Was erwartet den treuen Theatergänger in der kommenden Spielzeit? Unter dem Motto „Lebenswert“ stellte die Leitung des Theaters Trier am 15. Februar den Spielplan für die kommende Spielzeit vor. 5vier.de war dabei.
Nicht nur lebenswert, auch „überlebenswert“ (so scherzte Kulturdezernent Egger bei der Präsentation) sollte das Motto der neuen Spielzeit lauten. Denn obwohl das Theater Trier in dieser Spielzeit mit einigen finanziellen Stolpersteinen zu kämpfen hatte, will es in der nächsten Spielzeit noch eins drauflegen. Und zwar an Stücken. Fünf alleine im Musiktheater, sechs im Schauspiel, zwei im Tanztheater, ein Special zur Weihnachtszeit (neben dem Märchen wohlgemerkt) und vier Studioproduktionen erwarten den Zuschauer. Daneben wird es noch drei Wiederaufnahmen geben.
Ewiger Renner: „Der Kontrabass“, gefolgt von „Josef und Maria“, das bereits in der dritten Spielzeit auf die Bühne geht und das Erfolgsstück der jetzigen Spielzeit: „Gut gegen Nordwind“. Gerade die beiden letzteren sind von besonderem Interesse, denn zum einen wird Hans-Peter Leu, der männliche Hauptdarsteller von „Josef und Maria“ zum Ende dieser Spielzeit in Rente gehen, somit muss die Rolle des „Josef“ wohl eine Umbesetzung erfahren. Zum anderen wird „Gut gegen Nordwind“ nicht bloß wieder aufgenommen, sondern auch fortgesetzt: „Alle sieben Wellen“ lautet der Titel des Fortsetzungsromans von Daniel Glattauer und genauso wird auch das Nachfolgestück heißen. Regisseur und Darsteller bleiben das bewährte Trio Brunhoeber, Daun und Tritzschler.
„EVITA“ zum Auftakt
Ein weiterer Leckerbissen, der einiges an Hoffnungen beim Theater weckt, ist das Musical „Evita“, das in der Nachfolge zur „West Side Story“ den Auftakt zur neuen Spielzeit bilden wird. Bereits am 14. Juli wird es eine Open Air Vorstellung in Losheim am See geben. Eine weitere Freiluft-Spielstätte ist die Burg Monschau, hier wird am 14. Juli das Schauspiel „Ein Sommernachtstraum“ und am 15. Juli das Musical „Evita“ aufgeführt. „Klassik-Festspiele“ wird das Projekt heißen und eine „Kulturachse vom Norden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz bis ins Saarland“ ziehen.
Weitere Gemeinschaftsprojekte und Gastspiele werden in Verbindung mit Triers neuer Partnerstadt Xiamen (5vier berichtete bereits über die Trierer Partnerstadt in China), Luxemburg und dem Theater Koblenz stattfinden. „Die verkaufte Braut“ und das Special „Hänsel und Gretel“ sind bereits in der Planung.
Bekanntes aus Film und Fernsehen
Unter dem Motto „Lebenswert“ steht auch das Schauspiel „Die Katze auf dem heißen Blechdach“, welches bereits aus Film und Fernsehen bekannt ist. Ebenfalls bekannt ist „Berlin Calling“, das in der Inszenierung von Britta Benedetti im Forum aufgeführt werden wird. Besonders interessant für Studenten wird die „Winterreise“ von Elfriede Jelinek werden, die sich neben aktuellen Ereignissen auch mit der Biographie der Schriftstellerin beschäftigt.
Im Schauspiel wird wieder auf einen Mix aus klassischem Kanon und modernen Inszenierungen gesetzt, so sieht man neben der altbewährten „Minna von Barnhelm“, inszeniert von Intendant Gerhard Weber, neuere Stücke wie „Bandscheibenvorfall – Ein Abend für Leute mit Haltungsschäden“. Unter dem neuen Motto wird wieder ein weites Feld an philosophischen Fragen abgehandelt werden. Ab wann ist Leben lebenswert? Und ab wann nicht mehr? Wann leidet das Leben unter Karrieregeilheit oder unter Ehrbegriffen? Was bedeutet ein Leben für die Kunst?
Philosophische Fragen als Grundlage für eine erfolgreiche Spielzeit
Neben vielen schönen Vorschauen gab es allerdings auch ein paar traurige Nachrichten. Nicht nur Hans-Peter Leu wird das Theater nach dieser Spielzeit verlassen, auch zwei Sänger werden neue Wege beschreiten. Claudia-Denise Beck und Carlos Aquirre streben einen Fachwechsel an und verlassen Trier dafür. 5vier.de wünscht den beiden alles Gute für ihren weiteren Lebensweg und Hans-Peter Leu einen schönen Ruhestand.
Bei so vielen Stücken wird wohl auch in der neuen Spielzeit für jeden etwas dabei sein, 5vier.de wird wie gewohnt berichten.
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