Noch nie war eine Kinovorstellung so abwechslungsreich und unterhaltsam zugleich. Die zehn Wettstreiter der Veranstaltung „Kunst gegen Bares“ erweckten die Leinwand im Trierer Broadway am vergangenen Freitag zum Leben.
Kunst gegen Bares – kurz KGB – drei einfache und einleuchtende Worte, die ein gutes Konzept versprechen. Das dachte sich auch der Gründer Gerd Buurmann, der 2007 das Konzept der geleiteten Kleinkunstshow entwickelte. Seitdem trägt KGB dazu bei, die Abende in Deutschlands Städten bunter und unterhaltsamer zu gestalten. Bunter vor allem deshalb, weil sich jedes Genre auf die Bühne verirren kann. So wird das Publikum von Singer-Songwriter-Künsten in den Bann gezogen, lacht beim nächsten Act über die Witze des Stand-up-Comedians oder wird fasziniert von Zauberkünsten.
Und wie läuft das Ganze ab?
Kurz zusammengefasst sind hier schon einmal die Spielregeln:
- Jeder Künstler darf sein Talent auf der offenen Bühne zeigen.
- Die Reihenfolge wird gelost (sofern die organisatorischen Gegebenheiten das zulassen).
- Die Präsentationszeit ist für alle Künstler gleich.
- Jeder Künstler erhält nach der Präsentation ein Sparschwein.
- Das Publikum wird aufgefordert, die erlebte Kunst durch Geldeinwurf in die jeweiligen Sparschweine zu honorieren – KUNST GEGEN BARES halt. Das Geld in den Sparschweinen geht zu 100 Prozent an die Künstler.
- Der Künstler oder die Künstlerin mit dem meisten Geld wird zum “Kapitalistenschwein des Abends” gekürt.
„Vorhang auf“
Das Trierer Duo „Madame Hau mich blau“ eröffnete den Abend mit ihren selbst geschriebenen Songs über die Liebe. Der Sound der Akustik-Gitarre, gemischt mit den klaren Tönen der Sängerin, ließ die Zuschauer erahnen, auf welch hohem Level gewettstreitet wurde.
Im Anschluss unterhielt der Oldenburger Comedians „Deno Puzic“ den Kinosaal. Mit lustigen Beziehungsanekdoten und satirischen Anspielungen über seine Religionszugehörigkeit füllte er das Programm.
Rosa und Farina heißen die zwei jungen Künstlerinnen, die mit Musikeinlagen herzerwärmende Klänge im Broadway versprühten. Die Coverband nahm das Publikum mit auf eine Reise durch verschiedene Filmszenen.
Fröhlich, heiter und lebensfroh präsentierte Inga Hetten aus Trier, auch bekannt als Altgruftipunk, einen Ausschnitt aus ihrer selbst geschriebenen Geschichte. So gab sie einen Einblick über die sonderbaren Gestalten Triers, die Lachflashgarantie versprechen.
Einen tobenden Applaus erhielt auch der Wiesbadener Rami Hettab. Bewaffnet mit seiner Gitarre und überaus lustigen, deutschen Songtexten fing er an, Kinosaal 3 im Broadway zu rocken. Fußmitwippfeeling.
Christian Lavey verzauberte, im wahrsten Sinne des Wortes, die Kinobesucher mit seinen vielfältigen Kartentricks. Die blaue Gitarre von Matthias Rieger ist sein Markenzeichen, an das sich mit Sicherheit noch viele erinnern werden. Auch er schreibt Songtexte über das Leben, wobei seine lustige Art mit Sicherheit zum Erfolg beiträgt.
Orientalische Klänge eröffneten den Showact von Bauchtänzerin „Noelany“. Gebannt von der Biegsamkeit ihres Körpers und den schwungvollen Rhythmen ließen sich die Zuschauer tiefer in die Sitze sinken.
Abgerundet wurde das Programm von Pantomie Klinsch und seinem kleinen Schuh-Intermezzo. Untermalt von seinen vielseitigen Gesichtsausdrücken, füllte sich der Kinosaal abermals mit lauten Lachklängen.
Der letzte Künstler war Mario Rembold, der mit einer kleinen Lesung die Masse unterhielt.
Showdown – wer ist jetzt das Kapitalistenschwein?
Die roten Sparschweine der Künstler warteten darauf gefüttert zu werden – und Moderator Peter Stablo vom Kultur Raum e.V. verwies nochmals darauf, dass kein Tier am Hungertod sterben solle.
Das bunt gemischte Publikum ließ sich nicht noch ein weiteres Mal auffordern und unterstützte jeden Künstler mit einer ordentlichen Spende. Nachdem die Sparschweine ausgewogen wurden, stellte man die drei erstplatzierten Teilnehmer fest.
Dritter: Noelany
Zweiter: Rami Hattab
Sieger waren Rosa van da Poel und Farina Lang.
Happy Birthday KGB
Im Vordergrund der Veranstaltung stand jedoch auch der erste Geburtstag von KGB Trier. Der Verein Kultur Raum Trier freute sich über die vielen Geburtstagsgäste und hofft auf viele weitere Feten. Die Studentinnen Elena S. und Sarah K. lobten den Abend in höchsten Tönen, da es auch ihr erster Kunst-gegen-Bares-Abend war. „So was Cooles und Abwechslungsreiches haben wir noch nie gesehen“, schwärmten sie.
Ein gelungener Abend mit Wiederholungspotenzial! Auch 5vier gratuliert an dieser Stelle zum ersten Geburtstag und hofft auf weitere Einladungen.
Laura Decker meint
Hier ist ein kleines Video der Vorstellung von Christian Lavey an diesem Abend.
http://youtu.be/x6ndHnjkhhs