliche Tipps für den Alltag. Beispielsweise schimmelt dreckiges Geschirr nicht, wenn man es einfriert. Getreu dem Motto „Kann denn Butter Sünde sein?“ gibt es auch viele Anspielungen auf den Diät-Wahn in unserer Generation. Und natürlich habe ich auch den Herd dabei. Horst auf der Bühne bedeutet Tränen lachen, Blödsinn machen und auch mal kurz nachdenken.“
In der Familie der zum Teil hoch dekorierten Fernsehköche wirkt der Rheinländer manchmal ein wenig wie ein gut gelaunter und bescheidener Exot, mit einer fast kindlichen Begeisterung für regionale und traditionelle Küche. Doch unterschätzt fühlt er sich dabei nicht: „Ich muss gestehen, dass ich mein Licht manchmal ein bisschen unter den Scheffel gestellt habe. Wobei die Aussage, dass ich nicht so kochen kann wie meine Sternekollegen, ja voll und ganz stimmt. Ich bin einfach jemand, der ganz viele Menschen dazu bringen kann mitzumachen, zum Lachen zu bringen und sie gut zu unterhalten. Ein Johann Lafer oder ein Alfons Schuhbeck, das ist eine ganz andere Klasse. Ich bin eben ein etwas anderer Koch.“ Den Einfluss der boomenden Kochshows im Fernsehen auf die deutsche Esskultur bewertet Lichter durchaus positiv: „Ich glaube, dass Kochshows einfach dem Publikum wieder in Erinnerung rufen, wie schön es ist, am Tisch zu essen, zu lachen, ein bisschen Spaß zu haben, sich selber etwas zusammenstellen zu können, was lecker ist. Denn jeder Mensch muss essen und trinken. Ich glaube nicht wirklich, dass sich Deutschland immer schlechter ernährt.“
Im Leben von Horst Lichter hat sich zuletzt einiges verändert. 21 Jahre kochte er für seine Gäste in seiner Oldiethek in Rommerskirchen, diese Ära ist nun zu Ende. Das Restaurant wurde aufgegeben und auch von einem Großteil seiner beeindruckenden Antiquitätensammlung wird Lichter sich trennen, allerdings im Rahmen eines Trödelmarktes für den guten Zweck. „Bei der Oldiethek war es eben so, dass ich nicht mehr voll dahinter stehen konnte und deshalb ist es besser sich von den Dingen zu trennen,“ resümiert Lichter. „Im Laufe der Jahre haben sich allerdings so viele Kostbarkeiten angesammelt, für die hätte ich gar nicht genug Platz um sie alle selbst zu behalten. Und was kann es schöneres geben, als mit dem Verkauf etwas Gutes zu tun?!“
Gutes tun wird er auch den Zuschauern auf seiner Tournee, die ihn in mehr als 30 Städte führen wird. Ein Auftrittsmarathon, der für den Künstler nicht immer das reinste Vergnügen, sondern auch harte Arbeit ist. Für Horst Lichter ist dies aber immer noch ein Privileg: „Natürlich gehören die Auftritte nun zu meinem Alltag, aber den Spaß habe ich dabei definitiv noch längst nicht verloren. Das finde ich auch ganz wichtig. Wenn ich den Spaß an meiner Arbeit verlieren würde, würde ich mir lieber neue Herausforderungen suchen, als nur noch mit halben Herzen dabei zu sein. Das merken die Zuschauer doch auch.“
Der Auftritt in der Arena Trier beginnt am Donnerstag um 20 Uhr, die Türen werden um 19 Uhr geöffnet. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und voraussichtlich auch noch an der Abendkasse.
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